Profilbild von tinstamp

tinstamp

Lesejury Star
offline

tinstamp ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tinstamp über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2024

Das Gerücht

Der Honigmann
0

Sobald ich die Inhaltsangabe von "Der Honigmann" in der Vorschau gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Es erinnerte mich ein bisschen an "Der Buchhändler" von Petra Johann, ...

Sobald ich die Inhaltsangabe von "Der Honigmann" in der Vorschau gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Es erinnerte mich ein bisschen an "Der Buchhändler" von Petra Johann, das ein Highlight für mich war.

Im idyllischen Fischbach, ein Ort im Speckgürtel der nächsten großen Stadt, ist die Idylle perfekt. Die ehemaligen Großstädter, die sich nach einem Eigenheim mit Garten und Swimmingpool sehnen und für ihre Kinder ein Aufwachsen im Grünen wünschen, haben hier ihr kleines Paradies gefunden. Man schließt schnell Freundschaft mit den Nachbarn, die Kinder wachsen unbeschwert auf und obwohl die soziale Gesellschaft bunt durchgemischt ist, lebt man in einer wohlbehüteten Gemeinschaft. Es gibt Vereine, Veranstaltungen und eine Auswahl an Geschäften, die das Leben in Fischbach paradiesisch erscheinen lassen. Als noch ein Dekoladen gegenüber der Schule eröffnet, der Geschenkartikel, Honig und Tee anbietet, sind besonders die Frauen begeistert. Der Ladenbesitzer wird nur "Der Honigmann" genannt und hat auch immer ein offenes Ohr für die Kinder, die mit ihren Müttern vorbeikommen. Als jedoch ein furchtbares Gerücht um den Hongimann die Runde macht, scheint die vermeintliche Idylle zu platzen. Die Fischbacher wollen ihr "Paradies" erhalten und so erleben wir als Leser, wie sich die Stimmung immer mehr aufschaukelt und zuspitzt.....

Peter Huth zeigt mit seinem Roman auf, wie schnell durch ein Gerücht und weiteren unbedachten Aktionen die Stimmung in einer Gemeinschaft kippen kann. Dabei kommt der titelgebende Honigmann nur im ersten und im letzten Kapitel vor und bleibt doch die ganzen 256 Seiten über mehr als präsent.

Die Geschichte ist eine Art "Momentaufnahme"von Geschehnissen innerhalb einer Woche. Wir erleben deshalb nur die Gefühle und die Stimmung der Charaktere während dieser Zeit, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Sie eröffnet mir als unbeteiligte Beobachterin die unterschiedliche Sichten und Meinungen der Fischbacher. Dabei begleiten wir vor allem Fine, eine Schauspielerin und ihren Lebensgefährten Tim, einem Controller. Sie ist die Erste, die auf das Gerücht reagiert und mit einem Social Media Kommentar alles weitere ins Rollen bringt.

Peter Huth spart nicht mit Gesellschaftskritik und hält uns allen einen Spiegel vor. Es geht um Familie, Neid, Missgunst und Freundschaft. Huth zeigt auf, was ein Gerücht alles anrichten kann und wie fragil unser moralischer Kompass ist. Mit überraschenden Plot-Twists spart der Autor nicht und so kann man das Buch schwer aus der Hand legen.
Huth zeigt ein gesellschaftliches Bild, welches heute leider umso aktueller ist. Der Autor schreibt bissig und erzählt schonungslos und authentisch.
Das Ende hält noch eine kleine Überraschung bereit.

Mit "Der Buchhändler" von Petra Johann lässt sich die Geschichte nicht ganz vergleichen und doch haben beide das Thema Selbstjustiz und zeigen auf, was eine unbedachte Aussage alles anrichten kann.

