Cover-Bild Die Stadt des roten Todes - Das Mädchen mit der Maske
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 19.11.2012
  • ISBN: 9783641083328
Bethany Griffin

Die Stadt des roten Todes - Das Mädchen mit der Maske

Roman
Andrea Brandl (Übersetzer)

Eine junge Frau zwischen Licht und Schatten, zwischen Leben und Tod

Die Stadt ist von der Umwelt abgeschnitten, ganze Straßenzüge liegen in Ruinen. Der Regent feiert wilde Feste, während die Bevölkerung von einer schrecklichen Seuche dahingerafft wird. Nur eine kleine Oberschicht kann sich durch kostbare Masken vor der Krankheit schützen. So auch die junge Araby. Doch unter der Last einer großen Schuld sucht sie Vergessen in den Nachtclubs der Reichen. Dort begegnet ihr der faszinierende, verführerische William. Und Elliott, tollkühn, ein Revolutionär. Beide werben um Araby. Und sie muss sich entscheiden, ob sie sich dem Leben stellen und kämpfen will. Um ihre Liebe. Um Vergebung für ihre Schuld. Und um die Zukunft.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein wirklich abwechslungsreicher Roman, der aus der Masse heraus sticht und mit neuen Ideen und einer packenden Handlung überzeugen kann

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Die Stadt des roten Todes – Das Mädchen mit der Maske ist ein Roman, der sich nur schwer einordnen lässt, insbesondere was das Genre betrifft, aber auf jeden Fall zu unterhalten versteht. Die Welt, die ...

Die Stadt des roten Todes – Das Mädchen mit der Maske ist ein Roman, der sich nur schwer einordnen lässt, insbesondere was das Genre betrifft, aber auf jeden Fall zu unterhalten versteht. Die Welt, die Bethany Griffin erschaffen hat, ist erschreckend und faszinierend zugleich. Schon allein die Vorstellung, dass so viele Menschen mit einer Maske umher laufen, die den unteren Teil des Gesichts verdeckt, ist ziemlich unheimlich.
Als Leser hat man außerdem keine Ahnung, wo oder in welcher Zeit – zumindest nicht in der Gegenwart oder Zukunft – das Buch spielen soll, wodurch man seiner Fantasie völlig freien Lauf lassen kann. Die Zustände in Bezug auf die tödliche Seuche erinnern beispielsweise an Beschreibungen von der Zeit der Pest, gewisse Erfindungen liegen zeitlich jedoch erst viel später.
Fest steht aber, dass man nicht in dieser Welt würde leben wollen. Zum einen natürlich wegen der schrecklichen Seuche selbst, zum anderen aber auch wegen dem Umgang mit der Krankheit bzw. den Erkrankten. Wer sich keine Maske leisten kann, muss nämlich nicht nur in der ständigen Angst leben sich anzustecken und dann an der Krankheit zu sterben, sondern auch ständig befürchten von anderen getötet zu werden, sobald sich die ersten Symptome zeigen, denn jeder, der infiziert ist, gilt offiziell als vogelfrei, obwohl es Menschen gibt, die trotzdem überleben können. Man kann zwar durchaus nachvollziehen, dass die Menschen große Angst vor dem Tod haben. aber zu töten nur um sich nicht anzustecken, geht eindeutig zu weit.
Bethany Griffin ist es gelungen, nahezu allen Figuren Leben einzuhauchen und sie sehr tiefgründig und facettenreich zu gestalten. Man erfährt viel über sie und ihre Vergangenheit, was jeder von ihnen erlebt und bereits durchgemacht hat. Viele von ihnen haben durch die Seuche oder auch aus anderen Gründen schlimme Verluste erlitten, die sie zu den Personen gemacht haben, die sie heute sind. Manche Charaktere, beispielsweise Elliott, sind nur schwer zu durchschauen, in anderen steckt dafür mehr als man zunächst vermutet hätte. Letzteres trifft zum Beispiel auf April, Elliotts Schwester und Arabys beste Freundin, zu, die in Wirklichkeit gar nicht so oberflächlich ist, wie es anfangs scheint.
Lediglich der grausame und Angst einflößende Prinz Prospero bleibt noch recht undurchsichtig, da man nur wenig über ihn weiß. Man erfährt viel über seine schrecklichen Machenschaften, aber leider so gut wie nichts über seine wahren Motive.

