Spannendes Abenteuer
"Verschollen in der Poison Bay" ist der erste Band der "Wild Crimes" Reihe von Belinda Pollard und ist mir deshalb aufgefallen, weil ich ein Buch für die Weltenbummler Challenge suchte, das in Neuseeland ...
"Verschollen in der Poison Bay" ist der erste Band der "Wild Crimes" Reihe von Belinda Pollard und ist mir deshalb aufgefallen, weil ich ein Buch für die Weltenbummler Challenge suchte, das in Neuseeland spielt ;)
Der Plot ist nicht neu und ist aufgebaut wie ein "Whoduneit" Krimi, wie zum Beispiel "Offline" von Arno Strobel oder "Frostgrab" von Ally Reynolds oder ganz klassisch Agathe Christies "Zehn kleine Negerlein". In diesem Krimi bewegen wir uns aber in der Natur Neuseelands, was ich zusätzlich sehr spannend fand.
Bryan lädt fast zehn Jahre nach dem gemeinsamen Schulabschluss in Australien sieben seiner ehemaligen Freunde zu einer Wanderung ein. Diese soll in Gedenken an seine damalige Freundin Liane sein, die sich bei der Schulabschlussfeier vor ihrer aller Augen erschossen hat. Der inzwischen reiche Bryan, der im Südwesten der Südinsel Neuseelands lebt, hat die Wanderroute durch unwegsames Gelände zusammengestellt. Zusätzlich hat er für alle eine top Outdoor-Ausrüstung für die 10-tägige Wanderung gekauft und seine Freunde ermutigt in guter Kondition anzureisen. Doch nicht alle halten sich an seine gut gemeinten Ratschläge....
Kaum sind die acht Freunde unterwegs, überschlagen sich die Ereignisse. Das Wetter ist schlecht und wir erleben Starkregen, Erdrutsche und sogar Schneefall. Die Natur kennt keine Gnade - genauso wie einer aus der Gruppe, der nicht möchte, dass sie wohlbehalten am Ziel ankommen. Die Clique wird im Laufe der Wanderung immer kleiner und jeder verdächtig jeden hinter den Todesfällen zu stecken.... Zusätzlich kommt immer mehr der Verdacht auf, dass der eigentliche Drahtzieher Helfershelfer hat...
Als Leser ist man hautnah mit den Protagonisten in der Wildnis Neuseelands unterwegs. Wir begleiten die vier Frauen und vier Männer und erleben die Wanderung aus der Sicht von Callie Brown. Wir dürfen aber auch aus der Sicht der Mutter von Rachel, die an Diabetes leidet, mitfiebern. Sie verständigt die Polizei nachdem ihre Tochter nicht zum angegeben Zeitpunkt nach Hause kommt und reist zum Ausgangspunkt der Wanderung nach Neuseeland. Sie ist zu Beginn die treibende Kraft, dass nach der Wandergruppe überhaupt gesucht wird. Abwechselnd wird im späteren Verlauf der Geschichte aus beiden Sichten erzählt.
Die Charaktere sind sehr facettenreich dargestellt und überzeugen auch in Ausnahmesituationen. Die Atmosphäre in der Gruppe ist angespannt und bedrohlich.
Besonders gut gelungen ist der Autorin aber die Beschreibung der Natur und den Naturgewalten, denen die Frauen und Männer ausgeliefert ist.
Der Spannungsbogen steigt mit jeder Seite des Buches bis es zum finalen Countdown kommt. Die Autorin hat dabei immer wieder überraschende Wendungen eingebaut, auch wenn man von Beginn an schnell erkennt, wer der Drahtzieher der Aktion ist. Bei den Mittätern verhält es sich allerdings anders...
Fazit:
Der Plot ist nicht unbedingt neu, aber die Autorin hat mit dem Setting und einigen neuen Ideen eine fesselnde Story geschrieben.
Ich erlebte eine sehr spannende Wanderung mit grandiosen Naturbeschreibungen und viel Nervenkitzel. Ein eher unbekannter Krimi, der mich positiv überrascht hat. Ich empfehle diesen Krimi/Thriller gerne weiter.