Stella gibt nicht auf
„...Ich war so unsagbar müde. Einfach liegen bleiben. Ich hütete mich davor, meine Augen zu öffnen…“
Wenig später merkt die 24jährige Stella, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie erwacht in einem Krankenhaus. ...
„...Ich war so unsagbar müde. Einfach liegen bleiben. Ich hütete mich davor, meine Augen zu öffnen…“
Wenig später merkt die 24jährige Stella, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie erwacht in einem Krankenhaus. Sie hatte einen Unfall.
Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Außerdem ist in jeder Zeile spürbar, das sich die Autorin in dem Metier auskennt, von dem sie schreibt. Das betrifft nicht nur die Situation in Krankenhaus und Reha, sondern auch die Arbeit mit Pferden.
Stella erfährt, dass sie sich Wirbel verletzt hat und vorläufig auf den Rollstuhl angewiesen ist. Nach dem ersten Schock entschließt sie sich, darum zu kämpfen, bald wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Ihren Rollstuhl nennt sie Hugo. Mit Peter, ihrem Psychotherapeuten in der Klinik, kommt sie gut zurecht.Er muss ab und an ihren Eifer bremsen.
„...Allzuviel ist ungesund. Die Dosis macht den optimalen Erfolg aus...“
Sehr realistisch wird geschildert, was es bedeutet, nach 6 Wochen im Liegen die Muskeln wieder aufzubauen. Auf eigenen Wunsch darf sie vor der Reha für zwei Tage nach Hause. Dort zeigt sich, wo in der Wohnung die Probleme liegen. Sie meistert sie mit der nötigen Phantasie und viel Humor. Ob die Mietwohnung aber je noch ihren Erfordernissen umgebaut werden kann?
Dann beginnt ihre Zeit im Rehazentrum Silbertal in Bad Berka. Sie weiß, was sie will.
„...Ich wollte kein Mitleid und niemand sollte mich anfassen, wenn ich das nicht wollte! Tatsächlich gab es Leute, die meinten, ihr Mitgefühl zeigen zu müssen, indem sie mich ungefragt streichelten...“
Neben den Anwendungen sind es die bürokratischen Hürden, die sie zu nehmen hat. Für alles und jedes müssen seitenweise Anträge ausgefüllt werden. Stella hat weder Eltern noch Geschwister, die ihr unter die Arme greifen können. Sie hatte das elterliche Blumengeschäft geerbt und steht nun ohne Einnahmen da.
Auf einen ihrer Ausflüge lernt sie Freddy mit seinem Pferd Kaspar kennen. Der stellt sich unter anderem in der Rehaklinik vor, weil er therapeutisches Reiten anbieten will. Er erklärt Stella:
„...Dabei werden alle Muskeln angeregt, diverse Reize gesetzt, die Durchblutung und der Gasaustausch im Körper angeregt. Du bekommst ein neues, besseres Gefühl für den eigenen Körper. Du kannst Gleichgewicht und Koordination entwickeln...“
Freddy ermöglicht ihr das Reiten. Dann aber steht sie unerwartet dem Unfallverursacher gegenüber. Sie reagiert heftig und stürzt mit dem Rollstuhl. Wird das Folgen haben?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es klasse, wie Stella um ein selbstständiges Leben kämpft und alle Chancen, die sich ihr bieten nutzt. Sie sit dem Leben zugewandt.