Ein hochwertiges Leseerlebnis.
Diese bemannte Tiefseeforschung und die daraus resultierenden Logberichte von Charles William Beebe, Direktor des Instituts für Tropenforschung, mögen an Jules Verne erinnern. Der Tiefenrekord der 1930er-Jahre ...
Diese bemannte Tiefseeforschung und die daraus resultierenden Logberichte von Charles William Beebe, Direktor des Instituts für Tropenforschung, mögen an Jules Verne erinnern. Der Tiefenrekord der 1930er-Jahre – bis zu 923 m - um die Insel Nonsuch mit der Bathysphere, einer Tauchkugel, bringen bedeutende Entdeckungen zu Tage: Die Biolumineszenz in ihrer natürlichen Umgebung (Explosionen von tierischem Licht), eine neue Sicht auf viele bisher unbekannte Spezies (Fische, Krebse, Kalmare, Kraken, Seesterne oder auch Schnecken) und das Erkennen der unvorstellbaren Dunkelheit der Tiefsee ohne Sonnenlicht unter 600 m. Wie surrealistisch die Erlebnisse von Beebe empfunden wurden, zeigt sein Eingeständnis der fehlenden Kommunizierbarkeit des Gesehenen – nicht vergleichbar mit jetzigen Robotertauchgängen in Ton und Bild. Beebe hielt die Unausdrückbarkeit – die Nicht-Übermittelbarkeit von Erfahrung – für die Strafe, die der Mensch dafür zahlen muss, in neue Dimensionen vorzudringen.
Der Schreibstil ist nicht nur Fakten orientiert, sondern auch philosophisch, poetisch gefärbt: Dunkelheit war nicht die Abwesenheit von Licht, sondern sie war das Ergebnis wegfallender Schleier.
Nicht nur der berufliche Lebensweg von Beebe wird beleuchtet. Eher ist es eine historische Reise mit Erwähnung vieler Wissenschaftler, Literaten und Politikern, behaftet mit dem menschlichen Drang nach Lüftung von naturwissenschaftlichen Geheimnissen nebst technischem Fortschritt. Zahlreiche Illustrationen und Fotos lockern den Text auf.
Respekt vor dem Mut und dem Teamgeist hier beschriebener Herausforderungen. Sehr lehrreich