Fazit:
Ein aufrüttelnder Gesellschaftsroman, der dem Leser einen Spiegel vorhält. Man muss sich selbst an der Nase nehmen und wird vom Autor auch an derselben herumgeführt. Der Roman bleibt auf jeden Fall in Erinnerung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2024

Schwacher zweiter Band um Maya Topelius

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
0

Nachdem mich der Debütkrimi der deutschen Autorin Sandra Åslund, die seit 2020 mit ihrem Mann in Schweden lebt, sehr gut gefallen hat und mir noch lebendig im Gedächtnis geblieben ist, freute ich mich ...

Nachdem mich der Debütkrimi der deutschen Autorin Sandra Åslund, die seit 2020 mit ihrem Mann in Schweden lebt, sehr gut gefallen hat und mir noch lebendig im Gedächtnis geblieben ist, freute ich mich auf den zweiten Band der Trilogie.

"Still ist die Nacht" spielt zur Sommersonnenwende, eine Zeit, die in Schweden sehr ausgiebig gefeiert wird. Maya Topelius hat sich endlich auch eine kleine Auszeit gegönnt und möchte an einem Yoga-Retreat ihrer Freundin Emily teilnehmen, der auf Svartlöga, einer der abgelegenen Schäreninsel stattfindet. Auf der sonst eher unberührten Insel gibt es weder Strom, noch sonstige Annehmlichkeiten. Doch schon am ersten Abend kommt es beim Mittsommerfest zu einem Streit, den alle Teilnehmer des Kurses und die wenigen Einwohner der Insel mitbekommen. Am nächsten Tag wird einer der beiden Streithähne tot aufgefunden. Und schon ist es mit der Erholung für Maya vorbei. Die Insel wird abgeriegelt und Pär lässt Emily verdeckt ermitteln, denn eine offizielle Ermittlung darf sie nicht durchführen. Als ein weiterer Mord passiert, beginnt die Lage sich zuzuspitzen. Nachdem niemand die Insel verlassen darf und ein Sturmtief aufzieht, kippt die Stimmung.

Der zweite Band um Maya Topelius konnte mich nicht ganz so überzeugen, wie das Debüt. Die Insel als "geschlossenen Raum" fand ich hingegen spannend. Ich mag Krimis und Thriller, wo wir eine Art "Locked Room" haben - eine Ausgangssituation, wo die Verdächtigen den Tatort nicht verlassen können. Und so ist die Auswahl, wer der Mörder oder die Mörderin sein kann, eingegrenzt.
Leider gab es für mich doch einige Längen, die vor allem durch den privaten Konflikt zwischen den beiden Freundinnen Maya und Emily zu viel Raum einnehmen. Zusätzlich stand das Esoterik-Thema zu sehr im Vordergrund und lenkte ebenfalls von der eigentlichen Handlung um den Mord zu sehr ab. Der Kriminalfall rückt so immer wieder in den Hintergrund, bis wieder etwas passiert und Emily nicht wirklich unauffällig die Bewohner "verhört".
Gegen Ende nimmt der Krimi dann endlich richtig Fahrt auf und bringt noch die zuerst vermisste Spannung mit sich.

Während Sanna und Clara, die zum Freundinnen-Kleeblatt gehören, im ersten Band mehr Raum hatten, werden sie diesmal nur am Rande erwähnt. Mir ist klar, dass Maya als Ermittlerin natürlich die Hauptfigur ist, trotzdem weiß ich zum Beispiel von Clara gerade mal die Fakten um ihre Person. Vielleicht bekommt sie im nächsten Krimi mehr Raum, den diesmal Emily eingenommen hat.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen, ist flüssig und bildhaft. Die Figuren hatte ich tatsächlich vor Augen und die kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein. Die landschaftlichen Beschreibungen fand ich äußerst bildhaft beschrieben. Da kommt meine Sehnsucht nach einen weiteren Schwedenurlaub wieder hoch...

