Cover-Bild Rudolf Schönwald
5,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Anton Pustet Salzburg
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783702509217

Rudolf Schönwald

Kunst im Kalten Krieg
Heidrun Rosenberg (Herausgeber)

Krieg im Dunklen, nach der Natur gezeichnet ...
Der österreichische Maler, Grafiker, Karikaturist, Zeichner und Staatspreisträger Rudolf Schönwald feierte 2018 seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint im Frühjahr 2019 ein opulenter Bildband, der ihm und seinem Werk gewidmet ist.
Rudolf Schönwalds frühe Jahre sind geprägt durch Krieg und Flucht: 1928 in Hamburg geboren, verbrachte er eine unruhige Kindheit in Salzburg, St. Blasien und Wien. Aufgrund der Nürnberger Rassengesetze musste er 1943 nach Budapest fliehen. Dort versteckte ihn ein ungarischer Pastor und bewahrte Schönwald so vor der drohenden Deportation. Nach Kriegsende studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien und teilte mit dem gleichaltrigen Alfred Hrdlicka Atelier und gesellschaftspolitisches Engagement. Mit ihrer Bildsprache entwickelten die beiden ein künstlerisches Vokabular, um ihre Gewalterfahrungen unter dem Terror-Regime der Nazizeit und die spannungsgeladene Atmosphäre zur Zeit des Kalten Krieges zu verarbeiten.
Der Band lädt ein, ein facettenreiches Oeuvre aus einer Zeit zu entdecken, die der österreichischen Grafik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts internationales Ansehen verschaffte.

Mit Beiträgen von Wolfgang Burgmair, Britta Schinzel, Erich Hackl, Susanne Neuburger, René Schober und Heidrun Rosenberg

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2019

Eine Hommage an einen großen Künstler

0

Der österreichische Maler, Grafiker, Karikaturist, Zeichner und Staatspreisträger Rudolf Schönwald feierte im Juni 2018 seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint im Frühjahr 2019 ein opulenter ...

Der österreichische Maler, Grafiker, Karikaturist, Zeichner und Staatspreisträger Rudolf Schönwald feierte im Juni 2018 seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint im Frühjahr 2019 ein opulenter Bildband, der ihm und seinem Werk gewidmet ist.

Rudolf Schönwald ist 1928 als Kind einer jüdischen Familie gebo-ren. Dennoch katholisch getauft, verbringt er einige Jahre seiner Kindheit unter anderem in Salzburg. 1943 flieht er nach Budapest und wird von einem Pfarrer vor der drohenden Deportation gerettet. Schönwald kehrt nach dem Krieg nach Wien zurück und studiert an der Akademie für Bildende Künste. Sein Weggefährte, nicht nur in der Kunst sondern auch im gesellschaftspolitischen Engagement, ist Alfred Hrdlicka, mit dem er auch das Atelier teilt.

Mit ihrer beinahe schon grob zu nennenden bildhaften Szenerie, versuchen beide, ihre Traumata aus dem Nazi-Regime und die aktuelle Weltlage des Kalten Krieges zu verarbeiten.

Um das Schaffen von Rudolf Schönwald verstehen zu können, muss man sich mit seiner Herkunft und den Zuständen an der Akademie der Bildenden Künste beschäftigen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind die antisemitischen Strömungen deutlich. Einige Professoren sind bereits illegale Nazis, die dann während der Diktatur die Akademie prägen: Leider verlieren nur wenige nach Kriegsende ihren Job, so dass vieles beim Alten bleibt. Künstler wie Schönwald oder Hrdlitschka kämpfen dagegen an.

Mehrere Autoren haben Schönwalds Leben und Werk betrachtet. Diese Essays sind hier zu lesen.

Aus dem reichen Schaffen sind zahlreiche bedeutende Arbeiten dargestellt und erläutert.

Viele Grafiken und Bilder wirken archaisch. Die Figuren eckig, vorherrschende Farben sind schwarz und rot.
In seinem Zyklus „Mahagonny“ aus den Jahren 1989-1999 wird es ein wenig bunter. Die Holzschnitte sind (hand)koloriert.

Gut gefallen mir auch die späten Kreidezeichnungen, die häufig Industriebauten und/oder Plätze wiedergeben.

Mehrere Jahre hindurch zeichnet er Comics und seine Frau Gilly Hillmayr (verstorben 1984) schreibt die Texte dazu.

Ein schönes Geschenk zum 90. Geburtstag für einen Künstler, der nicht so offensichtlich im Rampenlicht steht.