Cover-Bild Eine Frage der Chemie (Schmuckausgabe)
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 02.11.2023
  • ISBN: 9783492076005
Bonnie Garmus

Eine Frage der Chemie (Schmuckausgabe)

Roman | Der SPIEGEL-Bestseller #1 als limitierte Schmuckausgabe mit Farbschnitt
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Jetzt wird es Zeit für ein enthusiastisches Lob: Dieser Debütroman vereinigt Tiefgang mit Witz! Ein großer, kluger literarischer Spaß – und ein anrührender Familienroman.« Denis Scheck

»In Elizabeth Zott verliebt man sich total. Sie ist so toll und natürlich dargestellt, dass ich sie sogar gegoogelt habe: Die muss es doch wirklich geben, habe ich gedacht! Lange habe ich nicht ein so unterhaltendes, witziges und kluges Buch gelesen wie dieses.« Elke Heidenreich

»Klug, charmant und warmherzig. Eine wunderbare Protagonistin, das Thema Emanzipation und Selbstbestimmung, tragische Entwicklungen und ein wirklich mitreißender Plot.« BuchMarkt Online

Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...

»Eine Frage der Chemie« stürmte auf Anhieb die Bestsellerlisten und hat seit seiner Publikation im Frühjahr 2022 weltweit Millionen von Leser:innen begeistert. Bonnie Garmus' Schlüssel zum Erfolg für ihr hinreißend erzähltes Buch lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Elizabeth Zott. Sprühend vor Originalität, Sprachwitz und mit ihrer außergewöhnlichen Heldin gelingt es Bonnie Garmus, unseren Verstand und unser Herz zu erobern – und das nicht zuletzt mit einem Hund namens Halbsieben, der Elizabeth in ihren dunkelsten Stunden beisteht und den Roman mit großer, heiterer Lebensweisheit erfüllt. Ihnen beiden sind auch die beiden Bonuskapitel gewidmet, die diese limitierte Schmuckausgabe abrunden.

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, dem Übersetzerduo von Delia Owens' »Der Gesang der Flusskrebse«

»So einen unterhaltsamen und zugleich blitzgescheiten Roman habe ich schon lange nicht mehr gelesen!« Kölner Stadt-Anzeiger 

Auszeichnungen und Preise:

Lieblingsbuch der Unabhängigen, Spiegel-Jahresbestseller 2022, British Book Awards Author of the Year 2023, Sunday Times Best Fiction Books of 2022, The New York Times 100 Notable Books of 2022, Barnes & Noble Book of the Year 2022, Waterstones Author of the Year 2022, Hay Festival Book of the Year 2022

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2024

Ein herzliches und mitreißendes Figurenporträt

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Ich habe "Eine Frage der Chemie" begonnen, nachdem ich von einer älteren Dame in einer Buchhandlung in ein total nettes Gespräch verwickelt wurde und sie mir leidenschaftlich erklärt hat, wieso es ihr ...

Ich habe "Eine Frage der Chemie" begonnen, nachdem ich von einer älteren Dame in einer Buchhandlung in ein total nettes Gespräch verwickelt wurde und sie mir leidenschaftlich erklärt hat, wieso es ihr absolutes Lieblingsbuch ist. Leider weiß ich nicht mal den Namen der Dame, sonst könnte ich mich nun bei Ihr öffentlich für ein unerwartetes Jahreshighlight bedanken! So eine herzliche, mitreißende und bedeutsame Geschichte!

Chemistry is inseparable from life—by its very definition, chemistry is life. But like your pie, life requires a strong base. In your home, you are that base. It is an enormous responsibility, the most undervalued job in the world that, nonetheless, holds everything together.”

Das Cover der deutschen Ausgabe zeigt eine Frau mit typischer 60er Frisur, die mit in die Hüften gestemmten Händen vor dem nostalgisch ausgegrauten Hintergrund einer Küche selbstbewusst in die Kamera blickt. Obwohl die Hauptmotive passen, bin ich kein Fan des Covers und finde das Originalcover deutlich zutreffender. Denn hier ist zum Einen keine echte Person zu sehen und zum Anderen ist die Frau blond und damit näher an Elizabeths Zotts Aussehen im Buch. Auch den Originaltitel, "Lessons in Chemistry" finde ich etwas gelungener als die Übersetzung "Eine Frage der Chemie". Aber wir wollen uns ja nicht mit Äußerlichkeiten aufhalten...

“When it came to equality, 1952 was a real disappointment.”