Fazit:
Der zweite Band um Kommissarin Maya Topelius kommt leider nicht an den Vorgänger heran und hat einige Längen. Dabei steht auch der private Konflikt zwischen Maya und Emily zu sehr im Vordergrund. Erst zum Ende hin kommt mehr Spannung auf und überzeugt mich schlussendlich, dass ich auch den dritten band der Trilogie lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2024

Komplexer Krimi um den Jurakonflikt

Spiegelberg
0

Neben der Solothurn-Reihe des Autors lese ich auch diese um Cora Johannis, einer freischaffenden Journalistin, die früher in Krisengebieten unterwegs war. Der Vorgängerband "Blutlauenen" gehört zu einen ...

Neben der Solothurn-Reihe des Autors lese ich auch diese um Cora Johannis, einer freischaffenden Journalistin, die früher in Krisengebieten unterwegs war. Der Vorgängerband "Blutlauenen" gehört zu einen meiner absoluten Lieblings-Krimis.
"Spiegelberg" ist nun der dritte Band der Reihe, der allerdings auch alleinstehend gelesen werden kann.

Bereits mit dem starken Prolog sind wir mitten drin im Geschehen, auch wenn dieser in der Vergangenheit spielt. Diese Szene ist im Endeffekt eine der Schlüsselszenen und wird erst ganz am Ende aufgelöst.
Danach sind wir in der Gegenwart in der Cora Johannis soeben ihre Therapie beendet hat und auf eine ehemalige Freundin aus ihrer Zeit in Marokko trifft. Francois Gravier ist die ehemalige Botschafterin Frankreichs und wird demnächst, während eines schweizerisch-französischen Festaktes, in Solothurn weilen. Cora und Francois verabreden sich, doch kurz nach der Feier wird die Diplomatin schwer verletzt am Fuße einer Treppe gefunden. Bevor sie das Bewusstsein verliert, spricht sie mit Cora und bittet sie "Camille zu schützen". Cora hat keine Ahnung, wer diese Camille sein soll und beginnt nachzuforschen. Sie ist erstmals verwirrt, als sie erfährt, dass Camille vor zwanzig Jahren verstorben ist. Ihr Versprechen will sie jedoch halten und ihre berufliche Neugierde lässt sie zusätzlich nicht los.

Cora hat jedoch bei ihren Nachforschungen, die sie in den Kanton Jura und die Freiberge führen, bald das Gefühl verfolgt zu werden. Sie entdeckt einige undurchsichtige Begebenheiten, die in der Vergangenheit passiert sind und die alle mit dem Jurakonflikt zu tun haben. Dabei stößt sie in ein Wespennest.
Bald überschlagen sich die Ereignisse und Cora ist immer mitten drin, was bei der Polizei nicht wirklich gut ankommt.

Christof Gasser erzählt im Vergangenheitsstrang über die Spannungen und Konflikte der Eidgenossen, dem Jurakonflikt, der in den Achtziger Jahren nochmals aufgeflammt ist. Es gelingt ihm sehr anschaulich die Ereignisse aus den beiden Zeitsträngen miteinander zu verknüpfen. Daraus entsteht ein spannender Krimi mit geschichtlichen und politischen Hintergründen, die den roten Faden bilden. Dazu kommt eine turbulente Familiengeschichte und ein Erbstreit.

Christof Gassers Schreibstil ist rasant, ausdrucksstark und lässt sich sehr flüssig lesen. Interessante und authentische Figuren geben dem Krimi zusätzliches Potential. Der Spannungsbogen ist konstant hoch. Die bildhafte Beschreibung bringt uns auch diese Region näher, die rau und unwirtlich wirkt, wie seine Einwohner.

Fazit:
"Spiegelberg" ist der dritte Teil um Cora Johannis und genauso spannend, wie die beiden Vorgänger, wobei "Blutlauenen" noch immer meine Favorit bleibt. Nebenbei erfährt man mehr über die Konflikte der Jurafrage. Wieder großartig umgesetzt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2024

Spannendes Thrillerdebüt!

