Cover-Bild Schuldig.
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: adeo Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 14.01.2020
  • ISBN: 9783863342401

Schuldig.

Vom Scheitern und Wiederaufstehen
Dr. Thomas Middelhoff, genannt "Big T", war DER Topmanager Deutschlands, erst als Chef des Medienriesen Bertelsmann, später als Vorstandsvorsitzender des KarstadtMutterkonzerns Arcandor. Er lebte ein Leben im Luxus. Und er erlebte einen öffentlichen Absturz von epischer Dimension: 2014 wurde er wegen Untreue zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt und noch im Gerichtssaal abgeführt. Er verlor seinen Ruf, sein Vermögen und seine Gesundheit.

Doch er gewann auch etwas von unschätzbarem Wert: Die Arbeit mit behinderten Menschen in den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld und auch die Rückkehr zu seinem verschütteten Glauben begannen, ihn von innen heraus zu verändern.

Reflektiert und schonungslos ehrlich berichtet Thomas Middelhoff, wie die bittere Erfahrung des Scheiterns zu seiner größten Chance wurde, Stolz, Gier und Machthunger loszulassen und inneren Frieden zu finden. Sein Anliegen heute: andere, vor allem junge Menschen, davor zu bewahren, seine Fehler zu wiederholen, und anderen Gescheiterten einen Weg zu neuer Hoffnung zu zeigen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Was ich nicht verstanden habe: warum hat Thomas Middelhoff auf dem Coverbild die Augen geschlossen? Das passt irgendwie nicht zum Inhalt.

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Thomas Middelhoff, Schuldig. Vom Scheitern und Wiederaufstehen, Adeo 2019, ISBN 978-3-86334-240-1

Er war der große Top-Manager Deutschlands, der Autor des vorliegenden Buches, Thomas Middelhoff. Zunächst ...

Thomas Middelhoff, Schuldig. Vom Scheitern und Wiederaufstehen, Adeo 2019, ISBN 978-3-86334-240-1

Er war der große Top-Manager Deutschlands, der Autor des vorliegenden Buches, Thomas Middelhoff. Zunächst führte er als Chef den Medienkonzern Bertelsmann, später war er Vorstandsvorsitzender der Karstadt Mutter Arcandor. Mit fürstlichen Gehältern führte er ein Leben in großem Luxus.

Doch ihm waren der Erfolg und das viele Geld offenbar nicht genug. 2014 wurde er wegen Untreue angeklagt und nach dem Urteilsspruch zu einer dreijährigen Haftstrafe noch im Gerichtssaal medienwirksam abgeführt.

Sein Ruf, sein Vermögen und sehr bald auch seine Gesundheit – alles war verloren. Doch nach langem Hadern mit seinem Schicksal und der inneren Weigerung sein Scheitern und seine Fehler einzusehen, lernte er im Laufe der Haft, insbesondere bei seiner Arbeit mit behinderten Menschen in den von Bodelschwingschen Anstalten in Bethel sein eigenes Handeln zu reflektieren. Auch die Rückkehr zu seinem im Luxus und in im Glamour und der Verführung der Macht verloren gegangen Glauben halfen hm im Laufe der Jahre, die bittere Erfahrung des Scheiterns und der auf sich geladenen Schuld als eine Chance zu inneren Veränderung zu begreifen.


Er berichtet ehrlich und schonungslos, ohne weitere Entschuldigungen zu suchen, wie er lernte seine Schuld zu akzeptieren, Stolz, Gier und Machthunger loszulassen und über die bitteren Jahre der Haft zu seinem inneren Frieden zu finden.

