Cover-Bild Die Schöne und die Biester
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 72
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783962194567
Boris Koch

Die Schöne und die Biester

(K)ein Märchen
Frauke Berger (Illustrator)

Es war einmal ein blühendes Land, das wurde vom starken König Siegbart regiert. Doch als eine betrunkene Fee das Ende seiner Herrschaft durch eine Taube prophezeit, setzt der aufgebrachte König ein hohes Kopfgeld auf jede Taube des Landes aus – und der Wahnsinn nimmt seinen Lauf. Ohne es zu wollen, wird auch die schöne Bäckerstochter Hänfling in das Geschehen hineingezogen, während sie sich nebenbei unerwünschter Avancen erwehren muss und die Schergen des Königs überall taubenzüchtende Rebellen wittern...
Ebenso abgründig wie verspielt, absurd wie menschlich erweist sich »Die Schöne und die Biester« als optisch opulentes, humorvolles Kunstmärchen über Macht und Unterdrückung, Schönheit und Wahnsinn und die Sinnlosigkeit blinden Widerstands.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2020

Wenn der Wahnsinn auf Taubenkacke trifft

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Es muss ja nicht immer ein Märchen sein. Dass es auch anders geht, beweist „Die Schöne und die Biester“ in dem es die typischen Märchenaspekte einfach mal durch den Kakao zieht. Egal ob wahnsinnig gewordene ...

Es muss ja nicht immer ein Märchen sein. Dass es auch anders geht, beweist „Die Schöne und die Biester“ in dem es die typischen Märchenaspekte einfach mal durch den Kakao zieht. Egal ob wahnsinnig gewordene Könige, kreativ verrückte Bürger oder betrunkene Feen, die Graphic Novel bot eine spektakuläre Auswahl an außergewöhnlichen Geschehnissen.



Dabei begann die Geschichte ganz stilvoll mit einem König, welcher sich einen Thronfolger für sein Reich wünschte. Dabei legte er besonders viel Wert auf er von Thronfolger, denn eine Thronfolgerin war nicht nach seinen Wünschen. Somit musste er durch etliche Ehen und Geburten bis endlich der langersehnte Sohn das Licht der Welt erblickte. Die Freude war groß, zumindest bis zu dem Augenblick wo der König eine Fee zum Fest der Geburt einlud, die sich dann prompt erst einmal betrank.

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Das Unheil geschah aber als die Fee denn kleinen Thronfolger seine Zukunft prophezeite. Kurz gesagt „Kacken ihm 3 Tauben auf den Kopf wird er der neue König des Landes“. Klingt vielversprechend, aber eben nicht für den König welcher dies auf jeden Fall verhindern will.



Gleichzeitig wurde unsere eigentliche Hauptcharakterin geboren, welche den wundervoll anmutigen Namen Hänfling trug. Wer jetzt Fragezeichen über sich schweben sieht, weil er nicht glauben kann das man ein Mädchen so benennt, der kennt ihren Vater eben nicht. Dieser ist eben einfach gestrickt und eben auf seine eigene Art liebenswert. Besonders da er die leckersten Brötchen der Stadt herstellt.

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Im weiteren Verlauf erfuhr man schließlich wie sich der Königssohn und Hänfling entwickelten. Während der eine vor Taubenkacke floh, wurde die andere wunderschön und verkaufte Brötchen. Spätestens hier dürfte man merken, das sich der Humor durch das ganze Buch zog. Dabei waren es nicht nur die Aussagen selbst, die diesen versprühten, sondern auch die herrlichen Illustrationen, welchen in sehr pastelligen Tönen gehalten waren. Mimik und Gestik sagten oft mehr aus als man je schreiben könnte und schafften es so dem Buch auch etwas Emotionales mitzugeben.



Bis zu den letzten Seiten der Geschichte konnte ich diese nicht mehr weglegen. Zu unterhaltsam, zu spannend und zu kurios war alles um auch nur einen Augenblick davon zu verpassen. Doch dann kam das Ende und damit auch ein wenig Enttäuschung. Während die Handlung bis dahin recht weitläufig und detailliert war, ging plötzlich alles sehr schnell. Zu schnell meiner Ansicht nach, da hier Dinge geschahen, die einer Erklärung bedurft hätten. Auch das offene Ende war etwas irritierend, weshalb ich die Hoffnung hege, dass es vielleicht einen 2. Band geben wird. Ich würde mich nämlich sehr freuen, wieder in dieses irre Land zu reisen.



