witzig humorvoll - überraschend
Wie man sich einen Lord angelthumorvoll, witzig und überraschend.
Erwartet hatte ich einen typischen Regency-Roman indem die Heldin sich gezwungenermaßen einen reichen Ehemann suchen muss, einen geläuterten Gentleman und natürlich ...
humorvoll, witzig und überraschend.
Erwartet hatte ich einen typischen Regency-Roman indem die Heldin sich gezwungenermaßen einen reichen Ehemann suchen muss, einen geläuterten Gentleman und natürlich viel Romantik und die große Liebe.
Diese Erwartung wurde nur teilweise erfüllt.
Kitty, eine rationale junge Frau – die sich nur zu bewusst ist, dass sie umgehend heiraten muss – um ihre Schwestern vor einem Leben in Armut zu bewahren. Schließlich blieben Frauen in der damaligen Zeit Berufe weitestgehend verwehrt. Ihre einzige Möglichkeit ihren Lebensstandard zu halten- eine Heirat mit einem begüterten Ehemann.
So macht begibt sie sich gezwungenermaßen auf nach London um in kürzester Zeit einen Ehemann zu finden. Entsprechend berechnend geht sie die Suche nach einem Ehemann an. Und gerade diese „Kaltherzigkeit“ führt dazu, das die Protagonistin wenig sympathisch wirkt. Andererseits – sind ihre Gedanken und Handlungen vollkommen nachvollziehbar und der damaligen Situation angemessen. Auch wenn es aus unserer Sicht – wenig liebenswürdig erscheint und ich als Leser bisher keine Protagonisten kenne – bei der diese „Berechnung“ so in den Focus gerückt wurde.
Lord Radcliffe, der ältere Bruder ihres „Opfers“ – durchschaut ihre Pläne – und versucht diese mit allen Mitteln zu vereiteln.
Die Dialoge der beiden – ihre jeweilige Sicht auf die Lebenswirklichkeit der Frauen, machen die Geschichte für mich lesenswert. Ebenso wie die Doppelmoral und Scheinheiligkeit der Gesellschaft.
Eben jene Lebensumstände, das Finden eines geeigneten möglichst reichen Ehemannes, die Undurchlässigkeit der Gesellschaftsschichten, die Doppelmoral – waren in meinen Augen im „Focus der Geschichte“ und machten für mich den Reiz dieser Geschichte aus.
Das Gefühl, die Liebe der beiden zueinander – für mich persönlich wenig spürbar.