Ein überraschend tiefgründiger Western: witzig und philosophisch zugleich. Ein Lesehighlight!
Inhalt:
Murphy ist der geborene Schurke!
Von allen nur 'Murr' genannt ist der grimmige Einzelgänger eiskalt und gnadenlos.
Die Frau des Sheriffs? Niedliche Bärenbabys? Ganz egal, denn vor ihm ist nichts ...
Inhalt:
Murphy ist der geborene Schurke!
Von allen nur 'Murr' genannt ist der grimmige Einzelgänger eiskalt und gnadenlos.
Die Frau des Sheriffs? Niedliche Bärenbabys? Ganz egal, denn vor ihm ist nichts und niemand sicher!
Angst? Nie davon gehört!
Das ändert sich schlagartig, als er dem Tod persönlich gegenübersteht ...
Mein Eindruck:
Ein außergewöhnlicher und kreativ angelegter Protagonist, mit dem man sich zu Beginn nicht so recht anfreunden kann.
Murr macht seinem Namen alle Ehre. Bereits als Baby ist er mürrisch und Keksdiebstahl, Tierquälerei und Prügel sind frühe Zeichen für sein späteres Leben. Die Berufsempfehlung seiner Lehrerin lautet: 100 % Bandit!
Was sonst sollte aus Murr werden als ein eiskalter Ganove?!
Wie erhofft finden sich zahlreiche typische Western-Elemente (Saloon, Pokerspiel, Whiskey, High Noon, Galgenszene, Sonnenuntergang, Lagerfeuer in der Prärie uvm.).
Diese sind ganz klassisch zumeist in Sepia-Tönen oder Graustufen gehalten. Man hat beim Lesen sofort die passende Musik im Ohr
Die Mimik der Figuren ist schlicht gezeichnet, aber markant und auf den Punkt. Zunächst beschränkt sich Murrs Gesichtsausdruck auf einen einzigen, was sich im Laufe der Geschichte ändert und seine Entwicklung verdeutlicht.
Einige Szenen kommen ganz ohne Text aus oder ihnen wird eine ganze Seite eingeräumt, damit sie noch besser zur Geltung kommen. Wie auch bei der Farbwahl und der Gestaltung der Figuren ist hier weniger oft mehr.
Witzige Anspielungen ("I shot the Sheriff!") durchziehen das Abenteuer und trotz ernster Töne beinhaltet es eine gewisse Leichtigkeit und steckt voller Weisheit.
Zum Fortgang der Ereignisse sei nur so viel verraten: Murr macht einen Handel mit dem Tod. Selbstverständlich hat es der Sensenmann faustdick hinter den Ohren und Murr erlebt sein blaues Wunder.
Denn mit seiner Sterblichkeit konfrontiert, gerät die Welt des fruchtlosen Banditen plötzlich ins Wanken. Am Ende erkennt er, worauf es wirklich im Leben ankommt.
Ein Comic, den ich jedem (nicht nur Western-Fans) ans Herz legen kann!
Fazit:
Ein ungewöhnlich feinsinniger und philosophischer Western:
kreativ gestaltet, einfühlsam erzählt und dabei unglaublich witzig!
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Rezensiertes Buch: "Murr" aus dem Jahr 2021