Elliott ist ein sehr wechselhafter Charakter und die meiste Zeit über nicht allzu sympathisch und schon gar nicht vertrauenswürdig, was er sogar selbst zugibt. Obwohl man seine Revolution und seine Ziele grundsätzlich unterstützen würde, denn ist sehr lobenswert von ihm allen Menschen helfen und ihnen kostenlos Masken geben zu wollen, kann man seine Methoden nicht immer gutheißen. Bei ihm heiligt der Zweck scheinbar viel zu oft die Mittel und er gesteht ja sogar, dass er selbst Araby opfern würde, wenn es ihn seinem Ziel näher brächte.

Will ist dagegen von Anfang an sehr sympathisch und spätestens als man erfährt wie aufopferungsvoll er sich um seine beiden jüngeren Geschwister kümmert, schließt man ihn, zusammen mit Araby, ins Herz. Er hat viel Verständnis für Araby und versucht ihr zu zeigen, dass sie nicht die Schuld am Tod ihres Bruders trägt und sich daher auch nicht selbst dafür bestrafen muss.
Gegen Ende des Buches tut Will zwar etwas eigentlich Unverzeihliches, aber man kann ihn trotzdem nicht dafür hassen, weil man ihn sogar etwas verstehen kann und vielleicht in seiner Lage genauso gehandelt hätte, wenn man gezwungen wäre eine Entscheidung zu treffen.

Araby ist ebenfalls sehr sympathisch und eine wirklich vielseitige Protagonistin. Obwohl sie inzwischen ein so privilegiertes Leben führt, weiß sie noch genau, wie es war arm zu sein, zu frieren oder zu hungern. Ihr ist es nicht egal wie sehr die armen Menschen ohne Masken leiden müssen, weshalb sie auch bereit ist Elliott zu helfen, nachdem er verspricht den Menschen, vor allem den Kindern, kostenlos Masken zur Verfügung zu stellen. Aus dem gleichen Grund möchte sie Wills Bruder Henry unbedingt eine Maske kaufen, denn sie will verhindern, dass Elise, Henrys und Wills Schwester, dem gleichen schmerzhaften Verlust begegnet, den sie erlitt als sie ihren Zwillingsbruder Finn verlor. Noch heute gibt sie sich die Schuld an seinem Tod und ist davon überzeugt, nichts erleben zu dürfen, was er nie tun können wird.
Ihre Schuldgefühle kann man, obgleich sie natürlich unbegründet sind, sehr gut nachvollziehen, genauso wie die Tatsache, dass sie sich in Will verliebt – ihr Verhalten in Bezug auf ihn und Elliott gegen Ende der Geschichte allerdings weniger. Obwohl sie sich nie zu Elliott hingezogen fühlte, ihn nicht einmal mochte, scheint sie gegen ihren Willen trotzdem Gefühle für ihn zu entwickeln und Will darüber fast zu vergessen. Man versteht zwar, dass Araby Will nach seinem Verrat vielleicht nie wieder wird vertrauen können, aber davon abgesehen, dass auch Elliott keineswegs vertrauenswürdig ist, dürften sich ihre Gefühle ihm gegenüber nicht so plötzlich verändern. Natürlich ist sie verletzt, gerade weil sie so viel für ihn empfunden hat, das allein sollte jedoch nicht dazu führen, dass sie sich auf einmal Elliott zuwendet. Elliott würde einem bei einer Abfuhr zwar leid tun, weil er sich offenbar tatsächlich in Araby verliebt hat, dass sie ihre Meinung so schnell ändert, kann man aber nicht wirklich verstehen und es macht sie leider etwas weniger sympathisch.

Die Handlung selbst, zu der die Autorin durch die Erzählung Die Maske des Roten Todes von Edgar Allan Poe inspiriert wurde, ist überaus fesselnd und wird mit der Zeit immer spannender. Fast alles kommt ganz anders als erwartet oder als es zu Beginn den Anschein hatte. Ab einem gewissen Punkt weiß man nicht mehr, wem man überhaupt noch trauen kann, denn alle scheinen etwas vor Araby zu verbergen.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse dann regelrecht und man wird mit einigen schockierenden Enthüllungen sowie überraschenden Wendungen konfrontiert. Viele Menschen haben inzwischen all ihre Hoffnung verloren und wissen nicht mehr, woran sie noch glauben sollen: Die Wissenschaft oder Gott? Deshalb spielt auch das Thema Religion bzw. vielmehr religiöser Fanatismus eine wichtige Rolle.

