Wenn der Wahnsinn auf Taubenkacke trifft
Es muss ja nicht immer ein Märchen sein. Dass es auch anders geht, beweist „Die Schöne und die Biester“ in dem es die typischen Märchenaspekte einfach mal durch den Kakao zieht. Egal ob wahnsinnig gewordene ...
Es muss ja nicht immer ein Märchen sein. Dass es auch anders geht, beweist „Die Schöne und die Biester“ in dem es die typischen Märchenaspekte einfach mal durch den Kakao zieht. Egal ob wahnsinnig gewordene Könige, kreativ verrückte Bürger oder betrunkene Feen, die Graphic Novel bot eine spektakuläre Auswahl an außergewöhnlichen Geschehnissen.
Dabei begann die Geschichte ganz stilvoll mit einem König, welcher sich einen Thronfolger für sein Reich wünschte. Dabei legte er besonders viel Wert auf er von Thronfolger, denn eine Thronfolgerin war nicht nach seinen Wünschen. Somit musste er durch etliche Ehen und Geburten bis endlich der langersehnte Sohn das Licht der Welt erblickte. Die Freude war groß, zumindest bis zu dem Augenblick wo der König eine Fee zum Fest der Geburt einlud, die sich dann prompt erst einmal betrank.
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Das Unheil geschah aber als die Fee denn kleinen Thronfolger seine Zukunft prophezeite. Kurz gesagt „Kacken ihm 3 Tauben auf den Kopf wird er der neue König des Landes“. Klingt vielversprechend, aber eben nicht für den König welcher dies auf jeden Fall verhindern will.
Gleichzeitig wurde unsere eigentliche Hauptcharakterin geboren, welche den wundervoll anmutigen Namen Hänfling trug. Wer jetzt Fragezeichen über sich schweben sieht, weil er nicht glauben kann das man ein Mädchen so benennt, der kennt ihren Vater eben nicht. Dieser ist eben einfach gestrickt und eben auf seine eigene Art liebenswert. Besonders da er die leckersten Brötchen der Stadt herstellt.
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Im weiteren Verlauf erfuhr man schließlich wie sich der Königssohn und Hänfling entwickelten. Während der eine vor Taubenkacke floh, wurde die andere wunderschön und verkaufte Brötchen. Spätestens hier dürfte man merken, das sich der Humor durch das ganze Buch zog. Dabei waren es nicht nur die Aussagen selbst, die diesen versprühten, sondern auch die herrlichen Illustrationen, welchen in sehr pastelligen Tönen gehalten waren. Mimik und Gestik sagten oft mehr aus als man je schreiben könnte und schafften es so dem Buch auch etwas Emotionales mitzugeben.
Bis zu den letzten Seiten der Geschichte konnte ich diese nicht mehr weglegen. Zu unterhaltsam, zu spannend und zu kurios war alles um auch nur einen Augenblick davon zu verpassen. Doch dann kam das Ende und damit auch ein wenig Enttäuschung. Während die Handlung bis dahin recht weitläufig und detailliert war, ging plötzlich alles sehr schnell. Zu schnell meiner Ansicht nach, da hier Dinge geschahen, die einer Erklärung bedurft hätten. Auch das offene Ende war etwas irritierend, weshalb ich die Hoffnung hege, dass es vielleicht einen 2. Band geben wird. Ich würde mich nämlich sehr freuen, wieder in dieses irre Land zu reisen.
Selten war ein „Nicht-Märchen“ so schräg und unterhaltsam. Wer Märchenadaptionen liebt und kein Problem mit Taubenkacke hat, der ist recht herzlich dazu eingeladen, das verrückteste Land seit es Märchen gibt kennenzulernen. Es darf gekichert und geschmunzelt werden, denn wenn dieses Buch sich eines nicht nimmt, dann ernst.