Leider nicht das, was der Klappentext verspricht
Worum geht es in Lieblingskind?
Als Joe als Lehrer in sein Heimatdorf zurückkehrt, holen ihn die Erinnerungen von vergangenen Zeiten wieder ein. Zeiten, in denen seine Schwester Anni noch lebte, bis sie ...
Worum geht es in Lieblingskind?
Als Joe als Lehrer in sein Heimatdorf zurückkehrt, holen ihn die Erinnerungen von vergangenen Zeiten wieder ein. Zeiten, in denen seine Schwester Anni noch lebte, bis sie eines Abends verschwand und nicht als dieselbe zurückkehrte. Genauso schien es auch dem Sohn der Lehrerin ergangen zu sein, deren Platz Joe einnimmt, nachdem sich diese das Leben nahm – direkt, nachdem sie ihren eigenen Sohn ermordet hatte. Auf der Spur nach dem, was wirklich passiert ist, getrieben von den Erinnerungen, die wie Flashbacks Joe einholen versucht er sich der Vergangenheit zu stellen. Doch nicht alle in dem Dorf freuen sich über Joes Rückkehr.
Die Charaktere
Zunächst fiel es mir nicht so einfach Joe zu mögen. Doch zum Glück hat die fantastische Erzählstimme von Stephan Benson da ein wenig nachgeholfen. Dennoch konnte auch er nicht die Eigenschaften von Joe auslöschen, denn Joe trinkt, lügt, betrügt. Leider finde ich einige Charaktere sehr einfach. Der Antagonist, der wirklich nur böse ist, außer das er einen Sohn hat, der allerdings wie der Vater ebenfalls böse ist. Überrascht hat mich kaum ein Charakter, ich konnte jeden ziemlich schnell durchschauen, dennoch waren ein paar liebenswerte Nebencharaktere vorhanden.
Die Geschichte
An für sich gefällt mir der Grundgedanke von Lieblingskind. Dennoch muss ich sagen, dass ich etwas ganz anderes vom Klappentext erwartet habe. Dort wird im Prinzip nur geschildert, was in Joes Vergangenheit passiert ist. Es liest sich mysteriös und spannend, was Lieblingskind leider nicht so wirklich war. Eher hat sich die Geschichte sehr lange hingezogen, bis wirklich mal was passiert ist. Meiner Meinung nach könnte man viele Passagen ersatzlos streichen. Das Ende hat mir dann aber wieder sehr gut gefallen, auch wenn es deutliche Parallelen zu einem bekannten Stephen King Roman aufweist. Das fand ich schon wieder etwas schade, da es doch etwas einfallslos war.
Der Schreibstil
Ich persönlich habe mich in C. J. Tudors Schreibstil nicht wirklich einfinden können. Viele Passagen wirkten langatmig und die Spannung kam bei mir leider erst gegen Ende des Buches auf. Auch wenn ich hier noch einmal ein besonderes Lob an den Hörbuchsprecher Stephan Benson aussprechen muss. Ich glaube mich hat besonders gestört, dass ich lange Zeit doch sehr im Dunkeln gelassen wurde und nicht wirklich wusste, worauf dieses Buch hinaus will.
Fazit
Lieblingskind ist ein Buch, dass leider nicht das halten konnte, was der Klappentext versprochen hat und erst im letzten Drittel wirklich gut wird.