Cover-Bild Deutschland in den Goldenen Zwanzigern
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 14.06.2021
  • ISBN: 9783328106838

Deutschland in den Goldenen Zwanzigern

Von schillernden Nächten und dunklen Tagen - Ein SPIEGEL-Buch
Joachim Mohr (Herausgeber), Frank Patalong (Herausgeber), Eva-Maria Schnurr (Herausgeber)

Glanz, Glamour und tiefe Abgründe: unser Land vor hundert Jahren

In den Zwanzigerjahren war Berlin die wohl schillerndste Metropole der Welt: Auf dem Ku’damm flanierten elegant gekleidete Damen, unter den Leuchtreklamen der Lichtspielhäuser versammelten sich lange Menschenschlangen, Amüsierlokale lockten mit Tanz, Champagner und allem, was anderswo als verboten galt. Doch trotz Glamour und Aufbruchstimmung waren die Zwanziger auch ein düsteres Jahrzehnt. Spektakuläre Kriminalfälle hielten die Bevölkerung in Atem, Armut und Arbeitslosigkeit begannen die Gesellschaft zu polarisieren, und die Wut der Menschen über die politische Lage entlud sich in brutalen Straßenkämpfen. Mit diesem Buch laden SPIEGEL-Autor*innen und renommierte Historiker zu einer atemberaubenden Zeitreise ein, die eine der spannendsten Epochen der deutschen Geschichte wieder aufleben lässt.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Eine Zeitreise

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Trotz der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Probleme sind die Zwanzigerjahre für uns im Nachhinein von einer Aura des Glamours, der ausschweifenden Feste und eines lebendigen Nachtlebens umgeben. ...

Trotz der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Probleme sind die Zwanzigerjahre für uns im Nachhinein von einer Aura des Glamours, der ausschweifenden Feste und eines lebendigen Nachtlebens umgeben. Nicht umsonst werden sie als golden oder als roaring bezeichnet. Für Deutschland muten die Zwanziger dabei ganz besonders als Lichtblick und als eine kurze Verschnaufpause in dieser durch Kriege und Krisen geprägten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an. Sie sind die Zeit der Hoffnung, der Emanzipation, der neuen Freiheiten und technischen Errungenschaften. Sie sind die Schaffensphase von Bertolt Brecht, von Alfred Döblin, Vicky Baum, Walter Benjamin, Erich Kästner und Marlene Dietrich. Theater, Kinos, Varietés und Kabaretts blühen in ihr auf und das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit tun ihr Übriges, um den Mythos der Zwanziger zu bereichern und zu verstärken.

Doch die Zwanziger waren nicht nur Rausch, Fest und Fortschritt. Sie waren Zeuge des zum Scheitern verurteilten Versuchs einer ersten Republiksgründung und Demokratie in Deutschland. Putschversuche, Aufstände, Straßenschlachten, politische Gewalt und Morde sowie eine erstarkende rechte Bewegung und die Gründung von rechten Bündnissen waren Teil des politischen Alltags. Unsicherheit in der Bevölkerung resultierte daraus und wurde durch die gravierende Armut und Arbeitslosigkeit verstärkt. Auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land, die Inflation und der Mangel an Wohnraum schürten die Ängste der Menschen.

Die Zwanziger sind also sowohl die Zeit der Krisen und Unsicherheiten als auch der Revolutionen, Aufbrüche und Erfindungen. Das Buch versucht der Vielschichtigkeit, die die Zeit auszeichnet, gerecht zu werden und sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Es widmet sich den Intellektuellen genauso wie den Bauern, dem Medium des Films genauso wie den neuen Haushaltsgeräten.

Das Buch bietet mit seinen Beiträgen unterschiedlicher Autoren, mit Interviews, Fotos und Zitaten aus Zeitdokumenten einen umfassenden Einblick in die Zwanzigerjahre. Der Anhang mit einer Chronik, zahlreichen Buchempfehlungen und einem Personenregister rundet das Leseerlebnis außerdem ab und ebnet den Weg für weiterführende Lektüren. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise, die Freude macht und bereichert!

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