Cover-Bild Wenn ich dir jetzt recht gebe, liegen wir beide falsch
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 26.09.2023
  • ISBN: 9783365002735
Bianca Nawrath

Wenn ich dir jetzt recht gebe, liegen wir beide falsch

Roman

Wenn nichts mehr ist, wie es war, war meine Mutter da

Als Zofias Vater in eine Entzugsklinik geht, ist ihr und Schwester Kinga direkt klar, was sie als Töchter einer polnischen Familie tun müssen. Die Mutter kann auf keinen Fall allein zu Hause bleiben, und so wird sie kurzerhand in Zofias Studentenwohnung mit einquartiert. Dadurch ist zwar die Bude sauber, aber nichts liegt mehr, wo es war. Das Essen steht auf dem Tisch, aber es ist eigentlich immer Fleisch drin – und Zofia ist Vegetarierin. Schlussendlich spielen die Töchter Mama für ihre Mama, und Mama selbst spielt Amor. Für Zofia schleppt sie Anton an: bio-deutsch und angehender Mediziner, also genau das, was sie sich für ihre Tochter vorstellt. Dass Zofia Anton auch mag, kann sie natürlich so nicht zugeben – aber heimliche Beziehungen liegen ja sowieso in der Familie.

Die drei Frauen brauchen niemanden und erst recht keinen Mann, um die komplizierten Familienstrukturen aufrecht zu erhalten. Aber wenn man das Beste für seine Lieben will, ist doch schließlich alles erlaubt, oder?

Der urkomische Folgeroman von „Iss das jetzt, wenn du mich liebst“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2024

Großartige Unterhaltung!

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Wenn deine polnische, putzwütige Mama bei dir einzieht, bedeutet das:

A) Deine Wohnung ist so sauber wie nie zuvor.

B) Deine Mama fährt trotzdem alle drei Tage zum Großputz in ihre eigene Wohnung.

Die ...

Wenn deine polnische, putzwütige Mama bei dir einzieht, bedeutet das:

A) Deine Wohnung ist so sauber wie nie zuvor.

B) Deine Mama fährt trotzdem alle drei Tage zum Großputz in ihre eigene Wohnung.

Die korrekte Antwort auf diese Frage lautet natürlich: A) UND B).



"Die Vorstellung, dass es in ihrer Wohnung nicht völlig staubfrei ist, macht sie wahnsinnig. Vielleicht, weil potenzielle Einbrecher:innen sonst schlecht über sie denken könnten oder falls Hausgeister spontan ein Bad nehmen wollen."



Dieser großartige, moderne, peppig-freche und vor Ironie strotzende Roman über Familienbande, Generationenkonflikte, den ganz normalen Alltagswahnsinn (daheim und an Zofias Arbeitsplatz: in der Schule) und natürlich über die Liebe ist einfach Unterhaltung pur!

Oder wie die Trash-TV-liebende Zofia, aus deren Sicht erzählt wird, sagen würde: "Alter Falter!" Was habe ich mich gekringelt über all ihre Sprüche! "Lieber langsam den Gang lang als hektisch übern Ecktisch" werde ich definitiv in mein Vokabular aufnehmen.

Sowohl Zofia als auch Kinga mochte ich unheimlich gerne! Mein absolutes Humor-Highlight: Ihre eigensinnige, aber herzensgute Mama, die (nach anfänglichem Widerstand) das Internet für sich entdeckt - KÖSTLICH!! Am liebsten würde ich sämtliche Passagen als Zitate in diese Rezi reinpacken, es war schlichtweg zum Brüllen komisch … und dennoch dermaßen realistisch, dass es fast schon wieder beängstigend ist. Ganz große Schreibkunst!


"Mit der Plattform [Instagram] hat sich meiner Mutter eine völlig neue Welt eröffnet. Sie nimmt ihre Erkundungstour so ernst, dass sie wirklich in die hintersten Ecken vorstößt. Neulich hat sie eine Anfrage von einer Sexgruppe angenommen.

»Nicht machen, Mama! Die wollen nur deine Daten.«

»Was wollen die denn mit meinen Daten?«

»Sie verkaufen.«

»Meine Daten?«

»Ja, deine Daten.«

Mama guckt fast, als wäre sie geehrt.

»Mama, das ist nichts Gutes.«"



Die gesamte Familiendynamik und die Annäherung der Frauen ist wirklich einzigartig und berührend beschrieben worden.

Und wo wir schon beim Thema Schreibstil sind: Tiefgründig, on point, klug, ehrlich und voller Wortwitz. Bravo!!

Auch meine Sammlung interessanter Begriffe ist wieder um ein Wort reicher: "Komorebi" (= japanische Bezeichnung für Sonnenlicht, das zwischen den Baumblättern sichtbar ist).



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Klare Leseempfehlung! Ich bin begeistert!! Bei Gelegenheit werde ich auf jeden Fall den Vorgängerband ("Iss das jetzt, wenn du mich liebst") nachholen, in welchem Zofias Schwester Kinga im Mittelpunkt steht.

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