Wirr und abstrus
Der Anwalt Georg Polger hat seine Kanzlei in Karlsruhe aufgegeben und schlägt sich mehr recht als schlecht als freier Übersetzer in Südfrankreich durch. Infolge merkwürdiger Umstände wird er Inhaber eines ...
Der Anwalt Georg Polger hat seine Kanzlei in Karlsruhe aufgegeben und schlägt sich mehr recht als schlecht als freier Übersetzer in Südfrankreich durch. Infolge merkwürdiger Umstände wird er Inhaber eines Übersetzungsbüros und seine Lebensumstände sehen wieder rosiger aus. Er übersetzt hauptsächlich Konstruktionspläne für Kampfhubschrauber und verliebt sich in Françoise, die Sekretärin seines Hauptauftraggebers. Eines Tages ertappt er Françoise dabei, wie sie heimlich die übersetzten Pläne fotografiert. Er muss feststellen, dass er von dubiosen Geheimdienstkreisen benutzt wurde, um an die Pläne zu kommen. Da er dieses Spiel nicht mitmachen will, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Françoise und sein Auftraggeber sind spurlos verschwunden, das Leben im südfranzösischen Dörfchen Cucugnan wird ihm unmöglich gemacht.
Auf der Suche nach Françoise und den Drahtziehern dieser Geschichte verschlägt es ihn nach Amerika, erst New York, dann San Francisco.
Der erste Teil des Buches, der in der französischen Provinz spielt, las sich noch recht spannend und war einigermaßen fesselnd, im zweiten Teil des Buches, in Amerika, wird es allerdings immer hanebüchener und entwickelt sich zu einer absolut wirren, langatmigen und konstruierten Story. Und zu allem Überfluss wird es am Ende auch noch richtig kitschig.
Eigentlich mag ich die Bücher von Bernhard Schlink und seinen Schreibstil, mit diesem Buch konnte ich allerdings sehr wenig anfangen. Ich halte ihm zugute, dass „Die Gordische Schleife“ erst sein zweites Buch am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere war und er sich weiterentwickelt hat.
Wäre es das erste Buch von Bernhard Schlink gewesen, dass ich gelesen hätte, hätte ich mit Sicherheit kein weiteres Buch von ihm angerührt. Daher leider keine Leseempfehlung meinerseits.