Thomas Middelhoff hat nach der Zäsur in seinem Leben, die er sicher gerne vermieden hätte, aber schlussendlich akzeptiert hat als neue Chance, zu einem einfachen, aber intellektuell reicheren Leben gefunden. „Das Leben ist heute voller Gottvertrauen und ohne Ängste. Ich bin heute bescheidener, aber glücklicher… Meien Reputaion ist dahin, aber die Menschen begegnen mir in der Öffentlichkeit offen und respektvoll.“

Zunächst war ich skeptisch ob einer solchen Lebensbeichte, vermutete alte Hybris in neuem Büßergewand. Aber man nimmt ihm nach dem Lesen seine Läuterung ab. Vielleicht kann es Menschen, die an anderen Formen von alter Schuld leiden, ermutigen, ähnlich offen vor sich selbst damit umzugehen.

Was ich nicht verstanden habe: warum hat Thomas Middelhoff auf dem Coverbild die Augen geschlossen? Das passt irgendwie nicht zum Inhalt.





Veröffentlicht am 30.09.2019

Schuldig, aber nicht so wirklich

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Der 1953 geborene Manager Thomas Middelhoff ist als ein erfolgreicher Manager bekannt, der wegen Untreue und Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste. Nachdem er seine Strafe abgesessen hat, zieht er nun ...

Der 1953 geborene Manager Thomas Middelhoff ist als ein erfolgreicher Manager bekannt, der wegen Untreue und Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste. Nachdem er seine Strafe abgesessen hat, zieht er nun Bilanz. Er sucht nach Ursachen für sein Scheitern. Mit seinen Erkenntnissen möchte er jungen Menschen helfen einen ähnlichen Sturz zu vermeiden.

Schon als Jugendlicher wird er wegen seiner Arroganz von seinem Vater ermahnt. Obwohl er in seiner Studienzeit viele gute Vorsätze hat, fühlt er sich schnell auf der Karriereleiter wohl. Er arbeitet unermüdlich. Er erreicht ein hochgestecktes Ziel nach dem anderen. Immer mehr, immer mehr, so könnte man sein Leben kennzeichnen. Er fühlt sich an der Spitze wohl. Er leistet sich die üblichen Spielzeuge eines erfolgreichen Managers, wie Villa und Jacht. Er lebt ein Leben der Superlative.

Aber der Erfolg hält nicht an. 2014 muss er sich vor Gericht verantworten. Ihm werden Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Es geht, unter anderem, um Privatflüge und –feste, die als Geschäftskosten abgerechnet wurden. Thomas Middelhoff meldet Insolvenz an und tritt seine Haftstrafe an. Als Freigänger kann er im Rahmen der Haft in der Stiftung Bethel arbeiten, einem Zuhause für behinderte Menschen.

In diesem Buch nennt er verschiedene Gründe für sein Scheitern, die er „Todsünden“ nennt. Dazu zählen z.B. Hochmut, Gier und Maßlosigkeit. Jedes dieser Verfehlungen beschreibt er, teilweise mit Beispielen aus seinem Leben, oft mit Beispielen von anderen Unternehmern.

Danach beschreibt er den Weg vom Scheitern zum Neuanfang. Neben Stufen auf dem Weg, wie Leugnung und Depression, zeigt er vor allem wichtige Werte für ein gelungenes Leben. Beim Entdecken dieser Werte spielt sein christlicher Glaube eine entscheidende Rolle.

Wenn der Autor auch an manchen Stellen in diesem Buch seine Schuld zugibt, betont er immer wieder, er sei moralisch schuldig, ja, aber nicht in juristischer Hinsicht. Er gibt zu getrieben und arrogant gewesen zu sein, aber er ist immer noch überzeugt, dass er zu Unrecht verurteilt wurde.

Er beschreibt wie er seinen einfacheren Lebensstil genießt. Anstatt einem Hubschrauberflug, fährt er nun Fahrrad. Insgesamt ist sein Lebensstil langsamer und bewusster geworden. Er schreibt Bücher, wovon er schon als Jugendlicher träumte, und hält Vorträge über das Scheitern.

