Interessantes Thema geht in zu vielen Nebensächlichkeiten unter
Im Oktober 2017 gab ein sonderbares Objekt den Astronomen einige Rätsel auf: Fest steht, dass der „Oumuamua“ genannte Besucher aus dem interstellaren Raum, also von weit außerhalb unseres Sonnensystems, ...
Im Oktober 2017 gab ein sonderbares Objekt den Astronomen einige Rätsel auf: Fest steht, dass der „Oumuamua“ genannte Besucher aus dem interstellaren Raum, also von weit außerhalb unseres Sonnensystems, kam. Doch schon hinsichtlich seiner genauen Form gab es Unstimmigkeiten und auch andere Eigenschaften wie seine Flugbahn oder sein Reflexionsvermögen ließen sich schwer damit in Einklang bringen, was von anderen astronomischen Objekten bekannt ist.
Während sich die Mehrheit der Wissenschaftler schließlich trotz einiger offener Fragen auf die Hypothese einigte, dass es sich um einen Kometen (wenn auch einen ungewöhnlichen) handelte, ist der Astrophysik-Professor Avi Loeb der Ansicht, die beste Erklärung für Oumuamuas Sonderbarkeiten bestehe darin, dass es von einer intelligenten Zivilisation erschaffen wurde, die nicht von dieser Erde ist. Womit der erste Beleg für außerirdisches Leben gefunden wäre.
Er legt hier seine diesbezüglichen Argumente dar, beschreibt, welche Daten über Oumuamua während eines relativ kurzen Zeitraumes von nur elf Tagen gesammelt wurden, und was seiner Meinung nach gegen alternative Erklärungen spricht.
So weit so gut und die diesbezüglichen Ausführungen sind tatsächlich sehr interessant. Sie nehmen jedoch maximal ein Viertel des Textes ein. Den Rest verwendet der Autor darauf, ein bisschen was aus seinem Leben zu erzählen, zu überlegen, welche Auswirkungen ein Beweis für außerirdisches Leben auf die Menschheit hätte (wobei für ihn am wichtigsten zu sein scheint, dass dann mehr Geld in astronomische Forschungsprojekte fließen würde) und vor allem immer wieder darüber zu klagen, dass seine Ergebnisse von der Kollegenschaft nicht gewürdigt werden.
Nun kann ich nicht beurteilen, wie fundiert Avi Loebs Theorien sind. Falls sie vom Mainstream der Astronomen tatsächlich in erster Linie deswegen abgelehnt werden, weil sie nicht zu vorgefassten Meinungen passen, würde das sicherlich der wissenschaftlichen Methodik widersprechen. Auch kann ich bis zu einem gewissen Grad seinen Ärger darüber nachvollziehen, dass ebenfalls hochspekulative Ideen wie die Stringtheorie oder die Hawking Strahlung ernster genommen werden und mehr Förderung erhalten als die Suche nach extraterrestrischen Lebensformen. Es hätte aber gereicht, jeden dieser Gedanken einmal zu formulieren. Die ständige Wiederholung ist ermüdend.
Eigentlich könnte man spätestens bei der Hälfte des Buches mit dem Lesen aufhören. Bis dahin ist alles Relevante (teilweise mehrmals) gesagt. Schade, man hätte aus dem Thema weitaus mehr herausholen können.