Die Suche
Mit "Der Tag, an dem du verschwindest" geht sie in eine etwas andere Richtung als bei ihrem Roman "Solange sich die Wellen brechen", wo sie über das Surfen und dem zu sich selbst finden der Protagonistin ...
Mit "Der Tag, an dem du verschwindest" geht sie in eine etwas andere Richtung als bei ihrem Roman "Solange sich die Wellen brechen", wo sie über das Surfen und dem zu sich selbst finden der Protagonistin schreibt.
In diesem Spannungsroman ist wiederum der Ausgangspunkt Australien und die wunderschöne Byron Bay im Osten des Landes. Dort trifft Molly auf die etwa gleichaltrige Emily und freundet sich mit ihr an. Emily ist eine sehr stille und zurückgezogene junge Frau. Molly versucht sie aus ihrem Schneckenhaus zu holen und gemeinsam lernen sie drei Jungs einer Surfer Clique kennen: Shane, Buz und Alec. Letzterer ist Franzose und gerade in Australien unterwegs. Molly verguckt sich in Alec und wird eifersüchtig, als sie eine Zeichnung von Emily in seinem Skizzenbuch entdeckt. Nach einem Streit mit Emily ist diese plötzlich verschwunden, so wie auch Alec, der anscheinend das Land verlassen hat. Die Suche nach Mollys Freundin bleibt erfolglos.
Auch zehn Jahre später ist das Rätsel um Emilys Verschwinden nicht aufgeklärt, als Emily plötzlich in den Nachrichten Alec entdeckt. In Biarizz in Frankreich wurde eine Bar durch einen Molotow Cocktail verwüstet und Molly ist sich sicher, dass der Mann, der sich von der Reporterin abgewandt hat, Alec war. Sie recherchiert und findet ihn unter dem Namen Christophe Durand wieder. Er ist Inhaber einer Galerie. Überstürzt kauft sie sich ein Flugticket nach Biarizz, um sich diesen Christoph Duran näher anzusehen...
Die Handlung ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt und erzählt die Geschichte vor dem Verschwinden von Emily in Australien und der Suche von Molly in der Gegenwart in Frankreich. Am Ende sind wir wieder in Australien und erfahren, was an dem Tag passierte, als Emily verschwand. Die meisten Kapitel sind aus der Sicht von Molly erzählt, aber auch einige aus der Sichtweise von Emily und Christophe.
Ein toller Plot und vorallem auch ein wunderbar bildhaft dargestelltes und atmosphärisches Setting. Den Strand von Bayron Bay hatte ich wirklich vor Augen, aber auch das eher kalte und stürmische Biarizz im November. Man begleitet Emily durch die Gassen des mondänen Seebads, welches außerhalb der Saison eher rauh und kalt wirkt und mir Gänsehaut bereitet hat.
Die Figuren im Roman sind reduziert und vorallem Molly und Alec sind sehr gut charakterisiert. Man erfährt so einiges über ihr Leben und ihre Gefühlswelt.
Leider fehlte es mir vorallem in der Mitte des Romans an Spannung. In Biarizz hatte ich das Gefühl genauso planlos wie Molly in der Geschichte herumzuirren. Ihre Verhaltensweisen fand ich manchmal nicht wirklich nachvollziehbar. Das begann eigentlich schon mit der sehr überstürzten Abreise nach Biarizz - ich meine Frankreich ist nicht gerade um die Ecke von Australien aus. Aber auch das weitere eher planlose Verhalten bei der Suche kam bei mir nicht richtig an.
Im letzten Drittel wurde es dann aber richtig spannend und ich war neugierig, was hinter Emilys Verschwinden steckt. Die Auflösung ist logisch und gelungen.
Noch ein Wort zum Cover:
Darauf sieht man das Cape Byron Lighthouse, welches auch in der Geschichte ein besondere Rolle spielt. Außerdem weckt es Fernweh in mir, denn ich liebe Leuchttürme.
Fazit:
Der Spannungsroman hat einen tollen Plot und die Autorin besticht durch eine sehr bildhafte und atmosphärische Beschreibung des Settings. Leider war mir die Spannung, vorallem in der Mitte, zu wenig. Im letzten Drittel wird dann richtig Gas gegeben und ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen.