Cover-Bild Wollen wir ewig leben?
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 07.03.2018
  • ISBN: 9783956142345
Barbara Ehrenreich

Wollen wir ewig leben?

Die Wellness-Epidemie, die Gewissheit des Todes und unsere Illusion von Kontrolle
Ursel Schäfer (Übersetzer), Enrico Heinemann (Übersetzer)

Irgendwann in unserem Leben wird uns bewusst, dass wir eines Tages sterben werden. Wir können dieses Wissen vielleicht verdrängen, teure Anti-Aging-Produkte kaufen, uns liften lassen, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, mehr Gemüse essen und uns in Religion oder Spiritualität vertiefen. Das verschafft uns die Illusion von Kontrolle. Aber die eigentliche philosophische Herausforderung – und das Thema dieses Buchs – ist, wie man gut lebt – und die eigene Sterblichkeit akzeptiert.
Ausgehend von persönlichen Erfahrungen, soziologischen Trends, Popkultur, aktueller wissenschaftlicher Literatur, von Interviews mit Experten und Wissenschaftlern, Fitness-Coaches und Ethikberatern erkundet Barbara Ehrenreich, wie wir als Gesellschaft von unseren Körpern und unserer Gesundheit, vom Tod besessen sind.
Alt genug zu sein, um zu sterben, ist eine Leistung, und die Freiheit, die diese mit sich bringt, ist es wert, gefeiert zu werden. Das ist die Botschaft dieses klugen, analytischen und philosophischen Buchs, das von Lebenserkenntnis und Witz sprüht, das keine Ratschläge und Tipps bereithält, außer dem, das verbleibende Leben zu genießen und es loszulassen, wenn es soweit ist.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei katze102 in einem Regal.
  • katze102 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2018

verschiedene Aspekte fundiert und sehr humorvoll durchleuchtet

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Barbara Ehrenreich hat sich in zwölf Kapiteln mit unterschiedlichem Schwerpunkten dem Altern samt unterschiedlichen Strategien und Mitteln möglichst alt zu werden, auseinandergesetzt.
Zum einen durchleuchtet ...

Barbara Ehrenreich hat sich in zwölf Kapiteln mit unterschiedlichem Schwerpunkten dem Altern samt unterschiedlichen Strategien und Mitteln möglichst alt zu werden, auseinandergesetzt.
Zum einen durchleuchtet sie, welche Kontrolle wir dafür ausüben und wie sinnvoll das alles ist, z.B. die mittlerweile häufig diskutierten Vorsorgeuntersuchungen, bei denen entdeckte Ergebnisse Operationen nach sich ziehen, obwohl in den meisten Fällen die mögliche Erkrankung das Leben eher nicht verkürzt hätte, vielleicht noch nicht einmal in bedrohlichem Maße ausgebrochen wäre ( beispielsweise bei Brustkrebs- oder Prostatavorsorge). Zudem beschreibt sie modische Zwänge, denen man sich der Gesundheit und des langen Lebens willen unterwirft, obwohl die Wirkung nicht belegt ist, sei es unter anderem durch Fitnesskultur, neueste Ernährungstrends, die neue Achtsamkeit.
Barbara Ehrenreich betrachtet nicht nur die Aspekte des Alterns, sondern zeigt auch eine andere Sichtweise gegenüber Krankheiten, Abnutzungserscheinungen und Entzündungsaltern auf, in der der Körper sich langsam selber bekämpft und dem Ende zuführt. Besonders interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch Ihre ausführlichen Erläuterungen einiger der vielfältigen Wirkungsweisen von Makrophagen sowie paradoxen Effekten bei Immunzellen.

Sowohl ihren Schreibstil als auch ihren feinen, manchmal auch recht bissigen aber niemals plumpen Humor habe ich genossen; selbst sehr ernste Themen und Aspekte hat sie für den Leser so als fast leichte Kost dargeboten. Die vielen verschiedenen Aspekte hat sie abwechslungsreich dargestellt; gerade dieser Wechsel zwischen anspruchsvollem Sachtext, humorvoller Darstellung und Auseinandersetzung mit verschiedenen Texten, beispielsweise von alten Philosophen, fand ich äußerst ansprechend und fesselnd.