Isadora Duncan - ein Leben für den Tanz
Das Autoren-Duo Barbara Sichtermann und Ingo Rose nehmen sich in dieser Romanbiografie einer interessanten Persönlichkeit an: Isadora Duncan (1877-1927).
Isadora Duncan, eine irischstämmige Amerikanerin ...
Das Autoren-Duo Barbara Sichtermann und Ingo Rose nehmen sich in dieser Romanbiografie einer interessanten Persönlichkeit an: Isadora Duncan (1877-1927).
Isadora Duncan, eine irischstämmige Amerikanerin hat mit ihren, an die griechische Antike angelehnten, Tänzen einen nicht nur für Furore gesorgt. Denn anders als im klassischen Ballett, das seit Jahrhunderten im Corps, auf Spitze und im Tutu getanzt wird, tritt Isadora allein auf einer Bühne, deren Bühnenbild nur blaue Vorhänge sind, auf. Sie trägt nur ein durchscheinendes, fließendes Gewand, das dem griechischen Chiton ähnelt und tanzt (shocking!) barfuß. Statt des begleitenden, großen Orchesters spielt zu Beginn ihrer Karriere nur ein Pianist.
Diese avantgardistischen Darbietungen polarisieren zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mehrmals wird sie mit Auftrittsverbot belegt. Selbst im Mutterland der angeblichen Freiheit, Amerika, darf sie in einigen Städten nicht auftreten. Das hat natürlich vor allem mit der bigotten und puritanischen Einstellung der Amerikaner zu tun.
Isadora feiert große Triumphe, verdient eine Menge Geld, das sie auch gleich wieder ausgibt und erlebt auch Niederlagen. Ihre Idee, Tanzschulen zu gründen, um den Kindern das neue Körpergefühl beizubringen, wird nur teilweise von Erfolg gekrönt sein.
Isadora Duncan versteht sich als Feministin. Dazu gehört auch, dass sie nicht heiraten will. So hat sie drei Kinder von drei Männern. Dieser, für die damalige Zeit skandalöse Lebenswandel kostet sie in Berlin zahlreiche empörte Gönner. In Paris sieht man darüber großzügig hinweg.
Den Unfalltod ihrer beiden älteren Kinder, Deidre und Patrick, in Paris wird sie nie verwinden. Das dritte Kind stirbt kurz nach der Geburt.
Isadora Dunacn selbst stirbt am 14. September 1927 in Nizza, als sich ihr Schal in den Speichen eines offenen Wagens verfängt und sie erdrosselt.
Meine Meinung:
Das Autorenduo Barbara Sichtermann und Ingo Rose zeichnen eine interessante Biografie der Tänzerin, die ihrer Zeit voraus war, denn an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geben nach wie vor Männer den Ton an.
Sie zeigen das Auf und Ab der Karriere, die enge Bindung des Familien-Clans zueinander und auch die Tragödien in Isadoras Leben.
Zahlreiche Zitate und einige Fotos ergänzen diese Romanbiografie.
Fazit:
Eine gelungene Romanbiografie einer außergewöhnlichen Künstlerin, der ich gerne 4 Sterne gebe.