Der Schluss, insbesondere eine besonders abscheuliche Anschuldigung gegen Arabys Vater, ist sehr interessant und macht Lust auf mehr. Die Geschichte ist hier definitiv noch nicht abgeschlossen und bietet somit noch genügend Potenzial für eine garantiert spannende Fortsetzung.


FAZIT

Die Stadt des roten Todes – Das Mädchen mit der Maske ist ein wirklich abwechslungsreicher Roman, der aus der Masse heraus sticht und mit neuen Ideen und einer packenden Handlung überzeugen kann. Es ist ein Buch voller Verrat und Intrigen, das aber auch ein paar humorvolle sowie romantische Augenblicke zu bieten hat, und nach dem spannenden Ende würde man am liebsten sofort zur Fortsetzung greifen.
Wer also auf der Suche nach einer etwas anderen Geschichte ist, sollte sich dieses Werk von Bethany Griffin mal genauer ansehen.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Erst zum Ende hin wird es interessant

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Das Cover ist einfach unglaublich schön und die Kurzbeschreibung machte einfach Lust, dieses Buch zu lesen.
Obwohl die Reihe 'Das Mädchen mit der Maske' heißt, wird gar nicht näher auf die Maske eingegangen. ...

Das Cover ist einfach unglaublich schön und die Kurzbeschreibung machte einfach Lust, dieses Buch zu lesen.
Obwohl die Reihe 'Das Mädchen mit der Maske' heißt, wird gar nicht näher auf die Maske eingegangen. Man weiß zwar. dass sie die Luft filtert und sie nur bei dem Menschen hilft, der sie als erstes trägt. Draußen muss man die Masken wegen der verpesteten Luft tragen, aber drinnen werden sie plötzlich abgenommen. Wie funktionieren diese Masken? Ich hätte gerne mehr darüber erfahren.
Auch über die Krankheit bekommt man nicht alle Informationen. Warum sterben alle Pferde daran, aber die Kühe bleiben verschont. Dadurch fand ich es sehr verwirrend.
Mit Araby konnte ich mich nicht so wirklich anfreunden. Sie hatte durchgehend Schuldgefühle, weil sie sich die Schuld am Tod ihres Zwillingsbruders Finn gab. Deshalb schwor sie sich nie zu verlieben oder eine Beziehung einzugehen, all die Sachen, die Finn nicht mehr tun konnte. Ich konnte verstehen, dass sie sich schuldig fühlte, aber aus diesem Grund keine Gefühle zu zulassen, kam mir sehr extrem vor. Abgesehen davon war sie fast nur am jammern.
Auf der einen Seite kennt sie Elliot erst seit ein paar Tagen und vertraut ihm nicht wirklich, hat aber dann doch kein Problem damit in das Labor ihres Vaters, dem Erfinder der Masken, einzubrechen und Unterlagen zu entwenden. Ihr Verhalten hat mich dadurch dann doch sehr irritiert. Sie hat mich an eine Puppe erinnert, Elliot möchte dies und das von ihr und sie tut es. Sie wirkte immer schwach und hilflos und musste dauernd gerettet werden.
Elliot mochte ich gar nicht. Er war mir vom ersten Moment an unsympathisch und ich konnte ihn überhaupt nicht einschätzen. Er war arrogant und ich habe mich zwischendurch gefragt, wieso Araby ihm überhaupt vertraut.
Will hingegen war mir sofort sympathisch. Er kümmert sich um seine zwei kleinen Geschwister und versucht alles um sie vor der Krankheit zu schützen. Er steht Araby bei und versucht ihr zu helfen, trotzdem wirkte er etwas langweilig. Zwar war er mir von allen am sympathischsten, aber richtig interessant war er leider nicht.
Dieses Buch ist eine Mischung zwischen Dystopie und Steam Punk. Es spielt zwar in einer ungewissen Zukunft, ist aber mit Elementen aus der Vergangenheit durchsetzt. Es gibt Dampfkutschen und und Gaslaternen, aber gleichzeitig auch Drogen und Nachtclubs.
Der Schreibstil hat mir zwar gefallen, aber zwischen den einzelnen Kapiteln war manchmal ein Cut. Das hat mich jedes Mal rausgebracht und ich war von dem Buch nicht so sehr gefesselt, wie ich es gehofft hatte. Erst auf den letzten Seiten wurde die Geschichte wirklich interessant.
Ich werde das zweite Band dieser düsteren Duologie lesen, weil ich unbedingt wissen möchte wie es weiter geht.