Die Geschichte beginnt zunächst mitten im Leben von Elizabeth Zott, zu einem Zeitpunkt, an dem sie bereits eine Tochter hat und erfolgreiche TV-Köchin ist. Nach diesem kurzen Vorgriff, setzt der Roman allerdings wieder früher in ihrem Leben an und greift in einer chronologischen Erzählung auf, wie sie als Wissenschaftlerin, die in der Forschung Karriere machen und eigentlich nie Kinder bekommen wollte, an diesen Punkt gelangt ist. Mit der sehr figurenzentrierten Erzählung, die einen großen Teil des Lebens der Figur abdeckt, ohne auf ein klares Ziel hinzusteuern, hat mich der Stil der Geschichte ein wenig an Taylor Jenkins Reids Bücher erinnert, die oft ebenso biografisch und mitreißend sind, ohne eine konkrete Rahmenhandlung zu benötigen. Auch hier ging das Konzept trotz der lockeren Erzählweise für mich voll auf: ich habe Elizabeth sehr gerne durch alle Stationen ihres Lebens begleitet und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr haben mich ihr Schicksal, ihre Entschlossenheit und Herzensgüte emotional berührt!

And as humans, we’re by-products of our upbringings, victims of our lackluster educational systems, and choosers of our behaviors. In short, the reduction of women to something less than men, and the elevation of men to something more than women, is not biological: it’s cultural. And it starts with two words: pink and blue. Everything skyrockets out of control from there.”
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Dabei schaffte es Bonnie Garmus überraschenderweise ein Wohlfühlbuch zu schreiben, obwohl eigentlich alles andere als Wohlfühlthemen behandelt werden. Denn zwar erzählt die Autorin hier eine Liebesgeschichte zwischen zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten und schreibt von Freundschaft, Feminismus, Empowering, Mitgefühl und weiblicher Größe - es geht allerdings auch um Sexismus, Tod, sexuelle Übergriffe, Depressionen, Verlust, Schicksalsschläge, Diskriminierung, Traumata und ungewollte Schwangerschaft. Elizabeths Weg ist alles andere als geradlinig und einfach und so wird ein schmerzhaft realistisches Bild der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit und Grausamkeit gegenüber Frauen gezeichnet. Elizabeths bestärkende Botschaft an andere Frauen, sich trotzdem nicht unterkriegen zu lassen und gegen den Strom zu schwimmen, um die eigenen Ziele zu erreichen, ist damit umso gewichtiger und regt zum Nachdenken über Geschlechtergerechtigkeit, -stereotype und Gleichberechtigung an. Denn wenn Elizabeth sich in den 1960ern nicht hat stoppen lassen, was soll dann uns heute davon abhalten, durchzustarten und Ungerechtigkeiten des Patriarchats hinter uns zu lassen...?

“It was a form of naïveté, he thought, the way she continued to believe that all it took to get through life was grit. Sure, grit was critical, but it also took luck, and if luck wasn’t available, then help. Everyone needed help. But maybe because she’d never been offered any, she refused to believe in it.”

Ganz im Zentrum der Geschichte steht dabei die Hauptfigur, Elizabeth Zott. Die junge Chemikerin ist nicht nur mit überdurchschnittlicher Schönheit und Intelligenz, sondern auch mit einem beharrlichen Dickkopf und einer gesellschaftlichen Naivität gesegnet, von der man nicht genau weiß, ob sie gewisse Dinge aus Sturheit absichtlich übersieht oder man sie eher im autistischen Spektrum verorten muss. Selbstbewusst, entschlossen, kühl, hochintelligent, systematisch - auf den ersten Blick sieht man vor allem ihre Genialität und ihre Einstellung, die ihrer Zeit eindeutig voraus ist und für die sie von ihren Mitmenschen gleichwohl bewundert wie beneidet wird. Erst auf den zweiten Blick sehen wir, was die vielen Hürden und Rückschläge mit ihr machen und sehen den Menschen hinter der vorbildhaften Heldin. So wird sie zu einer überaus lebendige Figur, deren Porträt man gerne folgt und von der man sich am Ende des Buches fast sicher ist, dass es sie tatsächlich gegeben haben muss.

“Having a baby, Elizabeth realized, was a little like living with a visitor from a distant planet. There was a certain amount of give and take as the visitor learned your ways and you learned theirs, but gradually their ways faded and your ways stuck. Which she found regrettable. Because unlike adults, her visitor never tired of even the smallest discovery; always saw the magic in the extraordinary.”

