Wenn wir nicht aufstehen, wer wird es dann tun?
Wenn wir nicht aufstehen, wer wird es dann tun?
„Sisterhood“ – Frauen, die sich erheben, um die Stimme der Hoffnung für anderes zu sein. Bobbie Houston, die Gründerin von Sisterhood, schreibt über eine ...
Wenn wir nicht aufstehen, wer wird es dann tun?
„Sisterhood“ – Frauen, die sich erheben, um die Stimme der Hoffnung für anderes zu sein. Bobbie Houston, die Gründerin von Sisterhood, schreibt über eine Bewegung von Frauen, „die sich im Herzen und im Geist verbunden fühlen und davon überzeugt sind, gemeinsam diese Welt zu einem besseren Ort machen zu können.“
Ich habe vor dem Griff zu diesem Buch nie zuvor von Bobbie Houston gehört und durfte nun erfahren, dass sie an der Seite ihres Mannes die von ihnen gegründete Hillsong Church leitet, eine global wachsende Kirche mit Hauptcampus in Sydney, Australien. Im vorliegenden Buch erzählt sie die Entstehungsgeschichte der Colour Conference und von „Sisterhood“. Die Leidenschaftlichkeit für den christlichen Glauben, ihre Lebensfreude und Kreativität merkt man jeder Seite dieser Biografie an. Bobbie schreibt enthusiastisch und mitreißend und es hat manchmal den Anschein, mit einer Bekannten in einem Cafe zu sitzen, die einfach vom Hundertsten ins Tausendste kommt, ihre persönliche Lebensgeschichte und jene von Hillsong und Sisterhood vor einem ausbreitet. Sie tut dies mit viel Energie und ihre Begeisterung steckt dabei an. Ihre Erzählungen sind randvoll mit charmanten Details, liebevollen, aber teilweise auch schweren Erinnerungen. Es zeigt aber die vielen Facetten der Autorin auf, macht sie nahbar und sympathisch.
Ihr erfrischender, offener und ehrlicher Schreibstil mag an mancher Stelle etwas sprunghaft erscheinen, wirkt aber hinsichtlich ihrer Persönlichkeit für mich authentisch. Durch ihre großzügigen Einblicke in ihren Werdegang und die Erinnerungen privater Natur erfährt man auch sehr viel über die Person der Bobbie Houston.
In ihrem Buch werden auch Humor und eine gewissen Leichtigkeit eingebracht. Dies darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass Bobbie Houston im Laufe ihres Lebens vielen Frauen begegnet ist, deren schreckliche Schicksale nicht nur sie selber, sondern auch all jene, denen sie davon berichtete, zu Tränen rührte. Besonders schlimm empfand ich die Geschichten des zwölfjährigen afrikanischen Mädchens, das durch die rituelle und in ihrem Land gebräuchliche Beschneidung schrecklich verstümmelt wurde sowie die Opfer des Menschenhändlers, aus deren Fängen Frauen gerettet werden konnte.
Die Berichte über Bobbies Engagement bei ihrer Arbeit für Sisterhood fand ich interessant und die herzliche, überschwängliche, begeisternde und quirlige Autorin konnte mir durch dieses Buch einen guten Eindruck darüber vermitteln.
Ich möchte abschließend eine Passage aus diesem Buch anführen, die mich zutiefst berührt hat. Bobbie schreibt:
„Wie wunderschön muss die Nachricht für eine zerbrochene und zurückgewiesene Frau sein, dass sie NICHT vergessen oder zu einsamer Existenz verurteilt oder zum Tod verdammt ist. Wie erfrischend ist es für die Seele, dass jemand sich um dich sorgt und einen Plan hat, wie du überleben kannst. Dass jemand weit weg – eine weit entfernte Schwester, eine weit entfernte Sisterhood, in einer Welt, die so weit weg von deiner ist – beschlossen hat, die Ärmel hochzukrempeln, die Muskeln spielen zu lassen und beizutragen, was immer sie kann. Wahrhaftig, wie schön sind die Füße derer, die in vollem Tempo zu einem Zelt rennen, um eine Schwester in Not anzunehmen.“
Ein beeindruckendes Plädoyer für Menschlichkeit, Zusammenhalt, Schwesternschaft!