Etwas weitschweifig erzählter Roman
Bei "Stonehenge" handelt es sich um eine Neuauflage eines bereits im Jahre 2001 in deutscher Übersetzung erschienenen historischen Romans des Autors. Die Geschichte von "Stonhenge" ist etwa in der Zeit ...
Bei "Stonehenge" handelt es sich um eine Neuauflage eines bereits im Jahre 2001 in deutscher Übersetzung erschienenen historischen Romans des Autors. Die Geschichte von "Stonhenge" ist etwa in der Zeit um 2000 v. Chr. angesiedelt. Cornwells Roman ist als eine Art Familiensaga konzipiert- so stehen im Fokus des Geschehens ein Clanführer und seine drei Söhne, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Lengar ist dabei das eigentliche schwarze Schaf der Familie - er lehnt sich gegen alle Familienbande auf, weil er äußerst machthungrig ist. Außerdem gibt es noch den jüngeren Bruder Saban, der bereits in jungen Jahren um ein Haar von seinem Bruder Lengar getötet worden wäre und Camaban, der seherische Fähigkeiten hat und dem eine ganz besondere Schlüsselrolle in dem Roman zukommt, denn seinen Visionen ist es zu verdanken, dass Stonehenge gebaut wird.
Wie immer in Cornwell Romanen steht die Erzählung im Mittelpunkt - wenn man einen historischen Roman lesen möchte, der einen gewissen Unterhaltungswert besitzt, wird man sicherlich auch "Stonehenge" mit großem Lesevergnügen konsumieren, doch eines sollte erwähnt werden, man merkt dem Roman seine Jahre an, will sagen, Cornwell hat sich seit "Stonehenge" meiner Meinung nach doch noch um Einiges gesteigert was sein schriftstellerisches Können angeht. Zwar ist sein Schreibstil auch hier gut und routiniert, doch es fehlt meiner Meinung nach noch das gewisse Etwas, dass seine aktuelleren Werke, etwa die "Saxon Stories" ausmacht.
Große Mühe hat sich der Autor mit der Entwicklung des historischen Hintergrundes gegeben, was mir sehr positiv auffiel, allerdings fand ich, dass die Geschichte stellenweise etwas weitschweifig erzählt wurde. Weniger wäre hier sicherlich mehr gewesen.
Dennoch lässt sich auch "Stonhenge" ansonsten gut lesen, wenn man seine Erwartungshaltung etwas herunterschraubt.