Der tatsächliche Schreibstil der Autorin ist passend zu ihrer Hauptfigur nüchtern, humorvoll direkt und manchmal sogar etwas trocken. Die meiste Zeit wird direkt aus Elizabeths Sicht erzählt, Bonnie Garmus wechselt aber ab und zu auch in die Perspektive von Nebenfiguren wie Chemiker Calvin, ihre Nachbarin und Freundin Harriet Sloan, ihre Tochter Madeline, ihr Chef Walter Pine oder sogar ihr Hund Halbsieben. Was letzteres angeht bin ich normalerweise eher skeptisch, aber die Autorin hat dies auf sehr charmante und glaubhafte Art und Weise gelöst, die die Geschichte und deren herzliche Atmosphäre ergänzt. Auch die Nebenfiguren sind differenziert gezeichnet und bringen alle Fehler und Tugenden mit sich. So nimmt die Geschichte mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und weckt mal Wut und Abscheu über die Verbohrtheit mancher Menschen, mal tiefes Mitgefühl und Erleichterung und gegen Ende dominieren Freude, Stolz und Liebe für die Figuren und die Autorin für diese tolle Geschichte!!! Zwar fand ich das Ende ein kleines bisschen konstruiert und habe es außerdem kommen sehen, da ich das Buch ansonsten aber liebe und das Konzept voll aufgegangen ist, vergebe ich dennoch 5 Sterne!

“Whenever you feel afraid, just remember. Courage is the root of change - and change is what we're chemically designed to do. So when you wake up tomorrow, make this pledge. No more holding yourself back. No more subscribing to others' opinions of what you can and cannot achieve. And no more allowing anyone to pigeonhole you into useless categories of sex, race, economic status, and religion. Do not allow your talents to lie dormant, ladies. Design your own future. When you go home today, ask yourself what YOU will change. And then get started.”

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Fazit:

Ein herzliches und mitreißendes Figurenporträt über das Leben, Chemie, Freundschaft, Feminismus, Empowerment, Mitgefühl und weibliche Größe!

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Selbstgewiss

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Elizabeth Zott kämpft in den 1950er-Jahren gegen festgefahrene gesellschaftliche Regeln und Konventionen, welche Frauen das Leben erschweren und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ein Fremdwort sein ...

Elizabeth Zott kämpft in den 1950er-Jahren gegen festgefahrene gesellschaftliche Regeln und Konventionen, welche Frauen das Leben erschweren und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ein Fremdwort sein lassen. Als ehrgeizige und kluge Chemikerin verdient sie nur einen Bruchteil dessen, was Männer bekommen, als alleinerziehende Mutter eines unehelichen Kindes wird sie schräg angeschaut. Diplomatie kann man Elizabeth nicht nachsagen, vielmehr ist sie eine, die geradeheraus sagt, was sie denkt, auch wenn es nicht in ihre Zeit passt. Selbstgewiss, das ist die Eigenschaft, die perfekt auf sie zutrifft.

Die Geschichte beginnt im November 1961 und beschreibt kühl und treffend, wie es damals war: Frauen in Hemdblusenkleidern, die sich brav um Haushalt und Kinder kümmern, während Elizabeth ins Labor marschiert, um ihre Forschungen voranzutreiben. Sodann schwenkt Autorin Bonnie Garmus um etwa zehn Jahre zurück, um zu zeigen, warum Elizabeth so ist, wie sie eben ist. Interessante Szenen mit chemischen Details, gut gezeichnete Figuren vom Kind über Erwachsene bis hin zum Hund, eine teils sachliche Betrachtung der Dinge, all das ist gekonnt zu einem großen Ganzen komponiert. Allerdings wiederholen sich manche Einzelheiten mehrmals, ziehen sich einige Darstellungen zu sehr in die Länge, was die Spannung bisweilen zu stark bremst. Was hingegen Elizabeths Lebensweg wundervoll ergänzt, sind die beiden Bonuskapitel am Ende des Buches: einmal steht Hund Halbsieben im Mittelpunkt, der stets geistreiche Meldungen von sich gibt, das andere Mal wird das absolut unkonventionelle Kennenlernen zwischen den beiden Chemikern Elizabeth und Calvin näher beleuchtet.

Eine Frage der Chemie ist das Bild von Elizabeth und ihrer Tochter Madeline, die beide Probleme haben mit der Diplomatie, die geradeheraus fragen, warum man nicht sagen soll, was man denkt. Verbiegen, anpassen und sich einfügen in gesellschaftliche Normen, das ist nicht ihre Vorstellung vom Leben – mit trockenem Humor stellt Garmus dar, wie sie es schaffen, gegen den Strom zu schwimmen. Vier Sterne und eine Leseempfehlung!