In Auflösung
Während der Reformation in England will der König durchsetzten, dass die Kirche Englands nicht mehr dem Papst untersteht. In der Folge werden die katholischen Klöster auf Betreiben Cromwels aufgelöst. ...
Während der Reformation in England will der König durchsetzten, dass die Kirche Englands nicht mehr dem Papst untersteht. In der Folge werden die katholischen Klöster auf Betreiben Cromwels aufgelöst. Und nun im Jahr 1537 erreicht London die Kunde, dass in einem dieser Klöster in Gesandter umgebracht worden ist. Der Anwalt und Ermittler Matthew Shardkake und sein Assistent Mark Poer reisen an den Tatort, ein Kloster in Südengland. Sie treffen auf zwar schockierte, aber doch sehr zurückhaltende Mönche. Für diese geht es schließlich um die Existenz ihrer Heimstatt, da lassen sie sich nur ungern in die Karten schauen.
Mit diesem ersten Band der Reihe um Matthew Shardlake kann man in die Zeit der Tudors reisen. Henry VIII ist an der Macht und sein Wunsch nach immer neuen Frauen bereitet den Weg zur Gründung der Anglikanischen Kirche. Im Jahr 1537 wird mit der Auflösung der katholischen Klöster begonnen, was nicht ohne Widerstand der Äbte und Mönche abgeht. Als nun der Gesandte Singleton geköpft in einer Klosterküche aufgefunden wird, erhält Matthew Shardlake von Cromwell den Auftrag, den Mord aufzuklären und die Auflösung des Klosters voranzutreiben. Shardlake möchte unvoreingenommen ermitteln. Er merkt allerdings, dass dies ihm nicht so leicht fällt, schließlich ist er ganz auf Seiten der Reformer.
Exzentriker gab es in der englischen Geschichte wohl immer wieder. Henry VIII ist wohl eines der schillernsden Beispiele. Wie hier die Geschichte in einen spannenden historischen Kriminalroman gekleidet wird, zeugt von großer Kenntnis und Phantasie des Autors. Zwar muss man sich zu Beginn an die ruhige Entwicklung gewöhnen, was in der heutigen schnelllebigen Zeit schon ein paar Seiten braucht, doch das sollte zu schaffen sein. Wenn man sich an Shardlakes akkurate Denkweise und sein gewissenhaftes Vorgehen gewöhnt hat, vergisst man seine körperliche Einschränkung und ist gespannt darauf, welche Entdeckungen er noch machen wird. Angst hat er nicht und das führt ihn auch in dunkle und gefährliche Ecken. Eine spannende Zeit als Krimi, wenn man etwas lernen kann, ist es ein Gewinn.