Cover-Bild Nebelmacher
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 22.06.2015
  • ISBN: 9783734160325
Bernhard Trecksel

Nebelmacher

Roman
Clach, genannt »Totenkaiser«, ist ein Nebelmacher. Diese meisterlichen Assassinen töten im Dienste der Göttin des Mordens nicht nur den Körper, sondern können auch die Seele vernichten. Clach hat gerade einen Auftrag abgeschlossen, da erfährt er Ungeheuerliches: Seine Tötungen waren gar nicht von der Göttin sanktioniert – und damit wider ihr Gesetz! Clach macht sich auf die Jagd. Irgendjemand wird für diese Täuschung bezahlen. Doch der Totenkaiser ist längst selbst der Gejagte …

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Debüt

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Clach, oder auch der „Totenkaiser“ ist ein berühmter sowie berüchtigter Auftragsmörder, denn er beherrscht sein Handwerk perfekt. Jedoch ist Clach nicht nur ein begnadeter Assassinen, sondern auch ein ...

Clach, oder auch der „Totenkaiser“ ist ein berühmter sowie berüchtigter Auftragsmörder, denn er beherrscht sein Handwerk perfekt. Jedoch ist Clach nicht nur ein begnadeter Assassinen, sondern auch ein Nebelmacher. Mit Hilfe eines uralten Rituals vernichtet er im Dienste seiner Göttin des Mordes auch die Seelen seiner Opfer. Doch Clach ist beunruhigt, denn hinter seinen Aufträgen scheint noch viel mehr zu stecken. Er fängt an Fragen zu stellen und so stößt er auf eine Verschwörung von erschreckender Größe. Clach macht sich auf die Jagd, doch auch er selbst wird zum Gejagten.


„Nebelmacher“ ist der Debütroman eines deutschen Autors und daher war ich umso gespannter auf den Roman, da es meiner Meinung einfach viel zu wenige deutschsprachige Autoren in diesem Genre gibt. Relativ schnell bemerkt man, dass es sich um einen Auftaktband zu einer größer ausgelegten Reihe handelt, da der Autor sich Zeit lässt, die Figuren einzuführen und vorzustellen.
Der Roman zählt definitiv eher zu den düsteren Werken des Genres, dennoch gelingt es dem Autor sich nicht in der Brutalität und in der Grausamkeit zu verlieren und der Geschichte, als auch den Charakteren, leben einzuhauchen. Grade zu Anfang hatte ich jedoch nur große Fragezeichen vor meinen Augen, da der Autor relativ sparsam mit seinen Informationen umgeht. Vieles ist ungewiss und man wird zum Nachdenken und Schlussfolgern angeregt, sodass „Nebelmacher“ definitiv keine Lektüre für zwischendurch ist. Selbst zum Ende hin hatte ich das Gefühl, das ich einfach kaum etwas über die Welt wirklich weiß und ich in den Nachfolgebänden noch viel zu entdecken hab. Der Autor weiß jedoch ganz genau, wann er, dem Leser und der Leserin, neue Informationen, und sei es eine noch so kleine Information, präsentieren muss, damit man den Roman nicht frustriert in die Ecke wirft.
Die Welt, die Trecksel entworfen hat, ist voller Facetten und sie hat sich mir, wenn überhaupt, nur langsam erschlossen. Das ausgefeilte Religionssystem konnte mich wirklich begeistern und ich hoffe, dass man in den Folgebänden noch mehr Hintergrundinformationen erhält, um dieses besser zu verstehen. Die verschiedenen Religionen sind all gegenwärtig und beeinflussen das Handeln jeder wichtigen Figur im Roman, sodass man die verschiedenen Glaubensrichtungen durch die Figuren und deren Entscheidungen nach und nach kennen lernt.

Auch der Schreibstil des Autors ist überraschen anspruchsvoll und der Stil besitzt eine gewisse Eigenheit, sodass sich der Autor von der Masse abhebt. Gekonnt fängt der Autor die düstere und dramatische Atmosphäre auf und schildert detailverliebt das Geschehen. Die teilweise blumigen und brutalen Wortspiele haben mich stellenweise zum Schmunzeln gebracht. So trägt beispielsweise ein hart gesottener und der Gewalt nicht abgeneigter Mann den Namen Sanftleben. Ich muss gestehen, dies irritierte mich Garde zu Anfang des Romans sehr.