Happy End
11

Wow! Was für ein Debüt! Mit dem Thriller "Happy End" ist Sarah Bestgen eine überaus spannende Geschichte gelungen, die definitiv zu meinen Thriller Highlights gehört!

Schon die Leseprobe hat mich von ...

Wow! Was für ein Debüt! Mit dem Thriller "Happy End" ist Sarah Bestgen eine überaus spannende Geschichte gelungen, die definitiv zu meinen Thriller Highlights gehört!

Schon die Leseprobe hat mich von Beginn an gefesselt. Isa ist glücklich mit Mark verheiratet und seit kurzer Zeit Mutter. Doch bald wird für sie der persönliche Alptraum jeder Mutter wahr. Als sie nur kurz die Wäsche in den Keller bringt und zurück ins Wohnzimmer kommt, ist ihr Sonnenschein, der vier Monate alte Ben, verschwunden. Während Mark irgendwann seiner Arbeit als Kinderarzt wieder nachgeht, ist Isa in ihrem Kummer gefangen, denn die Monate vergehen und die Polizei ist ratlos. Bens Verschwinden bleibt ein Rätsel. Als der Junge nach einigen Monaten plötzlich wieder auftaucht, ist Isa überglücklich. Doch mit der Zeit kommen ihr immer mehr Zweifel, ob es sich wirklich um ihren Sohn handelt. Ihre Ehe wird auf eine harte Probe gestellt, denn Isa erscheinen einige Vorkommnisse immer seltsamer und auch Mark geht immer mehr auf Distanz....

Der Thriller ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Man erkennt schnell, dass hier etwas faul sein muss - aber was und warum?
Ich habe das Buch bei einer Leserunde der Lesejury gelesen und wir waren alle begeistert und haben fleißig mitgeraten. Doch mit jeder weiteren Seite wurden unsere Zweifel geweckt und alle Mutmaßungen umgestoßen. Genauso liebe ich Thriller!

Die Autorin bringt den Leser in Situationen, in der man zu zweifeln beginnt und nicht mehr weiß, was der Wahrheit entspricht. Die Intensivität von Isas Gefühlen spürt man in jeder Zeile. Sie sind wunderbar transportiert und ich denke nicht nur jede Mutter kann sich zu 100 Prozent damit identifizieren. Ich war gemeinsam mit Isa verzweifelt, fühlte mich getäuscht und konnte nicht glauben, welche Abgründe sich in ihrem Leben plötzlich auftun.

Sarah Bestgen hat ihre Geschichte perfekt aufgebaut und bringt ihre falschen Fährten an den richtigen Stellen ein. Immer wieder wird man überrascht und sieht sich einer neuen Situation gegenüber. Die Autorin spielt geschickt mit den Wahrnehmungen und den Gefühlen der Leser. Man erkennt auch schnell, dass sie Psychologie studiert hat. Beim Lesen fragt man sich trotzdem immer wieder, ob Isa eine zuverlässige Erzählerin ist?

Die ersten zwei Drittel des Buches waren großartig und ich habe das Buch nur ungern weggelegt (bei der Lesejury wird wöchentlich ein Leseabschnitt gelesen - was hier wirklich schlimm für mich war und ich große Willenskraft aufbringen musste, nicht einfach durchzulesen).
Das letzte Drittel kann dann leider das Niveau nicht ganz halten. Am Ende gab es dann einige Handlungsstränge, die für mich nicht ganz auserzählt, während andere etwas zu schnell abgehandelt wurden.
Trotzdem gebe ich für diesen wahnsinnig spannenden und emotionalen Thriller, der ein Debüt ist, fünf Sterne! Mich hat schon lange kein Buch aus diesem Genre so gepackt! Außerdem ist Sarah Bestgen die charakterliche Darstellung der Figuren und ganz besonders die von Isa so großartig gelungen, dass ich den Hut ziehe! Chapeau, Sarah Bestgen!
Obwohl die letzten hundert Seiten nicht mit den vierhundert Seiten davor mithalten können, verdient die Geschichte das Wort "Psychothriller" zu 100% . Ich freue mich auf weitere Thriller der Autorin.