Auffallend ist, dass bei seinen Erläuterungen über Scheitern und Versagen meistens andere als Beispiel dienen. Obwohl ihm sein Ruf nicht mehr so wichtig ist, scheint es ihm doch schwerzufallen eigene Fehler zuzugeben.

Wichtige Impulse bekam er in den Behindertenwohnstätten. Er sah die Zufriedenheit dieser bescheidenen Menschen und erkannte dabei, was ihm gefehlt hatte. Leider erfährt der Leser jedoch sehr wenig über diese Zeit seines Lebens. Insgesamt ist das Buch recht unpersönlich. Der Leser erfährt auch kaum etwas über Middelhoffs Frau und Kindern, und den Grund für seine neue Partnerschaft.

Fazit: Wer eine ehrliche Autobiographie erwartet, könnte von diesem Buch enttäuscht sein. Wer bewegende Geschichten mag, über die Veränderung, die Gott bewirken kann, sollte lieber ein anderes Buch lesen, denn hier geht es eher um Thomas Middelhoff und nur am Rande um Gott. Wer sich für bekannte Namen in der Wirtschaft interessiert, oder für grundsätzliche Gedanken über schlechte und gute Werte, könnte an diesem Buch Gefallen finden.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Ziel verfehlt

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Der Fall Middelhoff ging breit durch die Medien. Dieses Buch setzt auch voraus, dass man die Vita des Herrn M. kennt, da er insbesondere zu Beginn des Buches seine gemachten Todsünden mit Aktionen bei ...

Der Fall Middelhoff ging breit durch die Medien. Dieses Buch setzt auch voraus, dass man die Vita des Herrn M. kennt, da er insbesondere zu Beginn des Buches seine gemachten Todsünden mit Aktionen bei einzelnen Arbeitgebern gibt - die dann auch nicht chronologisch. Dennoch fällt es mir schwer, seine (negative) Entwicklung wirklich nachzuvollziehen. Vieles kratzt nur an der Oberfläche und bleibt sehr allgemein.

Ebenso bleibt die Darstellung seiner Haft, seiner Erkenntnis und seines Wiederaufstehens äußerst kurz. Die Hauptgründe für seinen neuen Weg sollen ein bisschen Glaube, ein "Engel" und die Arbeit bei Bethel gewesen sein... Fragwürdig. Genauso hege ich Zweifel, ob er wirklich in der Zeit zu Selbsterkenntnis gelangt ist, da er ja bis heute die juristischen Begründungen des Urteils nicht nachvollziehen kann, wie er selbst schreibt. Schuldig bekennt er sich zu Beginn des Buches schließlich auch nur am Scheitern.

Zum Schluss meint Herr M., uns in seinem Buch über Tugenden belehren zu wollen. Diese seitenweisen Abhandlungen kann ich in jedem Fachbuch nachlesen und brauche nicht dieses Werk. Wie auch zuvor, führt Herr M. meist Beispiele von anderen (un)benannten Personen aus Politik und Wirtschaft an, statt von sich zu berichten. Dieses Fingerpointing auf andere und sonstige Seitenhiebe scheinen in meinen Augen eher wie eine Abrechnung.

Dass er jetzt wirklich kleinere Brötchen backen will, nehme ich ihm nicht so recht ab. Da blitzen in Sätzen wie "Einen anderen Teil meiner Zeit kann ich nutzen, um jungen Startup-Unternehmen mit meinen Erfahrungen beratend zur Seite zu stehen oder mithilfe meines internationalen Netzwerks mit Venture Capitalists neuen Geschäftsmodellen zum Durchbruch zu verhelfen" doch wieder alte Verhaltensmuster und die vermeintlich abgelegte Arroganz und Überheblichkeit durch.

Für mich hat dieses Buch sein Ziel laut Klappentext, "reflektiert und schonungslos über das Scheitern zu berichten" und Dinge aus seinem Verhalten zu lernen, nicht erreicht. Dafür ist es viel zu oberflächlich und allgemein.