Cover-Bild Der nächste Redner ist eine Dame
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ch. Links Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.05.2024
  • ISBN: 9783962892104

Der nächste Redner ist eine Dame

Die Frauen im ersten Deutschen Bundestag

Die Pionierinnen des Deutschen Bundestages.

Als am 7. September 1949 die 410 frisch gewählten Abgeordneten des ersten Deutschen Bundestages zusammenkamen, waren darunter 28 Frauen. Während der Legislaturperiode wuchs deren Zahl auf 38, doch hatten sie es schwer, politisch in Erscheinung zu treten. Dennoch behaupteten sie sich in ihren Fraktionen und in den Ausschüssen. Die Zentrumsabgeordnete Helene Wessel wurde zur ersten weiblichen Partei- und Fraktionsvorsitzenden gewählt, die SPD-Abgeordnete Jeanette Wolff stieß als bekennende Jüdin und Holocaust-Überlebende mit ihren Forderungen nach Entschädigung der jüdischen Opfer im Parlament auf viel Unverständnis. Und die Theologin und CDU-Abgeordnete Anne Marie Heiler war eine typische Hinterbänklerin und hielt am 12. Mai 1950 ihre erste Rede. „Der nächste Redner ist eine Dame“, kündigte Bundestagspräsident Erich Köhler sie an.

Mit einem Vorwort von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, 38 Kurzporträts und Texten von Helene Bukowski, Julia Franck, Shelly Kupferberg, Terézia Mora und Juli Zeh.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Absolut lesenswert

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„Der nächste Redner ist eine Dame.“ Heute mutet diese Ankündigung befremdlich an, damals jedoch, als der Bundestagspräsident Erich Köhler die Theologin und CDU-Abgeordnete Anne Marie Heiler am 12. Mai ...

„Der nächste Redner ist eine Dame.“ Heute mutet diese Ankündigung befremdlich an, damals jedoch, als der Bundestagspräsident Erich Köhler die Theologin und CDU-Abgeordnete Anne Marie Heiler am 12. Mai 1950 als Rednerin ankündigt, war es keine Selbstverständlichkeit, eine Frau ans Rednerpult zu lassen. Fünf Minuten Redezeit steht jedem zu, ihre Fraktionskollegen haben diese weidlich ausgenutzt und überschritten, sodass für sie noch magere drei Minuten übrig bleiben. Großzügig erhöht Köhler um eine Minute auf stolze vier Minuten. Ganze 64 Sitzungen hat Heiler abwarten müssen, bis ihr erstmals das Wort erteilt wird. Dies ist eine der kleinen Anekdoten, die auch dazu gehören, die von den Pionierinnen des Deutschen Bundestages erzählen. Das Buch ist aber sehr viel mehr, es stellt wegweisende Pionierinnen unserer parlamentarischen Demokratie vor, zeichnet ihren Lebensweg und ihr politisches Wirken nach.

Bärbel Bas, die Präsidentin des Deutschen Bundestages, hat das ausführliche, sehr lesenswerte Vorwort verfasst, die Schriftstellerinnen Helene Bukowski, Julia Franck, Shelly Kupferberg, Terézia Mora und Juli Zeh stellen je eine Abgeordnete vor, alle Porträts berichten von starken, unerschrockenen Frauen, die an ihre Sache geglaubt und dafür gekämpft haben. 38 Kurzbiographien schließen sich an.

Da die Frauen durchweg hintere Listenplätze innehaben, rücken sie erst dann nach, wenn ein Abgeordneter stirbt oder aus anderen Gründen ausscheidet. Diese Nachrückerinnen werden wenig despektierlich Sarghüpfer genannt. Auch diese Episode verdeutlicht den Stellenwert der Frauen, die sich gegen die nicht nur zahlenmäßig überlegenen männlichen Abgeordneten behaupten mussten. So einige davon sind mir schon ein Begriff, viele jedoch sind heute vergessen, dieses Buch setzt ihnen ein Denkmal und sollte unbedingt gelesen werden. Neben ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrem politischen Wirken ist es ein informatives, interessantes und dazu gut zu lesendes Zeugnis einer Zeit, in der unsere Demokratie fest verankert wurde.

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Wichtiges, spannendes Buch über fasznierende Persönlichkeiten

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Dieses Lesebuch ist für alle spannend, die sich für die deutsche Geschichte, Politik, Feminismus und die Biographien starker Frauen interessieren. Als am 07. September 1949 die frisch gewählten Abgeordneten ...

Dieses Lesebuch ist für alle spannend, die sich für die deutsche Geschichte, Politik, Feminismus und die Biographien starker Frauen interessieren. Als am 07. September 1949 die frisch gewählten Abgeordneten zum ersten deutschen Bundestag zusammenkamen, waren darunter 28 Frauen (deren Zahl wuchs im Laufe der Legislaturperiode auf 38). Neben einem Vorwort von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gibt es vier tolle Essays von Helene Bukowski, Julia Franck, Shelly Kupferberg, Terézia Mora und Juli Zeh, die sich jeweils einer Politikerin annähern. Dazu gibt es eine kurze Einführung über die damaligen gesellschaftlichen und politischen Hintergründe sowie im Anschluss die Kurzbiographien der 38 Abgeordneten. Dies liest sich kurzweilig und interessant und ist unglaublich wichtig!

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