Von Verlust und Freundschaft
Ein paar Bücher von Banana Yoshimoto habe ich schon gelesen, jetzt kam ich dazu ihr Debüt mal zu lesen. Wenn ich eine Einteilung vornehmen müsste, könnte man das Buch in zwei Geschichten einteilen. Die ...
Ein paar Bücher von Banana Yoshimoto habe ich schon gelesen, jetzt kam ich dazu ihr Debüt mal zu lesen. Wenn ich eine Einteilung vornehmen müsste, könnte man das Buch in zwei Geschichten einteilen. Die erste ist etwas länger und nimmt gut 2/3 des Buches ein. In dieser begegnet man Mikage, die nach dem Tod ihrer Großmutter die letzte Verwandte verloren hat. Sie erhält einen Anruf von Yuichi, der ihre Großmutter gut kannte. Er bietet Mikage an, dass sie doch zu ihm und seiner Mutter ziehen könnte, da sie doch ohnehin aus der Wohnung ihrer Großmutter müsse. Mit Yuichi verbindet Mikage bald darauf ein besonderes aber immer auch fragiles Band. Zu Eriko, Yuichis Mutter, schaut Mikage auf, denn diese hat einen ungewöhnlichen und beschwerlichen Lebensweg gehabt. Aus dem Dreiergespann wird eine ungewöhnliche Familie. Mikage lernt ihren Verlust zu überwinden und wieder auf eigenen Füßen zu stehen. Monate später wird sie erneut einen Menschen verlieren und mit Yuichi durch den Verlust tiefer verbunden sein.
In der zweiten und etwas kürzeren Geschichte des Buches steht Satsuki im Mittelpunkt. Auch sie hat einen wichtigen Menschen verloren, ihren Freund Hiroshi. Da sie nachts nicht besonders gut schläft, hat sie sich angewöhnt früh morgens joggen zu gehen. Bei ihrer festen Runde begegnet ihr eine Frau namens Urara, die Satsuki auf eine gänzlich mysteriöse Weise hilft über den Tod Hiroshis hinwegzukommen.
Ich mag die Art wie Banana Yoshimoto Geschichten erzählt. Es ist immer etwas Zartes zwischen den Zeilen, und ihre Beschreibungen sind in bestimmten Momenten der Handlung richtiggehend poetisch. Manche Bücher hauen einen in ihrer Heftigkeit um – nicht so “Kitchen”. Es war mir eine sanfte Decke oder Umarmung, die mich in der Melancholie, welche die Geschichte beherrscht, umwickelt hat.