Bitte gib, dass mein Leben etwas bewirkt hat!
„Bitte gib, dass mein Leben etwas bewirkt hat“
„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er ...
„Bitte gib, dass mein Leben etwas bewirkt hat“
„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“
Ich habe bis zum aktuellen Zeitpunkt noch nie zuvor von den so genannten „Writing Sisters“ gehört bzw. gelesen. Die beiden Schwestern Betsy Duffey und Laurie Myers stammen aus einer Schriftstellerfamilie und veröffentlichten in einem Zeitraum von etwa zwanzig Jahren bereits fünfunddreißig Kinderbücher, die sie teilweise sogar gemeinsam verfassten. Ihren eigenen Aussagen zufolge ist es ihr vorrangiges Ziel, „mit ihren Büchern Menschen den liebenden Vater Gott vorzustellen und sein Wirken in der Welt deutlich zu machen.“ Ein großes Ziel, das die beiden sich gesetzt haben. Durch den dreiundzwanzigsten Psalm als Hauptthema ihres Buches stand den beiden Autorinnen eine Fülle von Inhalten zur Verfügung, die sie auf exzellente Art und Weise umzusetzen verstanden.
„Das Lied des Hirten“ beginnt mit der Geschichte der überzeugten Christin Kate McConnell, Ehefrau von John McConell, und „Mega-Mama“ ihres Sohnes Matt, der sich vom Glauben abgewandt hat. Kate liebt es unter anderem, wunderschöne Bibelverse aufzuschreiben und sie anschließend zu verschenken. Begleitet von innigem Gebet und mit großer liebevoller Zuwendung verfasste Kate einen kleinen Notizzettel, auf den sie mit wunderschönen Lettern den dreiundzwanzigsten Psalm schrieb, um ihn ihrem Sohn zu schenken. Mitten im fürchterlichsten Schneesturm in der Geschichte Baltimores entdeckt Kate plötzlich, dass der kostbare Zettel gemeinsam mit der Wolljacke ihres Sohnes Matt in der Reinigung abgegeben wurde. Kate kehrt um und wird in einen schlimmen Unfall mit vielen Toten und Verletzten verwickelt…
Das Autorenduo erzählt in Folge den langen, teilweise recht abenteuerlichen Weg, den dieser kleine Zettel mit der wichtigen Botschaft zurücklegt und von dem Guten, das der dreiundzwanzigste Psalm zu bewirken vermag. Beginnend mit Chris Benett, einem Angestellten der Reinigung, gelangt Kates handschriftlicher Schatz in viele verschiedene Hände, wobei die erstaunlichen Zufälle bei der Weitergabe, aber auch die jeweilige Lebensgeschichte der betreffenden Personen, in äußerst einnehmendem Schreibstil erzählt werden. Dieser winzige kleine weiße Zettel spendet einem Sterbenden im Krieg Trost und Zuversicht, bringt eine Familie von Kriegsflüchtlingen den Glauben an den Gott der Christen nahe, weist einem rebellischen jungen Sohn den Weg nach Hause zu seinem Vater – um nur einige Beispiele zu nennen. Die jeweiligen Empfänger des Zettels sind die Protagonisten des entsprechenden Buchkapitels, die ihrerseits eher kurzgehalten sind, aber dennoch sehr einprägsam eine Geschichte erzählen.
Die optische Aufmachung dieses Buches ist atemberaubend schön! Mit der Gestaltung des Buchcovers hat der Verlag ganze Arbeit geleistet. Die überwältigende Farbgebung und der in goldenes Licht getauchte Himmel sowie die im Abendrot leuchtende Felder links und rechts scheinen einen Wanderer regelrecht zu „umrahmen“. Die weißen, in geschwungener Zierschrift gehaltenen und erhobenen Lettern mit dem Buchtitel stellen einen eleganten Blickfang dar, der durch ein Ornament am Buchrand zusätzlich aufgewertet wird. Einzig der für meinen persönlichen Geschmack zu moderne Rucksack des einsamen Reisenden verkörpert einen winzigen Störfaktor, der nicht so ganz ins Gesamtbild passt.
Fazit: „Das Lied des Hirten“ ist ein beeindruckender Roman, in der von der Kraft des Glaubens und den Auswirkungen dieses berühmten Bibelverses auf so viele verschiedene Leben erzählt wird. Eine wunderschöne Lektüre, die mir großen Lesegenuss bereitet hat und nicht nur die Protagonisten dieses Buches, sondern auch das Herz des Lesers zu berühren vermag.