beeindruckend aufwühlend informativ
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Sagt Euch der Begriff „jüdische U-Boote“ etwas? Könnt ihr Euch vorstellen was damit gemeint sein könnte?
Die meisten kennen die Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie. ...
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Sagt Euch der Begriff „jüdische U-Boote“ etwas? Könnt ihr Euch vorstellen was damit gemeint sein könnte?
Die meisten kennen die Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie. Oder den Film „Die Untergetauchten“ der über untergetauchte Juden in Berlin erzählt?
Wie sie, versuchten zahlreiche Juden während der NS-Zeit zu überleben indem sie untertauchten. Von Helfern versteckt und Nötigsten versorgt wurden.
In
Schattenexistenz – Jüdische U-Boote in Wien 1938-1945
von Brigitte Ungar-Klein
wird auf die Situation der Juden in Wien eingegangen.
Zu Beginn wurde die wissenschaftliche Herangehensweise und die einzelnen Quellen vorgestellt, aus denen die Informationen zusammengetragen wurden.
Der Frage nachgegangen, ob und welchen Stellenwert Erinnerungen und Erzählungen in Bezug auf ihre historische Richtigkeit haben.
„Sind Informationen, die man durch ein Interview erhält, historische Quelle bzw. vergleichbar mit den „anderen Quellen“, mit denen eine Historikerin, ein Historiker arbeitet“ (S. 81 Z. 1ff)
Die Einführung - „trockene Fakten“ - dir mir als Leser die Vorgehensweise bei historischen Recherchen näherbrachten. Die mir aber auch detaillierte Einblicke in die unterschiedlichsten Organisationen gaben – die versuchten das Unfassbare, in „Zahlen“ auszudrücken.
Beeindruckend - die Gespräche, die Erinnerungen der Verfolgten und einiger Helfer, die mir einen tiefen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen, die seelischen, psychischen Belastungen denen sie tagein tagaus ausgesetzt waren, gaben.
Den täglichen Kampf ums Überleben, die Ungewissheit, die Angst vor Entdeckung sowohl auf Seiten der Verfolgten als auch auf Seiten der Helfer, die nicht weniger als ihr Leben und das Leben ihrer Familien aufs Spiel setzten, um den Verfolgten zu helfen. Riskierten – in den unterschiedlichsten Stadien der NS-Zeit.
Hugo Glaser, ein ehemaliges U-Boot, schildert die Situation wie folgt:
"Ein paar Tage verborgen leben, das geht leicht. Aber Jahr für Jahr – wie viel Nervenkraft gehörte dazu und wie viel Glück. Wie viel Hilfsbereitschaft und wie viel Phantasie, um allen Gefahren zu entgehen." (Zitat aus „Schattenexistenz“)
Fazit:
Beeindruckende Gespräche – die mir noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben werden. Gepaart mit einer ausführlichen Auflistung der Quellen die für die Recherchearbeiten herangezogen wurden.