Wunderschöner und authentischer Südstaatenroman
Während der Märzrevolution 1849 kommen die Eltern der 10jährigen Antoinette ums Leben.
Das Mädchen wird erst zu ihren Großeltern nach Paris gebracht und dann zu ihrem Patenonkel nach New Orleans.
Antoinette ...
Während der Märzrevolution 1849 kommen die Eltern der 10jährigen Antoinette ums Leben.
Das Mädchen wird erst zu ihren Großeltern nach Paris gebracht und dann zu ihrem Patenonkel nach New Orleans.
Antoinette findet sich in einer anderen Welt wieder. Sie ist bei Menschen zu Hause die sie nicht kennt und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind ihr fremd. Vor allem die Sklaverei stößt sie ab.
So schließt sich Antoinette später auch einer Organisation an die Sklaven hilft in die Freiheit zu kommen.
Elisabeth Büchle hat zahlreiche, sehr erfolgreiche Bücher veröffentlicht.
„Im Herzen die Freiheit“ war ihr Debütroman, der jetzt neu aufgelegt wurde.
Es wird das Leben im Vieux Carré (dem French Quarter) beschrieben so wie man es sich zur damaligen Zeit vorstellt.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und kommen sehr authentisch rüber.
Besonders Antoinette habe ich gleich ins Herz geschlossen.
Sie reist als 10jähriges Mädchen mit einer Gouvernante und einer Zofe mit dem Schiff nach New Orleans.
Auf dem Schiff freundet sie sich mit Max, einem Jungen der mit seiner Familie im Unterdeck reist an. Schon da versorgt sie die Familie mit Lebensmittel vom Oberdeck.
Das erste was sie wahrnimmt als sie in New Orleans an Land geht ist ein Sklave der gezüchtigt wurde.
Schon hier meint man, dass Antoinette einen körperlichen Schmerz verspürt wenn sie das mitansehen muss.
Antoinette hat ein großes Herz. Auch als junge Frau hilft sie wann immer jemand ihre Hilfe braucht.
Ihr Mädchen, eine etwas tollpatschige Sklavin ist ihr mehr eine Freundin als eine Bedienstete und sie hält ihre schützende Hand über sie.
So schließt sie sich auch einer Organisation an die den Sklaven zur Freiheit verhilft.
Der Leser erfährt einiges über die Gefahren die lauern wenn es heißt eine Gruppe Sklaven von einem Treffpunkt zum nächsten zu bringen, von der Bürgerwehr die die Plantagenbesitzer aufstellen um die Sklavenbefreier zu überführen.
Mit „Im Herzen die Freiheit“ hat Elisabeth Büchle einen wahnsinnig guten und authentischen Südstaatenroman geschrieben. Das Buch hat alles was ein Buch braucht um den Leser in seinen Bann zu ziehen. Man erlebt das gesellschaftliche Leben, die vielen Feste und die gesellschaftliche Konvention. Man erlebt die Stellung der Frau, die eigentlich nur dazu da ist dem Mann den Haushalt zu führen und Kinder zu gebären. Die wenigsten Mädchen dürfen sich ihren Mann selbst aussuchen.
Auch die weniger schönen Seiten bekommt der Leser hautnah mit, die Sklaverei und die Jagd nach den Menschen die den Sklaven in die Freiheit verhelfen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und unkompliziert so, dass sich die 542 Seiten sehr schnell gelesen haben.
Die Beschreibung der Orte und der Charaktere war so visuell, dass bei mir ein richtiges Kopfkino entstanden ist.
„Im Herzten die Freiheit“ ist ein Roman den ich jedem empfehlen kann und der mindestens 5 Sterne verdient.