Cover-Bild Esthers Spuren
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 254
  • Ersterscheinung: 25.09.2024
  • ISBN: 9783835357266
Benet Lehmann

Esthers Spuren

Die Geschichte der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano und der Kampf gegen Rechtsextremismus
Es wird Zeit, sich im Kampf gegen Rechtsextremismus den Geschichten der Zeitzeug*innen neu zu widmen.

Die Zeitzeugin, Musikerin und Antifaschistin Esther Bejarano (1924–2021) wurde mit 18 Jahren nach Auschwitz deportiert. Sie musste Akkordeon im berüchtigten »Auschwitzer Mädchenorchester« spielen, kam später in das KZ Ravensbrück und floh bei Kriegsende während eines Todesmarschs. Bis zu ihrem Lebensende kämpfte sie gegen die deutsche Geschichtsvergessenheit an. Benet Lehmann hat viele Gespräche mit ihr geführt. Als Mitglied der letzten Generation, die noch unmittelbar mit Zeitzeug*innen sprechen kann, begibt sich Benet Lehmann auf die Spuren ihres Lebens mithilfe aktueller Forschung und im Licht gesellschaftlicher Entwicklungen. Welche Rolle spielt das Erbe der Zeitzeugenschaft heute noch? Was heißt es, Erinnerungskulturen in einer postmigrantischen Gesellschaft miteinander in Beziehung zu setzen? Wer erinnert an wen und warum? Und vor allem: Hilft Erinnerungskultur gegen Antisemitismus und Rassismus?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Ein äußerst wichtiges Buch!

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»Wenn das so weitergeht, wenn die Leute jetzt wieder schweigen, dann haben wir bald die gleiche Situation wie damals.«

41948, das war Esther Bejaranos Nummer. Um die diskriminierende Markierung als belanglose ...

»Wenn das so weitergeht, wenn die Leute jetzt wieder schweigen, dann haben wir bald die gleiche Situation wie damals.«

41948, das war Esther Bejaranos Nummer. Um die diskriminierende Markierung als belanglose Ziffer nicht zu vergessen, wurde sie ihr, zur Steigerung der Demütigung, auf den Arm tätowiert.
Szenen, die wir uns kaum vorstellen können.

Dieses Buch ist keine Biografie mit Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr ein Potrait einer Frau, die es keinesfalls leicht hatte, dem Tod von der Klippe sprang und viel Leid erleben musste, doch dabei auf beachtenswerte Weise nie ihren Mut sowie ihren Glauben an die Menschheit verlor.
Es herrscht keine stringent chronologische Erzählung, hingegen bestimmen Zeitsprünge das Buch. Ebenfalls nimmt Lehmann die Erforschung von Esther Bejaranos Leben zum Anlass, um sich auf eine eigene Spurensuche innerhalb der eigenen Familie zu begeben, schließlich war sein Großvater an Massenmorden während des Zweiten Weltkrieges beteiligt. Wie viel Lehmann an ihrer Geschichte liegt zeigt sich daran, dass er einige Orte bereist hat, die ihr Leben prägten, um ihr möglichst nahe zu sein.
Letztlich ist Benet Lehmanns Werk ein Aufruf, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, sich den einzelnen Schicksalen zu widmen und darüber zu sprechen.

Das Buch beginnt mit Esthers Kindheit, der immer stärker zunehmenden Diskrimierung als Jüdin bis hin zur sozialen Ächtung und erzählt von ihrer Zeit in Auschwitz.
Umfangreicher beleuchtet ist jedoch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, ihr Weg nach Palästina und wieder zurück nach Deutschland. Besonders die Frage, warum sie zur Zeitzeugin wurde und die drückende Last des Schweigens über diese Verbrechen brach.
Dabei ergeben sich immer wieder Parallelen zur heutigen Zeit, bspw. über das Thema Flucht, welche Lehmann jeweils eingehend reflektiert.

Zwar verstarb Esther Bejarano im Juli 2021, doch ihre Geschichte sowie ihr mutiges und aktives Engagement werden, u.a. dank dieses Buchs, weiterleben, solange wir dafür sorgen!

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