Abrams Töchter - Das Gelübde (Band 1)
Beverly Lewis vermittelt dem Leser in diesem ersten Band der Reihe um „Abrams Töchter“ einen tiefen Einblick in das Familienleben der Ebersols, die der amischen Kirche angehören und ihre Kinder zwar streng ...
Beverly Lewis vermittelt dem Leser in diesem ersten Band der Reihe um „Abrams Töchter“ einen tiefen Einblick in das Familienleben der Ebersols, die der amischen Kirche angehören und ihre Kinder zwar streng im Glauben, aber mit sehr viel Liebe erziehen. Sadie, die älteste Tochter, ist gerade „flügge“ geworden und die Zeit des „Rumschpringe“ hat begonnen. Bei gemeinsamen Fahrten zum Singen treffen sich die Jugendlichen der Amisch-Gemeinde und nicht selten werden hierbei bereits zarte Bande geknüpft und Paare bilden sich. Sadie jedoch lehnt sich gegen die strikten Regeln auf und trifft sich heimlich mit dem Engländer Derek Schwartz, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Sie ist hin- und hergerissen zwischen der aufregenden, abenteuerlichen Welt der Engländer, und jener ihrer traditionsbewussten Familie und Freunde, der Amisch. Die zierliche Schönheit Sadie rebelliert, wird launenhaft, und verstrickt sich tief in ein schlimmes Geheimnis, dem sie wohl nicht mehr zu entrinnen vermag. Sie vertraut es nicht einmal ihrer Schwester Leah an, die bislang stets ihre engste Vertraute war. Leah, ein praktisch veranlagtes Mädchen, das stets als eine Art „Sohn Ersatz“ mit ihrem Vater im Stall und auf den Feldern gearbeitet hatte, vermisst die schwesterlichen Bande sehr, zumal auch sie sich bereits der Zeit des „Rumschrpinge“ nähert und Zuspruch und Rat benötigt. Leah hatte sich bereits im Alter von zehn Jahren in ihren Vetter Jonas Mast verliebt, und auch nach einigen Jahren scheint die Zuneigung der beiden zueinander ungebrochen. Jonas Masts Bemühungen um seine Tochter Leah sind Abram Ebersol zwar ein Dorn im Auge, er hat jedoch nicht das Herz, ihr eine Partnerwahl aus Liebe zu verbieten. Beverly Lewis konzentriert sich im ersten Band dieses bezaubernden Familienepos auf die beiden ältesten Töchter Abrams, und geht dabei besonders auf deren Erwachsenwerden und Gefühlswelt ein. Die Autorin vergisst dabei aber nicht, ihren Lesern auch die anderen Familienmitglieder nahe zu bringen – die Zwillingstöchter Hannah und Mary Ruth, die Eltern Abram und Ida, sowie die fröhliche, herzliche Lizzie, Idas Schwester. Diese berührende Familiengeschichte hat mich dermaßen in ihren Bann gezogen, dass ich dem zweiten Band beinahe schon entgegen fiebere. Wie wird es mit den Mädchen weiter gehen? Welche Wege werden sie einschlagen? Welche Abenteuer werden sie erleben, wie wird es um ihre Gefühls- und Gedankenwelt bestellt sein? Ich kann es kaum erwarten, anhand der exzellent gezeichneten Mitglieder der Amisch-Familien mehr aus ihrem Alltagsleben, ihren Sitten und Bräuchen zu lesen, und den Fortgang der Geschichte in Erfahrung zu bringen.
(Rezension zum Printexemplar)