Für immer weg
Der Dodo dürfte (neben den Dinosauriern die ihn dem vorliegenden Buch keine Rolle spielen, und dem Wollhaarmammut) das bekannteste ausgestorbene Tier sein. Bernhard Kegel stellt ihn in seinem neuesten ...
Der Dodo dürfte (neben den Dinosauriern die ihn dem vorliegenden Buch keine Rolle spielen, und dem Wollhaarmammut) das bekannteste ausgestorbene Tier sein. Bernhard Kegel stellt ihn in seinem neuesten Buch mit 49 weiteren Arten(komplexen) vor und zeigt, dabei, dass Tiere auch in neuerer Zeit aussterben können, wie beispielsweise die Baumschnecke Partula turgida, deren letzter Vertreter, Thurgi, 1996 im Londoner Zoo verstarb.
Kegel gibt Aussterbegründe an, die meistens auf den Menschen zurückzuführen und allseits bekannt sind, aber gerne ignoriert werden. Er zeigt auch, wie wenig wir über unsere Mitbewohner wissen und wieviel Wissen verloren gegangen sind, weil der Mensch sich sehr rücksichtslos verhält (sowohl in Vergangenheit als auch in Gegenwart).
50 Arten werden vorgestellt, aber im Vergleich zu den Arten, die in den letzten 500 Jahren ausgestorben sind, ist das ein geringer Bruchteil. Aber … trotz mahnender Worte und erschreckender Tatsachen, es gibt auch Hoffnung, denn tatsächlich sind nicht alle der vorgestellten Tiere ausgestorben: Für Waldrapp und Spixara trifft das noch nicht zu und beide Arten sind aufgrund von Schutzprogrammen auf dem Weg der Erholung.
Dazwischen erklärt Kegel biologische und historische Zusammenhänge, wie etwa Inselverzwergung und -gigantismus, Koextinktion (wen eine Art ausstirbt und dadurch andere mit ins Verderben zieht) oder Deextinktion (die „Auferstehung“ von ausgestorbenen Tierarten, wie es kurzfristig unter anderem bei Magenbrüterfröschen gelungen ist).
Ausgestorbene Tiere ist ein schön illustriertes Buch mit ernstem Hintergrund, leicht verständlich und empfehlenswert für jeden Tierfreund.