Marie ai num, si sui de France
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Romanbiographien jetzt nicht mein bevorzugtes Genre sind. Da mich die Autorin jedoch bisher nie enttäuscht hat, habe ich erst zum eBook und später zum Taschenbuch ...
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Romanbiographien jetzt nicht mein bevorzugtes Genre sind. Da mich die Autorin jedoch bisher nie enttäuscht hat, habe ich erst zum eBook und später zum Taschenbuch gegriffen. Jetzt habe ich das Buch schon einige Tage beendet und fühle mich immer noch nicht in der Lage, alle meine Gedanken zu diesem Buch in Worte fassen zu können.
Denn mir hat unglaublich gut gefallen, wie stimmig Fakten und Fiktion hier zusammengeschmolzen sind. Über Marie de France ist nicht viel bekannt und von dem, was wir glauben zu wissen, sind auch noch Teile von unserem Wissen über das 12. Jahrhundert abgeleitet. Also gibt es viele Löcher zu stopfen und ich persönlich finde, dass sich das Ergebnis absolut sehen bzw. lesen lassen kann.
Mit ihren Schreibstil schafft Birgit Constant es erneut, besondere Atmosphären zu kreieren und mit (meinen) Emotionen zu spielen. Wie habe ich Jehan gehasst und Yazhid geliebt! Generell waren gerade die Szenen mit ihren Vater so gut geschrieben, dass sie für mich nur schwer erträglich waren. Sie waren so echt, so greifbar, so nachvollziehbar. Und doch ohne Effekthascherei, um das Drama noch künstlich aufzuplustern.
Besonders gut hat mir die Entwicklung von Marie im Laufe des Buches gefallen. Von dem etwas vorlauten, wissensdurstigen, kleinem Mädchen zu einer Frau, die ihren Traum trotz aller Widerstände wahr werden lässt. Zu keiner Zeit hat mich die Sympathie für Marie verlassen.
Ihre Reisen haben einen spannenden Eindruck von der Zeit und den Orten vermittelt und waren sehr lebendig geschrieben. Gerade das hat mich sehr gefesselt und mich durch die Seiten fliegen lassen.
Es war rundum ein absoluter Lesegenuss. Daher kann ich hier nur meine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, selbst wenn Romanbiographien vielleicht nicht das bevorzugte Genre ist, wie bei mir. Es lohnt sich. Sehr sogar.