Fasars Intrigen und die ungnädige Wüste fordern ihren Tribut
Im siebten Band der Phileasson-Saga liefert sich Phileasson mit Beorn dem Blender ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die nächste Aufgabe auf ihrer Wettfahrt um den Titel „König der Meere“. Der Rosentempel soll ...
Im siebten Band der Phileasson-Saga liefert sich Phileasson mit Beorn dem Blender ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die nächste Aufgabe auf ihrer Wettfahrt um den Titel „König der Meere“. Der Rosentempel soll gefunden werden und die alten Artefakte der Elfengöttin Orima zurückgegeben werden. Ihre Reise führt über Fasar, eine Stadt, die viel zu geben, aber auch viel zu nehmen weiß…
Gab es vorweg zu Galaynes Vergangenheit bereits einige Verweise und Andeutungen, ist ihm diesmal der Prolog gewidmet und es wird nicht nur sein Verhältnis zu Pardona, sondern auch zu Galandel weiter ausgebaut.
Wieder einmal wirkt das Buch trotz der zwei Autoren wie aus einer Hand geschrieben. Die Übergänge sowohl zwischen den Ottajaskos als auch den einzelnen Figuren sind gut gewählt, jedoch lassen Fortschritte des namentlichen Hauptplots, der Suche nach dem Rosentempel, lange auf sich warten, sodass sich der Text stellenweise sehr in die Länge zieht.
Erster Teil der Aufgabe ist nämlich, den richtigen Propheten in Fasar zu finden, der den Weg zum Rosentempel weist. Doch in dieser Stadt wimmelt es von Menschen und erst recht von falschen Propheten, sodass die Aufgabe unlösbar scheint. Kaum in Fasar angekommen, geraten beide Gruppen darüber hinaus ins Netz der Erhabenen, der Machthaber Fasars, die über dem gemeinen Volk stehend (dies ist durchaus auch räumlich zu verstehen) ihre eigenen Ziele verfolgen und das nicht auf thorwal’sche Art, also nicht auf dem direkten Weg.
Andere, kleinere Geschichten finden dadurch ihren Platz und stellen alte sowie neue Charaktere gut heraus, dennoch wirken sie teils sehr abschweifend und sind vermutlich nicht für jeden Leser von Interesse.
Aventurien ist voll beladen mit genauen Beschreibungen von Orten und Kulturen, die in dem Roman wunderbar umgesetzt wurden. So gibt es sicher auch viele Fans der orientalischen Welt Festums, Fasars und der Wüste Khôm, die sich über die feinen Details freuen und auch über namhafte Persönlichkeiten, die ihren Auftritt haben. Dennoch bleibt alles deutlich hinter dem starken Ende zurück, welches sich wie schon bei Phileasson in „Schlangengrab“ (zu) kurzgefasst der Aufgabe widmet.
In üblicher Tradition werden auch in diesem Band wieder bestimmte Figuren in den Vordergrund gerückt. Dieses Mal sind es unter anderem Zidaine, Pardona, Mirandola, Praioslob und Abdul (neue Charaktere ausgeklammert). Der Charme der (je nachdem) liebenswerten oder hassenswerten Figuren, verliert sich auch im siebten Band nicht.
Im Vergleich mit den anderen Phileasson-Bänden ist mein persönliches Fazit, dass ich noch nie so langsam ein Phileasson-Buch gelesen habe. Es war teils derart langatmig, dass ich es zur Seite legte. Es entsprach vielleicht auch einfach nicht der Erwartung, denn ich hatte weniger mit städtischen Intrigen als mit einer langen Reise durch die Wüste gerechnet, mehr entsprechend Bild und Titel des Buches. Auch vermisste ich etwas den Humor aus früheren Teilen.
Auch wenn Rosentempel gefühlt für mich nicht der beste Roman aus der Reihe war: Am 09. März 2020 kommt mit „Elfenkrieg“ die Fortsetzung raus, die man sich trotzdem nicht entgehen lassen sollte, um zu erfahren, wie es mit unseren Abenteurern weitergeht.