Ein kurzes Sci-Fi-Abenteuer, gefilterte Realität und spannende Ermittlungen
Es ist der erste Tag in Hollys Leben - zumindest ihr erster Tag als provisorische Replika, eine künstliche Kopie der Original-Holly. Die Original-Holly hat ihren Ehemann umgebracht, sich vom System abgemeldet ...
Es ist der erste Tag in Hollys Leben - zumindest ihr erster Tag als provisorische Replika, eine künstliche Kopie der Original-Holly. Die Original-Holly hat ihren Ehemann umgebracht, sich vom System abgemeldet und ist untergetaucht, und die provisorische Holly hat nun vier Tage Zeit, um ihren Ehemann Jonathan zu rächen und ihr Original hinzurichten, um dann selbst deren Platz einnehmen zu dürfen.
Holly jagt also eine Version ihrer selbst, die nicht nur eine Mörderin ist, sondern die Mörderin ihres Ehemanns, den Holly eigentlich immer noch liebt. Sie wird mit der Realität ihres alten Lebens konfrontiert und sieht nun ganz andere Facetten der Welt, in der sie lebt. Die Menschen leben halb in ihrer eigenen Realität, weil sie sie durch den Filter selbstgewählter Themes sehen. Besonders Jonathan lag sehr viel an den echten, realen Dingen, die nicht virtuell oder künstlich waren, und Holly sieht nun erst, wie weit sich diese virtuelle Blase wirklich erstreckt.
Man kommt wirklich sehr gut in die Krimi-Geschichte, auch wenn ich schon leichte Schwierigkeiten hatte, die Welt mit ihren virtuellen Themes zu verstehen und die Logik der Replikas, die ihre verbrecherischen Originale zur Strecke bringen sollen, hat sich mir auch nicht so ganz erschlossen, weil ich mich immer gefragt habe, wie man sich sicher sein kann, dass der Klon sich nicht ähnlich entwickeln wird. Besonders am Anfang hat es mich auch stark an die Serie "Altered Carbon" erinnert, weil sich die Art der Klone, die Persönlichkeitsuploads und die ethischen Fragen manchmal schon ähneln, daher fiel es mir vielleicht auch leichter, mich zurechtzufinden. Es hat sich angefühlt, als wäre es eine Art Spin-Off dieser Welt und daher war es auch in Ordnung, dass es so kurz war und die Themen nur angeschnitten wurden. Ich kann aber nicht genau sagen, ob ich es ohne diese Verbindung besser oder schlechter gefunden hätte.
Die Geschichte ist schon sehr kurz, man kann die vielen Denkanstöße nicht besonders lange verfolgen und auch die Ermittlungen bleiben eher oberflächlich. Die Jagd, die Actionszenen und der technische Fortschritt bieten auf jeden Fall eine durchgehend spannende und interessante Geschichte, und ich hätte hier gerne noch viele weitere Stunden verbringen können, um die Welt weiter zu erkunden und dem Mordfall mehr Tiefe zu verleihen, aber so war es auch kurz und knackig und eigentlich habe ich auch nichts vermisst.