»Heiter bis wolkig« lautet jene Formulierung der abendlichen Wettervorhersage am Ende der Tagesschau, die alles und nichts verspricht. Heimat – was ist das und wo lässt sie sich erkennen oder identifizieren? Drei junge Fotografen durchstreifen das Land auf der Suche nach dem »typisch Deutschen«, das sie zugleich fasziniert und befremdet. Auf ihrer Reise von Husum bis Donaueschingen wagen sie einen heiteren und selbstironischen Blick auf jenes Leben in der Provinz mit all seinen Eigenheiten und unhinterfragten Traditionen, der dem Betrachter ein Lächeln auf das Gesicht spielt. Dabei stellt sich die Frage, ob nicht von alldem auch etwas in uns selbst steckt? Begleitet werden die amüsanten Aufnahmen mit einem Vorwort von Frank Goosen, der mit nicht weniger Witz die Spur deutschen Seins und Scheins als historische Rückschau von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart verfolgt.
DAVID CARREÑO HANSEN (*1978, Madrid), SVEN STOLZENWALD (*1986, Neuss) und CHRISTIAN A. WERNER (*1980, Weimar) lernten sich an der Hochschule Hannover im Studiengang Dokumentarfotografie kennen. Heiter bis wolkig ist ihre gemeinsame Abschlussarbeit. Neben der Tätigkeit als freiberufliche Fotografen, arbeiten alle an (sozial)dokumentarischen Fotoprojekten. Der Autor FRANK GOOSEN (*1966, Bochum) ist auf seinen Lesungen in ganz Deutschland unterwegs, meist mit dem Zug.
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Drei junge Fotografen haben sich zusammen getan und einen Bildband der besonderen Art erstellt. hier finden sich allerlei Fotos aus den 60er und 70er Jahren im vereinten Deutschland. Einige Fotos sind ...
Drei junge Fotografen haben sich zusammen getan und einen Bildband der besonderen Art erstellt. hier finden sich allerlei Fotos aus den 60er und 70er Jahren im vereinten Deutschland. Einige Fotos sind einfach nur hübsch, andere leicht kritisch angehaucht, viele mit sehr viel Humor unterlegt. Und zu jedem Foto gibt es einen kleinen kurzen Text oder ein Zitat. Diese sind sehr passend zu dem jeweiligen Foto ausgewählt.
Ich selbst bin in dieser Zeit aufgewachsen. So manches kommt mir nur zu gut bekannt vor. die Treffen auf den Dorfstraße, die Feste, und ja, das Bild mit dem Hirschen über dem Sofa kenne ich auch noch.
Für mich ein herrlicher Bildband, der mich in Erinnerungen hat schwelgen lassen. Schön!
Das Vorwort von Frank Goose allein ist schon köstlich und ein wahrer Genuss. So kurz und so treffend kann man deutsche Geschichte zusammenfassen und zeigen, ...
Na, wer erkennt diesen Satzteil aus einem Song?
Das Vorwort von Frank Goose allein ist schon köstlich und ein wahrer Genuss. So kurz und so treffend kann man deutsche Geschichte zusammenfassen und zeigen, dass man es mit der Heimatliebe auch übertreiben kann. „Seinem Land sollte man vor allem nüchtern begegnen. Dann klappt es auch mit den anderen.“ trifft es auf den Punkt.
David Carreno Hansen, Sven Stolzenwald und Christian Werner können mit ihren Bildern regelrecht sprechen und Geschichten schreiben. Es ist unfassbar, welche Aussagekraft die Fotos haben. Es sind keine ausgeklügelten Aufnahmen, die man sofort toll und wunderschön findet. Eher das Gegenteil ist der Fall. Sie zeigen vornehmlich nicht so schöne Dinge. Aber gerade das lässt uns schmunzeln, nicken und uns wohlfühlen. Ja, das alles kennen wir. Das alles gibt es in unserer Heimat, in unserem so geliebten Deutschland. Aber was genau daran macht unser Deutschland denn so toll, dass man so entsetzlich stolz sein muss?