Fazit:
Ein grandioses Thrillerdebüt, welches in psychische Abgründe führt und den Leser an den Seiten fesselt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 09.11.2024

Mord, Selbstmord oder Unfall?

Tod am Nussdorfer Wehr
0

Nachdem ich bereits die beiden Vorgänger Krimis von Mina Albich um das Trio Felix Grohsmann, Nicky Witt und Joe Kettler gelesen habe, stand auch Teil 3 auf meiner Wunschliste.

Bereits auf den ersten Seiten ...

Nachdem ich bereits die beiden Vorgänger Krimis von Mina Albich um das Trio Felix Grohsmann, Nicky Witt und Joe Kettler gelesen habe, stand auch Teil 3 auf meiner Wunschliste.

Bereits auf den ersten Seiten gibt es die erste Leich´. Ein gealterter Musiker, DJ und Casanova liegt tot im Hof der Wohnhaussiedlung. Seine besten Zeiten sind mittlerweile vorbei. Am Abend und in der Nacht soll es jedoch hoch her gegangen sein, denn in Manuel Lienharts Wohnung wurde eine rauschende Party gefeiert. Der Mann scheint vom Balkon gestürzt zu sein. Felix Grohsmann und Joe Kettler haben nun die Aufgabe herauszufinden, ob es Selbstmord, ein Unfall oder Mord war. Dabei überkommen Felix immer wieder Bilder aus seiner Vergangenheit. Vor 25 Jahren hat sich ein sehr guter Freund von ihm das Leben mit einem Sturz von der Schemerlbrücke genommen, die unweit des toten Musiker liegt.
Zur selben Zeit hat Kriminalpsychologin Nicky Witt in ihrer Praxis einen Patienten, der ihr eine seltsame Geschichte erzählt und einige Rätsel aufgibt. Sie ist jedoch an die ärztliche Schweigepflicht gebunden und gerät in einen schlimmen Gewissenskonflikt, nachdem er ihr einen Mord gebeichtet hat.

Während die Polizei bei den Ermittlungen nicht nur an Unterbesetzung leidet und die Nerven der Ermittler mehr als angespann sind, wird der Nachbar des Toten entführt. Hat der Mann etwas gesehen? Zusätzlich erwartet Joe eine Anhörung wegen Nichtbefolgung einer dienstlichen Anweisung und Nicky ist mit der Art von Felix Vernehmungen nicht wirklich einverstanden. Stress und Überarbeitung lassen das Team an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen.

Lukas, der Neffe von Felix, und dessen neue Freundin Billie geben dem Krimi mit ihrer unbekümmerten Art frischen Wind und sorgen für einige Schmunzler. Und natürlich dürfen Hündin Sally und Kater Smoky ebenfalls nicht fehlen.

Der Schreibstil von Mina Albich ist lebendig, humorvoll und transportiert neben der Spannung auch den Wiener Schmäh. Man fühlt sich einfach sofort zu Hause. Der häufige Perspektivwechsel macht den Kriminalfall spannend und ein Blick in die Gedanken des Täters ist noch das Tüpfelchen auf dem i. Besonders interessant ist aber das psychologische Thema, welches die Autorin hier aufgreift. Wegen Spoilergefahr möchte ich aber nicht näher darauf eingehen - nur soviel: es erzeugt bei mir eine Gänsehaut!

In der Mitte empfand ich kleine Längen, als der Fall zu sehr auf der Stelle tritt. Das Ende war hingegen überraschend und hat mich überzeugt.

Fazit:
Ein weiterer gelungener Wien-Krimi dieser Reihe, die ich richtig gerne lese. Sympathische Figuren und Spannung, sowie richtiges Wien-Feeling. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere