Leopold Mozart - ein verkanntes Genie?
Leopold Mozart (1719-1787) kennen die meisten nur als Vater des berühmten Wolfgang Amadeus und dessen Schwester Nannerl. Dabei ist die Person Leopold nicht minder interessant.
In 11 unterschiedlichen ...
Leopold Mozart (1719-1787) kennen die meisten nur als Vater des berühmten Wolfgang Amadeus und dessen Schwester Nannerl. Dabei ist die Person Leopold nicht minder interessant.
In 11 unterschiedlichen Essays versuchen mehrere Autoren sich ihm zu nähern. So wird der 1719 in Augsburg geborene Leopold von verschiedenen Seiten betrachtet. Unter anderem als
• Komponist
• Kirchenmusiker
• Hofmusiker
• Verfasser der „Violin-Schule“
• Erzieher & Pädagoge
• Briefschreiber
• Belesener Komponist – komponierender Leser
• Unternehmer & Manager
Sehr interessant, weil außerhalb des Musikbusiness nicht so geläufig, ist Leopold als Verfasser der „Violin-Schule“ nach der abertausende Schüler Violine spielen lernten. Mit Lizenzgebühren für dieses Standardwerk, das in viele Sprachen übersetzt wurde, hätte Mozart wohl ausgesorgt gehabt, wenn es das Urheberrecht damals schon gegeben hätte. So kann jeder Verleger/Buchdrucker das Buch kopieren („abkupfern“) ohne, dass Leopold Mozart jemals Geld dafür gesehen hat.
Leopold Mozart ist auch ein reger Briefschreiber. Im anschließenden Katalog sind viele Originale abgebildet.
Spannend sind die Ausführungen zu den diversen Konzertreisen und Mozarts Geschick als Manager. Wenn man die Beschwerlichkeit der Reisen mit der (Post)Kutsche bedenkt, das Absteigen in verwanzten und unsauberen Gasthöfen und das alles vorab auf eigene Kosten, so ist dieser logistischen Meisterleistung Tribut zu zollen.
Ein interessanter Abschluss ist noch der Pressespiegel, in dem zeitgenössische Zeitungen zu Wort kommen.
Fazit:
Ein aufschlussreiches Buch über Leopold Mozart, der mehr war, als nur der Vater von Wolfgang Amadeus und Nannerl. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.