Zugegeben, es gibt auch „Vorzeigeecken“ und Dinge, die man in einem Bildband sammeln könnte, die Grund zum Stolz geben. Aber genau darum geht es ja – es gibt beides. Grund zum Schämen und Grund zum Stolz. Bei uns wie auch anderswo. Also Füße still halten und nicht so tun, als seien wir die Krönung schlechthin.
In diesem Bildband kann man versinken, man macht eine Deutschlandreise, man macht eine Zeitreise, man muss lachen, man möchte es nicht glauben, man erkennt alles und nichts. So wunderbar! Aber vielleicht sehen das jüngere Generationen anders als ich – ich bin aus Gooses Generation und kann ihn unglaublich gut verstehen und sehe die Bilder wohl mit ähnlichen Augen wie er. Dass mir dann noch zwei Fotos meiner Heimatstadt und eines aus meinem künftigen Zuhause begegnen und ich die auf der Stelle erkannt habe, finde ich natürlich wunderbar. Auch wenn es mich erschreckt und ich mich frage: ist es zum Schönfinden oder Schämen? Ich sehe es mit Humor und freu mich einfach!
Ja, hier geht es teils bissig zu, teils ironisch. Aber wer das Vorwort gelesen hat, der weiß, dass all dies mit einem Augenzwinkern gemeint ist und das Buch damit eine Art Gegengewicht zum übertriebenen Nationalstolz sein möchte. Und meiner Meinung nach ist das mehr als gelungen. Man muss ein wenig Humor mitbringen, die Fähigkeit haben, über sich selbst zu lachen und einsehen können, dass wir es lustig finden, anderer Nationalitäten Schwächen zu sehen, aber pikiert sind, wenn man bei uns den Finger in die Wunde legt. Dann hat man ein Buch in Händen, das mehr als nur gefällt.
Ach ja, dieses Buch hat einen ganz besonderen Zauber. „Heiter bis wolkig“ trifft es so wunderbar! Man blättert immer wieder vor und zurück und entdeckt auf jedem Foto weitere Details. Einmal quer durch Deutschland, einmal quer durch die Gefühlspalette. Und das mit Fotografien, die auch jeder Normalsterbliche hätte machen können. DAS ist Kunst. Ich bin begeistert! Fünf Sterne!
Das Cover ist jetzt keins, was einen gleich anspringt, es ist keins dieser gross gestalteten Cover sondern zeigt genau das, was man auch bekommt - einen Blick in deutsche Haushalte, wenn man das auch nicht ...
Das Cover ist jetzt keins, was einen gleich anspringt, es ist keins dieser gross gestalteten Cover sondern zeigt genau das, was man auch bekommt - einen Blick in deutsche Haushalte, wenn man das auch nicht so ganz ernst nehmen sollte.
Das Buch ist vor allem eine Bilderreise, das muss man so sagen und man erkennt viele Sachen wieder, die man so als typisch deutsch ansehen könnte. Dabei merkt man aber auch, wie klein manchmal die Vorstellung von unserem Leben in Deutschland ist.
Bei einigen Bilder muss man sich allerdings fragen, ob das noch die BRD ist oder ob wir uns schon im geeinten Deutschland befinden, weil es da ja einen Unterschied zwischen den beiden Staaten gab und der wird hier leider nicht so ganz klar.
Vor allem sollte man das Buch mit Humor nehmen, das sind eben die typischen Klischees, die man über Deutschland und das Leben in Deutschland hat und das merkt man auch schon bei der Einleitung von Frank Goosen, der hier mehr als humorvoller Erweiterung der Bilder gesehen werden kann.
