Cover-Bild Zu keiner anderen Zeit
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ulrike Helmer Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 22.09.2016
  • ISBN: 9783897419872
Barbara Martina Strebel

Zu keiner anderen Zeit

August 1912. Helena Schmitz, Tochter einer reichen amerikanischen Unternehmerfamilie, trifft in Wien ein, der Stadt ihrer Vorfahren. Was als Abschluss ihrer Bildungsreise durch die Alte Welt gedacht war, führt die junge Frau in tiefe Wirrnisse, am Ende aber auch zu sich selbst. Der Erste Weltkrieg zerreißt das Leben. Als Helena vor der Aufgabe steht, das Landgut ihres Soldatengatten zu verwalten, findet sie eine ungeahnte Stütze, ja, eine unverhoffte Liebe an ihrer Seite. Doch sie muss erst nach Amerika und dann zurück nach Europa fliehen, bis sie zu einer "neuen Frau" der zwanziger Jahre werden kann …

Barbara Martina Strebel erzählt mitreißend und perspektivenreich von den historischen Bruchlinien zwischen Alter und Neuer Welt, Liebe und Krieg, scheiternden Helden und lebensmutigen Frauen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2017

Lebensschilderungen starker Menschen und verbotene Gefühle

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Es ist die Zeit des Ersten Weltkrieges und wir schreiben das Jahr 1912. Die junge Amerikanerin Helena Schmitz trifft ihren Vater Wilhelm in Wien. Die Tochter aus reichem Haus möchte die Stadt ihrer Vorfahren ...

Es ist die Zeit des Ersten Weltkrieges und wir schreiben das Jahr 1912. Die junge Amerikanerin Helena Schmitz trifft ihren Vater Wilhelm in Wien. Die Tochter aus reichem Haus möchte die Stadt ihrer Vorfahren erkunden. Es kommt alles anders , als sie denkt. Standesgemäß heiratet Sie den Leutnant Karl August von Greiffenwalde.

Als Karl August zur Front eingezogen wird, verändert sich alles für das junge Paar. Helena bleibt alleine auf dem Gut zurück und muss sich mit ihrer Schwägerin Natalia auseinandersetzen.

Als die Nachricht vom Tode Karl August eintraf, war Helena nicht anwesend. Natalia nahm die schreckliche Nachricht entgegen. Später erkrankt Helena schwer und der Pfarrer wollte schon mehrmals die letzte Ölung geben, aber im Himmel war noch kein Platz für sie frei. Das lag auch an der guten Pflege Natalias.

Als der Krieg endete, zerbricht auch die Monarchie. Karl August war nicht tot und kehrt traumatisiert aus dem Krieg heim. Als er erfährt, dass es zwischen seiner Frau und seiner Schwester eine Verbindung gibt, die ihm überhaupt nicht zusagt, teilt er Natalia mit, sie muss Gut Solmeritz verlassen. Was wird aus Helena die so gerne Kinder haben wollte und aus Natalia? Gibt es eine Chance für die beiden Frauen? Bitte selbst lesen, es lohnt sich.

Die Autorin erzählt in ihrem Buch von starken Persönlichkeiten, von Liebe und Freundschaft, welche durch den Krieg immer mehr an Verantwortung und Zerreißproben zunahm. Sehr real geschrieben und historische Romane nehmen oft überraschende Wendungen ein.

Es folgen Bilder wie aus einem anderen Leben. Die Zwanziger Jahre wurden vom Geldadel bestimmt. Frau Strebel hat die damalige Zeit und die historischen Plätze so authentisch gut beschrieben, das Deutsche Reich und Österreich - Ungarn kämpfen an zwei Fronten. Die Recherche ist sehr gut, ich konnte mich richtig in die damalige Zeit versetzen.

Gefühlvoll wird die Liebe der beiden Frauen beschrieben, zu einer Zeit, als das noch verboten war. Es war schon eine sehr schlimme Zeit.

Das Ebook hat 1388 Seiten, ich habe mich nie gelangweilt, wenn auch hin und wieder etwas langatmig erzählt wird.

