Cover-Bild Kartieren um 1800
Band 19 der Reihe "Laboratorium Aufklärung"
79,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Brill | Fink
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 212
  • Ersterscheinung: 09.08.2019
  • ISBN: 9783770551897

Kartieren um 1800

Andreas Christoph (Herausgeber)

Der vorliegende Band versammelt verschiedene Perspektiven auf die Praktiken der Kartographie um 1800. Dabei geht es um mathematische Konstruktionen, politische Inskriptionen, künstlerische Adaptionen und wissenschaftshistorische Analysen.Eine Handlungsempfehlung für den geographischen Unterricht aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert rahmt den Publikationsteil ein und verweist auf die historische Bandbreite der Geographica und Cartographica sowie deren Wahrnehmung und Anwendung in der Zeit. »Kartieren um 1800« schärft durch unterschiedliche Zugangsweisen den Blick für die Bandbreite der Wissenspraktiken und Darstellungsformen in, auf und durch Karten, Atlanten und Globen und soll weiterführendes Interesse an der Thematik wecken.

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Veröffentlicht am 30.10.2019

Perspektivenwechsel

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Um 1800 hat sich der Blick auf Landkarten gewaltig geändert. Schuld daran sind u.a. die neuen militärischen Anforderungen. Es ist die Zeit der Napoleonischen Kriege und Erfolge lassen sich nur mit genauen ...

Um 1800 hat sich der Blick auf Landkarten gewaltig geändert. Schuld daran sind u.a. die neuen militärischen Anforderungen. Es ist die Zeit der Napoleonischen Kriege und Erfolge lassen sich nur mit genauen Karten erzielen. Dies hat Napoleon zwar nicht als erster erkannt, aber mit der ihm eigenen Eloquenz durchgesetzt.

Diente eine Karte zuvor nur der groben Orientierung und enthielt oft Zeitangaben, die den Reisenden von einem Ort zum anderen führten (3 Stunden zu Pferd, 2 Tagesmärsche etc.), so wird die unterschiedliche Topografie nun genau erfasst und maßstabsgerecht dargestellt.

Sechs Aufsätze widmen sich in diesem Buch aus unterschiedlichen Perspektiven den Landkarten:

Zur Kartenprojektion oder die Kartographischen Abbildungen um 1800
Die Umbruchsepoche der topographischen Kartographie um 1800 (Übergang zur größeren Homogenität)
Das landschaftliche Auge „Sehen lernen“ um 1800
Geognostisches Reisen um 1800
Mathematische Einschreibhefte der freiherrlichen Familie von Hardenberg
Über den methodischen Unterricht in der Geographie und die zweckmäßigen Hülfsmittel

In diesem Buch werden u.a. die neuen Verfahren der Land(es)vermessung und die dazu notwendigen Instrumente beschrieben. Sei es, dass sich die Gelehrten tatsächlich für neue, technische Aspekte (Homogenität der Karten oder Kartenprojektion) interessieren oder einfach die Landschaft mit anderen Augen ansehen oder Mathematik (bzw. Geometrie) als Basis der Kartenlehre im adeligen Besitz betrachten. Immerhin verwalten Adelige große Besitztümer und deren Söhne dienen in den diversen Armeen.

Großen Wert wird auf das „Geognostische Reisen“ gelegt - quasi Reisen mit allen Sinnen. Reisende unterschiedlichster Profession bestiegen die Berge, untersuchten Gesteine, Flora und Fauna - bekanntester Kaderschmiede war hier die Bergakademie Freiburg, die zahlreich Geognosten hervorbrachte.

Nach jedem Essay ist ein ausführliches Literaturverzeichnis angeführt. Ergänzt wird diese Sammlung von interessanten Beiträgen zur Kartografie um 1800 von 20 teils farbigen Abbildungen wie die Darstellung der Lehmann’schen Schraffenmethode (Abb. 6) oder die verschiedenen Instrumente zur Untersuchung von Gesteonen (Abb. 17) oder die verschiedenen Höhenprofile aus barometrischen Messungen (Abb. 18).

Zahlreiche Ausschnitte aus Originaldokumenten zeugen von penibler Recherche. ?

Fazit:

Ein Buch für Spezialisten, dem ich gerne 5 Sterne gebe.