Die Bilder werden völlig wertfrei vorgestellt, eher kann man sich als Betrachter (Leser wäre in dem Fall etwas übertrieben) seine eigenen Gedanken machen und man bekommt oft mal den Gedanken, dass das doch typisch deutsch ist, aber eben nicht nur die schöne Ecke gezeigt bekommt, sondern auch den Alltag und vielleicht auch viele Sachen, die man wiedererkennt aus seinem eigenen Leben.
Frank Goosen, David Carreno Hansen und Sven Stolzenwald - Heiter bis wolkig
Klappentext
Heitere Bilder der Heimat »Heiter bis wolkig« lautet jene Formulierung der abendlichen Wettervorhersage am Ende ...
Frank Goosen, David Carreno Hansen und Sven Stolzenwald - Heiter bis wolkig
Klappentext
Heitere Bilder der Heimat »Heiter bis wolkig« lautet jene Formulierung der abendlichen Wettervorhersage am Ende der Tagesschau, die alles und nichts verspricht. Heimat was ist das und wo lässt sie sich erkennen oder identifizieren? Drei junge Fotografen durchstreifen das Land auf der Suche nach dem »typisch Deutschen«, das sie zugleich fasziniert und befremdet. Auf ihrer Reise von Husum bis Donaueschingen wagen sie einen heiteren und selbstironischen Blick auf jenes Leben in der Provinz mit all seinen Eigenheiten und unhinterfragten Traditionen, der dem Betrachter ein Lächeln auf das Gesicht spielt. Dabei stellt sich die Frage, ob nicht von alldem auch etwas in uns selbst steckt? Begleitet werden die amüsanten Aufnahmen mit einem Vorwort von Frank Goosen, der mit nicht weniger Witz die Spur deutschen Seins und Scheins als historische Rückschau von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart verfolgt.
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Mein Fazit
In heiter bis wolkig erwartet einen ein Werk aus Deutschland in Bildern. Ein Mix aus 60/70er Jahre und der Gegenwart. Ein Spur deutsche Geschichte und den typisch deutschen Gepflogenheiten. Die Fotografen nehmen uns Leser mit in eine Zeitreise, wo ich glaube, das jeder etwas sieht so er/sie denkt oh ja und vllt auch sagt war ja klar oder typisch deutsch.
Zumindest ging es mir so.
Ein tolles Buch mit Fotografien für zwischen durch.
Ich hätte mir manchmal ein wenig mehr Text gewünscht. Nicht nur so kurze Bilduntertitel sondern vllt ein wenig Beleuchtung, Input. Klar ist das auch vorhanden, aber der Hang besteht auch die Bilder anzuschauen, vllt auch noch mal drüber zu sinieren oder zu lachen, aber es für mich persönlich nichts was ich unbedingt im Regal haben muss.
An dieses Fotobuch wurde ich durch das Vorwort von dem Romanautor Frank Goosen angelockt. Goosens Romane sind sehr humorvoll, auch dieser Text hat Ironie. Insgesamt verstehe ich den Text aber als ein Plädoyer ...
An dieses Fotobuch wurde ich durch das Vorwort von dem Romanautor Frank Goosen angelockt. Goosens Romane sind sehr humorvoll, auch dieser Text hat Ironie. Insgesamt verstehe ich den Text aber als ein Plädoyer für Nüchternheit und Sachlichkeit im Umgang mit Deutschland als Heimatland.
Damit gehe ich konform! Hitzige Gefühle führt schnell zum Nationalismus.
Es folgen viele erstaunliche Bilder von 3 verschiedenen Fotografen. David Carreño Hansen, Sven Stolzenwald, Christian A. Werner.
Die Fotos können Merkmale für Deutschland sein. Es könnte aber 3 andere Fotografen auch ganz andere Deutschlandbilder erzeugen.
Zu jedem Foto gibt es durchnummeriert eine Anmerkung, bestehend aus einem Satz oder Zitat. Oft herrscht auch hier Ironie vor! Daraus entsteht ein geschicktes Spiel mit Deutschlandklischees.