Selten war ein „Nicht-Märchen“ so schräg und unterhaltsam. Wer Märchenadaptionen liebt und kein Problem mit Taubenkacke hat, der ist recht herzlich dazu eingeladen, das verrückteste Land seit es Märchen gibt kennenzulernen. Es darf gekichert und geschmunzelt werden, denn wenn dieses Buch sich eines nicht nimmt, dann ernst.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Herrlich skurril

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Die skurrile Geschichte über »Die Schöne und die Biester« von Jugendliteratur und Fantasy-Autor Boris Koch und der Illustratorin Frauke Berger soll kein Märchen sein, aber Vorsicht – es könnte sich auch ...

Die skurrile Geschichte über »Die Schöne und die Biester« von Jugendliteratur und Fantasy-Autor Boris Koch und der Illustratorin Frauke Berger soll kein Märchen sein, aber Vorsicht – es könnte sich auch nur um eine Lügenreiche List handeln!

König Siegbarts Wunsch, einen erstgeborenen Jungen und Thronerben geschenkt zu bekommen, erfüllt sich erst mit Ehefrau Nummer Acht und so dauert das Fest anlässlich der seiner Geburt des Prinzen Castelljan ganze acht Tage lang. Auf dieser ausgelassenen Sause prophezeit eine sturzbesoffene Fee, dass dem Prinzen eines Tages eine Taube drei Mal auf den Kopf kacken wird und dann wird dieser gegen seinen Vater aufbegehren und die Herrschaft an sich reisen.

Diese Schande kann der König natürlich nicht über sein Reich hereinbrechen lassen und so setzt er ein Kopfgeld auf die Tauben des Landes aus. Als sein Krieg gegen das Federvieh immer mehr Geld verschlingt und er die Steuern erhöht, kommt das bei der hungernden Bevölkerung überhaupt nicht gut an.

Die bildhübsche Bäckerstochter Hänfling wurde am gleichen Tag wie der Prinz geboren und erobert mit ihrem Charme nicht nur die Gunst der zahlreichen Wachen. Doch Hänfling möchte nicht einfach eine gute Partie machen, vielmehr möchte Sie ihrem Leben Sinn geben und es selbstbestimmt leben. So lässt sich die hübsche und ebenso kluge junge Dame von keinem der unzähligen Heiratsanträge beeinflussen und geht zielstrebig ihrer Arbeit nach.

Von Seite zu Seite wird die Geschichte absonderlicher und die Situation im Königreich spitzt sich immer mehr zu als Feengläubige mit einem Attentat Siegbert durch mechanische Flugapparate mit Kackvorrichtung von seinem Thron stürzen wollen. Nun veranlasst der paranoid gewordene König aus Angst vor weiteren Aktionen der Rebellen, dass auch alle tauben Frauen und Mädchen eingesperrt werden müssen. Schließlich ist ja alles nur eine Frage der Interpretation!

Über den weiteren Verlauf und den Ausgang des schrägen Märchens möchte ich nun nichts weiter verraten. Vielmehr sei gesagt, dass mich diese herrlich schräge und absonderliche Geschichte mit den wundervollen Bildern von Frauke Berger wunderbar unterhalten hat. Boris Koch hat es immer wieder geschafft mit unglaublichen Wendungen zu überraschen und Frauke Berger verpasst mit ihren überspitzten Illustrationen in zarten Pastelltönen den abstrusen Charme. Lediglich das Ende hat einen etwas abgehakten Eindruck gemacht, denn nachdem die Story so liebevoll aufgebaut wurde findet sich der Abschluss für meinen Geschmack viel zu rasch ein. Dieser (Stil)Bruch könnte natürlich auch so gewollt sein. Am besten den Comic einfach selbst lesen und in die schräge Märchen-Welt von Boris Koch & Frauke Berger eintauchen.

Fazit

Ein Königreich voller Absonderlichkeiten präsentiert in Zuckerwattefarben mit einem ulkigen Augenzwinkern.

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