Cover-Bild Planen und Bauen im Nationalsozialismus
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270,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hirmer
  • Themenbereich: Kunst - Architektur
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 1304
  • Ersterscheinung: 04.2023
  • ISBN: 9783777441146

Planen und Bauen im Nationalsozialismus

Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen
Die Unabhängige Historikerkommission "Planen und Bauen im Nationalsozialismus" (Herausgeber)

Im Auftrag der Bundesregierung untersuchte ein breit angelegtes Forschungsprojekt fünf Jahre lang, inwieweit die im »Dritten Reich« für Planen und Bauen zuständigen Institutionen und Personen in die Verbrechen des nationalsozialistischen Staates eingebunden waren. Mit Beiträgen von 28 Forscherinnen und Forschern auf mehr als 1300 Seiten konzentriert sich die Untersuchung nicht allein auf die Jahre 1933 bis 1945, sondern nimmt auch die personellen und ideologischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den Jahren davor und danach in den Blick.Die vierbändige Publikation untersucht nicht nur die Arbeit der Reichsbauverwaltung 1933–1945. Sie nimmt ein breites Spektrum des Bausektors in den Blick: Wohnungsbau, Wohnungswirtschaft, Städtebau, Altstadtumbau und Neustadtplanungen, aber auch Bauten für die Infrastruktur, für das Militär und für die Rüstungsindustrie. Wie das NS-Regime solche Bauprojekte für die Propaganda nach innen und außen nutzte, wird ebenfalls behandelt. Besondere Beachtung findet das Baugeschehen als Teil der NS-Vernichtungspolitik in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslagern; ebenso das Gebiet der Raumplanungen, mit denen die besetzten Gebiete im Osten neu strukturiert und im Sinne der NS-Ideologie umgestaltet werden sollten. Die Publikation richtet den Blick auch auf die Zeit nach 1945 in den beiden deutschen Nachfolgestaaten und fragt nach der institutionellen Verortung des Politikfelds »Bauen«, nach den personellen Kontinuitäten und Brüchen sowie dem denkmalpflegerischen Umgang mit den baulichen Relikten der NS-Zeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Verantwortungsvoller Umgang mit der baulichen Vergangenheit

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Hitler hat mit seiner Vorstellung von Tausendjährigen Reich immer größere Ideen und Projekte entwickelt, die er für notwendig hielt, um auch nach aussen seine Macht zu demonstrieren. Es sollte sprichwörtlich ...

Hitler hat mit seiner Vorstellung von Tausendjährigen Reich immer größere Ideen und Projekte entwickelt, die er für notwendig hielt, um auch nach aussen seine Macht zu demonstrieren. Es sollte sprichwörtlich in Stein gemeißelt sein, welcher Glanz von seiner Alleinherrschaft ausging. Bauliche Zeugen waren imposante Führertribünen, die Tötungsmaschinerie KZ, der Fortschritt in den Reichsautobahnen und als Zeichen des Triumphs das Olympiastadion in Berlin.

Das bauliche Erbe der Nationalsozialisten wird in der Ausstellung "Planen und Bauen im Nationalsozialismus" und den dazugehörigen Büchern sehr genau unter die Lupe genommen und ermöglicht einen sehr detaillierten und aufschlussreichen Einblick in dieses ungewöhnliche und zugleich auch herausfordernde Zeitdokument, das die Machtverhältnisse und die Gewalt der Nazis präzise und zugleich verantwortungsvoll behandelt.

Die bauliche Architektur ist steinerner Zeitzeuge für die rassistischen Ideologie der Nazis und ist die Fassade für die menschenunwürdigen Bedingungen, die mit dem Entstehungsprozess von Bunkern, Wohnsiedlungen, Ghettos etc einhergegangen sind. Zwangsarbeit und Ausbeutung gehören zum Aufbau der Projekte wie Stein und Mörtel.

Die Ausstellung trägt den den ergänzenden Titel "Macht Raum Gewalt" und gibt Besucher:innen und Lesenden die Möglichkeit, die Worte allein für sich wirken zulassen oder unterschiedlich zusammenzustellen. Die Macht schafft Raum für Gewalt, Gewalt als baulicher Machtraum - es gibt verschiedene Interpretationen, die alle einen faden Beigeschmack haben. Die Rolle und Wertigkeit von Menschen wird immer mehr beschnitten, die Bauwerke dienen als Verfestigung des rassistischen Gedankenguts.

Nicht immer einfach zu lesen, sehr umfangreich, aber immer den Fokus auf den verantwortungsvollen Umgang mit der baulichen Vergangenheit.

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