Cover-Bild Achtung Staatsgrenze
19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Löcker Verlag
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Reiseberichte, Reiseliteratur
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 10.2009
  • ISBN: 9783854095224
Beppo Beyerl

Achtung Staatsgrenze

Auf den Spuren des Eisernen Vorhanges
20 Jahre nach dem 'Fall' des 'Eisernen Vorhanges' schritt der Wiener Autor Beppo Beyerl jene Grenze ab, die bis 1989 zwei Welten voneinander trennte. Er startete dabei am Dreisesselberg an der bayrisch-tschechisch-österreichischen Grenze, marschierte längs der tschechischen, der slowakischen, der ungarischen und der slowenischen Grenze bis zum Loiblpass. Sein limenologisches Interesse galt nicht nur den Gartenzwergen und den Puffs, die in den letzten Jahren die Grenzen für viele Österreicher markierten, sondern den Räumen hinter der Grenze. Hat sich dort die periphere Randlage in den letzten 20 Jahren verändert? Wer profitierte von der Wende vor 20 Jahren? Sind die Baumärkte und die Einkaufszentren die einzigen Verbindungselemente?
'Wir wissen praktisch nichts über die Menschen, die dort leben. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren nicht geändert', so der Autor. 'Weil die Grenze im Kopf ist nach wie vor geblieben. Hingegen ist es heute stellenweise schwierig, den tatsächlichen Verlauf der Grenze zu eruieren.'
Und er berichtet über den einhändigen Weinbauern in Mähren, der seinen Keller ausmalt; über den tschechischen Böhmerwalddichter Karel Klostermann, der bei uns wegen der Dominanz Stifters völlig unbekannt ist, und über ein slowenisches Dorf, das es schaffte, aus Kärnten ausgegliedert und in Jugoslawien 'inkorporiert' zu werden.
Manche Querausstiege bei der Wanderung sind zugelassen - so der Besuch von Adalbert Stifters Horní Plana/Oberplan oder die Verkostung eines Schilchers vor der Kärntner Grenze mit einem Haiderfan.
Der Autor widmet das Buch seinem Vater, dem es gelang in einem Eisenbahnzug 1948 von Karlovy Vary/Karlsbad nach Wien zuzuwandern. Heute würde ein solches Unterfangen wohl misslingen: Die betreffende Person würde in Österreich keine Arbeitsgenehmigung erhalten.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine philosophische Reise entlang der Grenze

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Der Wiener Autor Beppo Beyerl „erwandert“ rund 20 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ jene Grenze, die jahrelang Europa in zwei Teile geteilt hat.

Beyerl startet mit seiner Wanderung, die er ...


Der Wiener Autor Beppo Beyerl „erwandert“ rund 20 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ jene Grenze, die jahrelang Europa in zwei Teile geteilt hat.

Beyerl startet mit seiner Wanderung, die er teilweise auf seiner „Genesis“ (einem Fahrrad jener Zeit) unternimmt, an der bayrisch-tschechisch-österreichischen Grenzpunkt im Böhmerwald. Entlang der von Menschenhand und der Natur geschaffenen Grenzen hangelt er sich über das heutige Tschechien, die Slowakei nach Ungarn um dann am Loiblpass in Slowenien seine Reise zu beenden.

Immer wieder leistet er sich Sidesteps ein wenig abseits der Grenzlinie, um nach den Menschen zu suchen, die hier wohn(t)en. Nicht immer wird er fündig. Was Beyerl allerdings häufig findet, sind Billigläden, Bordelle und verlassene Landstriche – hüben wie drüben.

„Wir wissen praktisch nichts über die Menschen, die dort leben. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren nicht geändert“, sagt der Autor. „'Weil die Grenze im Kopf ist nach wie vor geblieben. Hingegen ist es heute stellenweise schwierig, den tatsächlichen Verlauf der Grenze zu eruieren.“

Auch mehr als 20 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ bleiben die Grenzzäune in den Köpfen der Menschen aufrecht, manche wollen neue physische Mauern errichten.

Meine Meinung:

Beppo Beyerl widmet dieses Buch seinem Vater und dessen Familie, die 1948 aus der damaligen Tschechoslowakei geflüchtet sind. Auf diesen Spuren bewegt sich der Autor.
Er erzählt und lässt erzählen, kramt in der Erinnerung und reichert das Buch mit vielen s/w-Fotos an. Jede Menge Staatsgrenzsteine hat er auf seiner Reise fotografiert.
Leider haben sich viele Rechtschreibfehler (z.B. Anektode statt Anekdote u.ä.) sowie Grammatik- und Satzfehler eingeschlichen, die mein Lesevergnügen nachhaltig stören.

Die erwähnten Grenzübergänge an der tschechischen Grenze habe ich noch vor dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ vermessen. Immer unter dem strengen, wachsamen Auge einer Gruppe tschechoslowakischer Soldaten.

Fazit:

Eine philosophische Reise entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“.