Der Klappentext lässt zunächst vermuten, dass sich die Geschichte nur um Clach dreht, doch auch andere Figuren sind zentral für die Geschichte. Zu jeder Figur besteht jedoch eine gewisse Distanz und mir ist es einfach nicht gelungen Zugang zu den Figuren zu finden, sodass ich einfach nicht so intensiv mit fiebern konnte.
Clach wirkt grade zu Anfang sehr gefühllos und berechnend, was einfach perfekt zu einem eiskalten Auftragsmörder passt, jedoch hätte ich mir einfach gewünscht, dass die Figur zum Ende hin etwas mehr Facetten aufweist und ich mich nicht andauernd fragen muss, wer Clach eigentlich wirklich ist und was ihn bewegt.
Auch der grimmige Barbar, der unbedingt Rache an Clach nehmen möchte, wirkt zunächst unnahbar. Er verfolgt konsequent sein Ziel und weicht nicht von seinem Weg ab, da er vor allem durch Rachegelüste und seinem Ehrgefühl angetrieben wird. Doch grade zum Ende hin macht er eine überraschende Charakterentwicklung durch, sodass er etwas von seiner Starrheit verliert.
Clach wird auch von einem durch Rache zerfressen und zu allem bereiten Inquisitor verfolgt. Die Suche und der Hass nach Clach bestimmt schon über ein Jahrzehnt das Leben des Inquisitors. Auch Movern, eine Tempelritterin, spielt eine zentrale Rolle in dem Roman. Jedoch kann ich auch nach dem Beendigen des Romans immer noch nicht einschätzen welche Rolle genau. Vor allem am Anfang wirkt sie sehr naiv und blauäugig und begibt sich dadurch in schreckliche Gefahr.

Insgesamt konnte mich der Roman durchaus begeistern und ich bin sehr gespannt, was mich im Folgeband erwarten wird. Aufgrund der mageren Informationen, bezüglich der Welt und den magischen Aspekten, bin ich auf weitere Informationen gespannt und ich hoff, dass der nächste Teil etwas Licht ins Dunkel bringen kann. Nur mit den Figuren bin ich leider nicht warm geworden, da sie mir stellenweise einfach zu kühl und unnahbar erschienen.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Der Totenkaiser erhebt sich

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Inhalt
Es heißt, dass der Totenkaiser einer der besten Assassinen der Welt ist. Jeden Auftrag erfüllt er gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele ...

Inhalt
Es heißt, dass der Totenkaiser einer der besten Assassinen der Welt ist. Jeden Auftrag erfüllt er gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele seines Opfers. Im Auftrag der Göttin des Mordens erledigt er alles, was nötig ist. Clach ist stolz auf seine Arbeit, auf seinen Titel und darauf unsichtbar zu sein. Nach einem Auftrag bemerkt er aber etwas Seltsames und erfährt, dass seine letzten Tötungen nicht von der Göttin vorgesehen wurden. Jemand oder etwas hat die Todesbotin in seinem Bann und lässt durch sie gewisse Vorgänge in Kraft treten. Während Clach versucht zu ergründen, wer ihn für seine Zwecke benutzt hat, wird er selbst zum Gejagten. Mehrere Mächte sind darauf aus ihn und sein Leben für sich zu beanspruchen. Dabei ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zu Spielfiguren einer unbekannten und dunklen Partei geworden sind.

Meine Meinung
Einst kämpften Götter und Titanen auf der Welt. Die Schlacht war furchtbar, das Land überzogen von Blut. Kaum jemand überlebte. Seit diesen Tagen ist die Welt von Nebel verhangen. Dieser Nebel, genährt von Angst und Blut, giert nach Opfern und verschlingt so manchen Toten im Geheimen. Er gibt nur wenige Menschen, die ihre Dörfer in diesen Nebeln erbauen. Die es wagen in dieser Wildnis zu leben und allen Widerständen zu trotzen, sie werden dafür als Barbaren bezeichnet. Zumeist suchen die Menschen Schutz in Städten, die von magischen Schutzschilden umgeben sind. Unter dieser Kuppel glauben sie vor dem Nebel sicher zu sein.