Ein Buch, dass ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt es alle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.11.2016

Eine Liebe gegen alle Konventionen

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Anfang des 20. Jh. Bei einer Reise nach Wien lernen sich die Amerikanerin Helena Schmitz und der attraktive Leutnant Graf Karl August von Greiffenwalde einen Tag vor Ausbruch des 1. Weltkrieges kennen ...

Anfang des 20. Jh. Bei einer Reise nach Wien lernen sich die Amerikanerin Helena Schmitz und der attraktive Leutnant Graf Karl August von Greiffenwalde einen Tag vor Ausbruch des 1. Weltkrieges kennen und verlieben sich ineinander. Schnell wird geheiratet und das Paar zieht nach Mähren auf das Gut Solmeritz. Während ihr Ehemann in den Krieg ziehen muss, bleibt die Verwaltung des Gutes in den Händen von Helena, die von ihrer Schwägerin Natalia dabei unterstützt wird. In der Zeit großer Entbehrungen und harter Arbeit lernen sich die beiden Frauen immer besser kennen und kommen sich auch näher, was für die herrschenden Moralverhältnisse als völlig unmöglich und verboten gilt. Als ihr vermeintlich toter Ehemann Karl August mit schweren Verletzungen aus dem Krieg zurückkommt, dauert es nicht lange, bis er das Geheimnis zwischen Helen und Natalia entdeckt. Karl August verweist Natalia vom Hof. Doch was wird nun aus Helen? Wird sie bei ihrem Ehemann bleiben und die Farce einer Ehe aufrechterhalten?

Barbara Martina Strebel hat mit ihrem Buch „Zu keiner anderen Zeit“ ihr Debüt vorgelegt, einen sehr spannenden historischen Roman vor der Kulisse des 1. Weltkrieges, dessen Handlung an interessanten Schauplätzen wie Wien und einem Gut in Mähren stattfindet. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, schnell wird der Leser in die vergangene Zeit katapultiert, um den Kriegsausbruch ebenso mitzuerleben wie das Schicksal von Helen. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut, steigert sich aber innerhalb der Geschichte immer mehr, was durch die häufigen Wechsel der Perspektiven sowie durch die besondere Erzählweise der Autorin noch unterstützt wird. Der historische und politische Hintergrund sowie die gesellschaftlichen Konventionen wurde von der Autorin akribisch recherchiert und wunderbar mit der Handlung verwoben, so dass der Leser bei der Lektüre das Gefühl hat, alles hautnah mitzuerleben und wie ein unsichtbarer Beobachter zu agieren.

Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet mit ihren Schwächen und Eigenheiten, wodurch sie sehr authentisch und recht lebendig wirken. Helen ist eine sympathische Frau, die aus einer wohlhabenden Familie stammt und der man bisher jeden Wunsch erfüllt hat. Dabei wirkt sie keinesfalls verwöhnt, dafür intelligent und zupackend, eine starke Persönlichkeit. Das ist auch nötig, denn durch den Krieg wird sie gezwungen, sich durchzubeißen und ihrem Leben eine eigene Richtung zu geben, ihren Überzeugungen zu folgen und auf ihr Herz zu hören, auch wenn es anderen nicht gefallen sollte. Karl August ist ein Mann seiner Generation, auf Zuverlässigkeit und Verantwortung gedrillt, den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Er legt mehr Wert auf die Außenwirkung und bringt wenig Verständnis für Andersdenkende auf. Natalia ist ebenfalls eine sehr sympathische Protagonistin, die sich vor Verantwortung und harter Arbeit nicht scheut, die ihre Gefühle aber auch nicht verstecken will, selbst wenn es dem Zeitgeist von damals nicht gefällt.

„Zu keiner anderen Zeit“ ist ein wundervoller und spannungsgeladener historischer Roman über Freundschaft, Liebe, den Krieg und die Auflehnung an damalige moralische Vorstellungen. Alle Historienliebhaber, die gut recherchierte Geschichten lieben und einem ungewöhnlichen Handlungsverlauf nicht abgeneigt sind, werden mit diesem Buch wunderbar unterhalten. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Highlight!