Hotel Papa - oder auch: Durchsetzungsvermögen gleich null
Inhalt
Max zieht für die Dauer eines Praktikums in einer Anwaltskanzlei wieder zu seinem Vater Benno. Und mit ihm zieht das Chaos bei Benno ein, denn der wollte doch jetzt eigentlich mit seiner Freundin ...
Inhalt
Max zieht für die Dauer eines Praktikums in einer Anwaltskanzlei wieder zu seinem Vater Benno. Und mit ihm zieht das Chaos bei Benno ein, denn der wollte doch jetzt eigentlich mit seiner Freundin zusammen ziehen, doch das muss jetzt warten.
Ärger vorprogrammiert.
Eigene Meinung
Zunächst einmal fand ich das Buch grausig geschrieben. Der Schreibstil hat mir nicht zugesagt, war sehr einfach gehalten und machte den Eindruck, als wenn der Autor noch nicht viele Bücher geschrieben hätte.
Zudem ist Max 25, redet aber wie ein 16-Jähriger. Aber selbst die reden wahrscheinlich nicht so. Am schlimmsten fand ich, dass er in fast jedem Satz englische Wörter unterbringen muss! "Chill doch mal, Papa", "Wir kriegen das hin, no problem." Das ging mir von Anfang an auf die Nerven und war viel zu übertrieben.
Dann soll das Buch wohl witzig sein, indem Benno von dem Chaos erzählt das ausbricht, als Max bei ihm einzieht. Leider hat es mich eher fassungslos lesen lassen.
Nicht nur, dass Max scheinbar schlecht erzogen und total verwöhnt ist, sein Vater kann sich noch nicht einmal dann durchsetzen, wenn es wirklich wichtig wird. Er lässt sich herumkommandieren und bedient seinen Sohn von vorne bis hinten. Statt richtigem Dank kommt jedes mal ein "Hast du toll gemacht, aber könntest du das beim nächsten Mal bitte so und so machen, das wäre toll." Und was macht Benno? Er springt! Obwohl er sich ärgert hat er nicht das Durchsetzungsvermögen, seinen Sohn in die Pflicht von zum Beispiel Haushalt zu nehmen. Stattdessen lebt dieser wirklich wie im Hotel.
Noch dazu ist Max egoistisch und echt unfreundlich. Ich würde ja gerne Beispiele bringen, möchte aber diese unglaublich "witzigen" Szenen nicht vorweg nehmen...
Aber das ist noch nicht alles, worüber ich bei Benno den Kopf schütteln musste. Statt seiner Freundin jedes mal reinen Wein einzuschenken und mit ihr vernünftig zu reden, versucht er immer erst durch lügen davonzukommen. Zum Beispiel suchen sie ganz am Anfang eine Küche im Möbelhaus aus, obwohl schon klar ist, dass aus dem Zusammenzug erst einmal nichts wird. Statt seiner Freundin das einfach zu sagen, erfindet Benno haarsträubende Ausreden. Klar, dass da Stress vorprogrammiert ist.
Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Noch dazu lässt er sie mehr als einmal im Stich, weil sein Sohn mit 25 nicht alleine klar kommt. Da hatte ich kein Verständnis für und wäre an ihrer Stelle schon längst weg gewesen.
"Hotel Papa" wurde mit der Zeit auch immer größer und damit verabschiedete sich mein weniges Verständnis von Benno komplett. Ab und zu sah es dann aber tatsächlich so aus, als wenn er es schaffen würde, sich endlich einmal durchzusetzen. Doch kurz vor der Zielgeraden drehte er jedesmal um.
Fazit
Selten habe ich mich beim Lesen so dermaßen über die Personen im Buch geärgert. Für mich hatte das absolut nichts mit lustigen Erzählungen aus Bennos Alltag mit seinem Sohn zu tun.
Es ist eher ein Armutszeugnis für seine Erziehung (zumindest was Benehmen angeht) und zeugt von mangelndem Durchsetzungsvermögen seitens Benno.
Nur, weil es scheinbar wirklich aus dem Leben von "Benno Bach", wer auch immer das sein mag, ist, bekommt das Buch von mir zwei, statt nur einem Stern.