In dieser Welt folgt der Leser vier verschiedenen Charakteren. Sie alle kommen aus den unterschiedlichsten Gesellschaften, doch es ergibt sich, dass sie alle einander begegnen. Zwar sind dieser Begegnungen nicht gerade freundschaftlicher Natur, doch alle schicksalhaft.

Clach ist ein Assassine, der auch als Totenkaiser bekannt ist oder auch nicht. Es gehört zu seinem Job unsichtbar zu sein, in andere Rollen zu schlüpfen und gefühlskalt zu sein. Clach bildet sich viel auf seinen Ruf ein, doch sein Stolz hindert ihn nicht daran ein perfekter Killer zu sein. Er ist allerdings auch jemand, der Verrat nicht ausstehen kann und Verräter hart bestraft.

Morven ist eine Tempelritterin im Dienst des Lichtfürsten. Sie hat hart daran gearbeitet ihre Position zu erreichen, auch wenn ihr Vater wohl seine Finger im Spiel hatte. Sie möchte ihm beweisen, dass sie auch als Frau ihren Nutzen hat. Doch Morven lässt sich leicht von ihren Gefühlen leiten, was sie doch in so manche Schwierigkeiten bringt. Allerdings beweist sie auch immense Stärke und zerbricht nicht an dem Schmerz, den sie erfahren muss.

Fennek Greskegart ist ein Inquisitor, der seit Jahren auf der Jagd nach Clach ist. Zusammen mit seinem Partner Sanftleben, ist er dem Totenkaiser auf den Fersen. Fennek wirkt schmuddelig und unfähig, doch genau das will er. Er zeigt es nicht offen, doch auch er verfolgt ganz eigene Ziele, sucht nach Rache und scheut nicht vor Gewalt zurück.

Ormagair Steinviper ist ein Barbar, der bei seinem Volk im Nebel lebt. Er ist einer der besten Nebeljäger, wenn auch schon ein ziemlich alter. Mit seinen 50 kämpft er sich durch, auch wenn seine Knochen inzwischen bei jedem Schritt schmerzen. Er ist nicht so stark gebaut wie andere Barbaren, weshalb er seine Position anders und mit viel Köpfchen bestreitet. Bei einem Kampf mit einem verfeindetem Clan, stößt er auf ein ganz besonderes Schwert. Doch es gibt auch ein Versagen in seinem Leben und er hofft, dass er durch den Mord an Clach seinen Platz in der Halle der Ahnen einnehmen kann.

Bernhard Trecksel spinnt hier all diese Perspektiven. In jeder davon gibt es unheimlich viele Geschehnisse. Sie sind erstmal unabhängig voneinander, doch mit dem Fortschritt der Handlung erkennt man einzelne Verbindungen, Dinge, die früher oder später eine Rolle spielen. Seinen Protagonisten bereitet der Autor kein leichtes Schicksal. Insbesondere Clach, der dann doch irgendwie im Mittelpunkt stand, scheint einiges ertragen zu müssen, nicht, dass die anderen leicht davon kommen. Es ist aber auch so, dass er sich davon nicht unbedingt abgeneigt zeigt, schließlich gehört der Tod zu seinem Leben. Zukünftig scheint auf ihn aber noch so manches zu warten, was doch irgendwie verstörend und grausam klingt.

Überhaupt ist die Handlung mit reichlich Tod und Gewalt ausgeschmückt. Es werden immer wieder Kämpfe ausgefochten, Menschen getötet und Dinge ins Rollen gebrachte, die schließlich einem höheren Ziel dienen sollen. All die Hetzjagden und Verschwörungen kurbeln die Spannung so richtig an. Dem Autor gelingt es an vielen Kapitelenden Cliffhanger einzubauen, weshalb man einfach weiter lesen muss. Der Anriss des Dunkeln im Hintergrund ist wunderbar eingebracht. Er wird das Gefühl vermittelt, dass diese Welt noch viel Grausames erleben wird, denn so manches regt sich inzwischen und die Menschen sind zu blind es zu erkennen.

Fazit
Spannend, grausam und voller Gewalt wird ein großartiger Einstieg in die Welt des Nebels gewährt. Aus vier Perspektiven erzählt, bietet dieser Roman viele Wendungen, viel Hinterlist und so einige Verschwörungen. Ein erster Band, der unheimlich neugierig macht auf das Kommende.