Bereits der erste Band dieser Reihe hat mich ohne Frage komplett überrascht und vollkommen begeistert, was vor allem an Ceda lag und dem sehr atmosphärischen Setting, das uns hier geboten wird.
Auch hier punktet der Autor wieder mit malerischen Beschreibungen, so daß man sich der Wüste wirklich nah fühlt.
Bradley Beaulieu versteht es völlig zu fesseln und abtauchen zu lassen.
Diese Welt, wie wir sie erleben an der Seite vom Ceda ist durchzogen von Machtkämpfen, Blut, Qual und Zerrissenheit.
Insbesondere die Rückblenden sorgen für Momente zum sinnieren. Was mir ausgesprochen gut gefallen hat.
Im Gegensatz zum ersten Band hatte ich zum einen anfangs Probleme in das Geschehen hineinzufinden und zum anderen, wurde mein Lesefluss immer wieder durch langatmige Passagen gestört.
Der Autor schreibt sehr detailreich, was aber leider dann auch zu Längen führt.
Mir aber trotzdem gut gefallen hat, weil es dadurch noch mehr an Tiefe und Intensität gewinnt.
Besonders in Ceda konnte ich mich wirklich gut hineinversetzen und ihren mutigen Kampf verfolgen.
Eine Frau die niemals aufgibt.
Eine Frau , die allem strotzt was sich ihr in den Weg stellt.
Ich hab sie bewundert, vergöttert und einfach begierig alles verfolgt, was sie erlebte und mitnahm.
Es gelang dem Autor wieder ausgesprochen gut, die Charaktere zu zeichnen. Neben Ceda hat mir Davud hier unglaublich gut gefallen.
Ein weiterer Stolperstein sind für mich leider immernoch die ungewöhnlichen Namen, die ich mir eher schlecht merken konnte. Die Charaktere dahinter waren jedoch absolut präsent für mich.
Ich fühlte vor allem mit Ceda mit und hab sie unglaublich gern begleitet.
Diesen Band fand ich um einiges ruhiger als der Vorgänger, Entwicklung ist jedoch deutlich spürbar.
Man watet durch Höhen und Tiefen.
Schock, Fassungslosigkeit, Entsetzen.
Es will kein Ende nehmen und man ist stetig mittendrin.
Es zerreißt, fordert und bringt merklich an die Grenzen der Belastbarkeit und darüber hinaus.
Ein immenser Sturm der sich aufbaut und nicht abklingen will.
Immer wieder gelingt es dem Autor überraschende Sequenzen einzubringen, so dass ich urplötzlich wieder voll bei der Sache war.
Auch hier wieder herzergreifend und ein Stück weit emotional. Was sich vor allem in den Rückblenden herauskristallisiert.
Ich empfand es jedoch auch als nervenzehrend und actionreich. Das Gesamtpaket ist einfach eine sehr gelungene Mischung die ordentlich auf Trab hält.
Die Handlung selbst ist wieder sehr komplex und erfordert viel Zeit und Raum.
Zwischenzeitlich musste ich das Buch auch zur Seite legen, weil es mir zu schwer, zu drückend und einfach zu viel von allem wurde.
Es ist definitiv nichts für zwischendurch.
Mir hat es letztendlich mit den Pausen dazwischen wirklich gut gefallen. Auch wenn es im Endeffekt nicht ganz an den Vorgänger heranreicht.
Das Ende empfand ich wieder als sehr spektakulär, was die Neugier auf Band 3 steigert.
Die Faszination, das Interesse flaute nicht ab, stattdessen steigerte es sich immer mehr und man ist einfach nur völlig geflasht von der gewaltigen Atmosphäre, die sich hier auftut.
Düster, beklemmend, magisch.
Fazit:
Nach dem gigantischen ersten Band , bringt Bradley Beaulieu mit “der Zorn der Asirim ” einen würdigen Nachfolger an den Start.
Aufgrund kleinerer Schwächen nicht ganz so gut wie der Vorgänger.
Dennoch wieder sehr episch, magisch und facettenreich zugleich.
Intensiv, packend und emotional.
Eine Reihe die auch hier wieder ordentliche Entwicklungsschübe aufzeigt und mit Machtkämpfen, Blut und Zerrissenheit punktet.
Einfach wow und einzigartig.