Lucas und Andra – meine Lieblinge.
Die "Palace of Pleasure"-Reihe hat mich ehrlich gesagt verblüfft, als sie doch nicht nur um pure Erotik kreiste, wie der Titel verspricht. Obwohl ich Hunter & Natalie, genau wie Kingston & Antonia sehr mochte, gehört mein Herz doch Lucas und Andra – vom ersten Augenblick an.
Liebende, die einander schon viele Jahre lieben und einander doch nicht haben können, weil sie scheinbar zu vieles trennt. Hach! Seufzt Schmacht
Lucas ist ein reicher amerikanischer Geschäftsmann und Andra eine ehemalige Stripperin aus den Niederlande. Solche Figurenkonstellationen sorgen automatisch für viele Hindernisse, ganz von dem Ozean abgesehen, der zwischen ihnen liegt. Andererseits kennen sie sich schon seit vielen Jahren, was eine wunderschöne Intimität und Chemie schafft, die von der ersten Seite an spürbar ist. Sie haben Tage und Nächte miteinander verbracht, sich Geheimnisse anvertraut – nur nicht, dass sie einander lieben. Schmelz
Die ganze "Wir lieben uns, sind aber getrennt"-Dramatik kam anfangs richtig schön zur Geltung. Denn natürlich gehen Kerle wie Lucas manchmal nicht gerade feinfühlig damit um, wenn sie verletzt wurden, und Mädchen wie Andra müssen hart kämpfen, um von so einem Schnittchen die Finger zu lassen.
Ich habe jedenfalls schon lange auf ihre Geschichte gewartet, die in den Vorgänger Bänden immer wieder mal am Rande auftauchte. Ein paar Wochen pro Jahr sehen sie sich, bis es Andra zu schmerzhaft wird und – ach wirklich – sie ihn gehen lässt. Da habe ich schon an ihrem Verstand gezweifelt, denn bitte, es ist Lucas. Aber keine Sorge, das war auch kein Spoiler, das ist Teil der Vorgeschichte.
Zwischen den zweien kriselt und knistert es, sie können nicht voneinander lassen und sich ihre Gefühle auch nicht eingestehen. Dabei liest man von Anfang an, wie gut die beiden füreinander sind. Dass sie sich unterstützen, weiter bringen, lieben… Aber wie es so sein muss in New Adult hat Andra mehr als schwierige Familienverhältnisse, die mir auch fast das Herz gebrochen hätten.
Es ist ein schwieriges Thema, denn wie geht man mit jemandem um, von dem man sich nie geliebt gefühlt hat, der einen aber trotz allem braucht. Seinen Stolz und Schatten zu überwinden, einfach hinüberzuspringen, weil ein geliebter Mensch einen jetzt braucht, egal wie er einen zuvor behandelt hatte … Das ist kein leichtes Thema, bei dem man auch im wahren Leben immer wieder ins Straucheln kommt. Und Andra strauchelt ordentlich.
Doch gerade dadurch wie sie und Lucas damit umgehen, wurde für mich nur deutlicher, dass die zwei einfach zusammengehören. Doch sie haben einen ganzen Haufen Steine auf ihrem Weg liegen, der ruhig noch etwas höher hätte sein können.
Spannungstechnisch passiert nicht all zu viel. Das Buch hat eine klare Problematik auf den Beziehungsebenen und auch sehr traurige Momente, aber es geht zwischen den beiden doch immer wieder hin und her.
Andras Stärke und die Art wie Lucas akzeptiert, dass sie bestimmte Dinge einfach tun muss, fand ich toll. Es ist keine Superhelden Stärke, sondern eine menschliche, ganz alltägliche, die jeder von uns ab und zu bracht.
Hunter hingegen beweist mal wieder was für ein Arsch er sein kann, gerade gegenüber Andra. Aber hey, er war mein erster PoP Boy, deshalb kann ich ihm das verzeihen. Auch wegen seiner Beweggründe. Denn Arsch hin oder her, ihm ist seine Familie wichtig.
Fazit:
Lucas und Andra waren für mich die süßeste der Geschichten bisher. Sie haben mich ein paar Stunden toll unterhalten, aber hin und wieder hat die Spannung etwas gefehlt, weil es doch sehr simpel gehalten wurde von dieser Warte aus. Etwas viel hin und her, was aber trotzdem zu ihrer Beziehung gepasst hat.