Meine Meinung:
Sprache:
Hach, was für eine tolle Art und Weise eine Geschichte zu erzählen. Ich liebe den wundervollen Humor, der mich ständig zum Lachen und Schmunzeln gebracht hat. Er ist nicht aufdringlich, aber dennoch immer da. Dadurch liest sich die Geschichte so herrlich leicht und amüsant, dass man wirklich nicht merkt, wie die Seiten verfliegen (nämlich viel zu schnell für meinen Geschmack).
Egal ob romantische Szenen, actionreiche, dramatische oder nachdenkliche – C. M. Spoerri bekommt sie alle einfach grandios hin. So grandios, dass man gar nicht anders kann als vollkommen in der Welt von Melinda im Napa Valley zu versinken und erst wieder aufzutauchen, wenn die Reise zwangsläufig endet, da man einfach nicht mehr weiterblättern kann. Leider!
Die erotischen Szenen sind sehr direkt beschrieben, wirken aber dennoch niemals auch nur ansatzweise vulgär oder plump. Im Gegenteil. Trotz ihrer Offenheit fügen sie sich perfekt in die Geschichte ein und erscheinen wie ein ganz natürlicher Teil von ihr. Es gehört schon einiges dazu, das so hinzubekommen, da grade in diesem Bereich ein Buch oftmals an Glaubwürdigkeit und Pluspunkten verlieren kann.
Zusammenfassend: Es gibt nichts – aber auch rein gar nichts – an dem Sprachstil auszusetzen. Ich liebe ihn.
Figuren:
Ich liebe aber auch Melinda.
So. Das musste einfach raus. Sie ist eine wundervolle Protagonistin, die ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen habe. Eben weil sie nicht so selbstbewusst ist, weil sie Unsicherheit ausstrahlt und noch nicht so ganz weiß, wer sie ist und was sie vom Leben genau möchte. Das macht Melinda so greifbar und authentisch. Gleichzeitig schafft das auch eine starke Verbindung zur Leserin, denn ich bin mir sicher, dass die meisten sich in dieser zauberhaften Protagonistin wiederfinden werden.
Melinda macht im Laufe des Buches eine Entwicklung durch, die sehr schön dargestellt wurde und mich erneut verblüffen konnte. Der Prozess ist so nachvollziehbar geschildert, dass man als Leser Teil davon werden darf und diese tolle Figur auf ihrem Weg wirklich begleiten darf. Was ich jedoch ebenfalls wichtig und wunderschön fand, ist, dass sich Melinda trotz ihren Veränderungen treu bleibt. Sie wird kein neuer Mensch, sondern sie wird zu sich selbst.
Kommen wir zu Armando … Tja, der gute Armando. Ich glaube, ich wiederhole mich, aber: Ich liebe ihn!
Ein so herrlicher Protagonist, dem man zwangsläufig ein kleines Stück (oder auch ein großes) verfallen muss. Er ist durch seine Unperfektheit perfekt. Durch seine Macken, Ecken und Kanten wird er zu einem rundum gelungenen Charakter, den man besser gar nicht hätte machen können.
Auch er durchläuft eine Veränderung und wie bei Melinda war sie auch in Armandos Fall einfach großartig beschrieben.
Von toll zu perfekt in nur 360 Seiten. Das muss man als Kerl erstmal hinkriegen.
Handlung:
Die Idee der Geschichte hat mir von der ersten Seite an gefallen und mich sofort in ihren Bann geschlagen. Wirklich. Ich habe angefangen zu lesen – und erst wieder aufgehört, als das Buch zu Ende war. Es ging einfach nicht anders. Keine einzige Seite lang wurde es langweilig, nicht ein einziges Mal gab es Längen oder sonst etwas, das ich unpassend fand.
Es war einfach … perfekt.
Die unschuldige Melinda trifft den Playboy der Gegend – klingt wie er 08/15 Anfang einer Liebesgeschichte, ist es aber absolut nicht! Es ist alles andere als das. Die Autorin nimmt zwar irgendwie bekannte Elemente, aber macht daraus etwas ganz Neues. Etwas Eigenes. Gerade die gefühlvolle Liebesgeschichte ist es, die mich so begeistert hat und von der ich gar nicht genug bekommen konnte. Einfach nur bezaubernd, fesselnd und magisch.
Es gab auch einige Irrungen und Wirrungen, aber sie waren nie übertrieben oder nervig. Oftmals habe ich in Liebesromanen das Gefühl, als würden Hindernisse absichtlich schwer gemacht, künstlich erzeugt und so weiter. Doch hier nicht. Es gibt zwar einige Hindernisse, das schon (wäre sonst auch langweilig, oder?), aber sie kamen mir immer sinnvoll, nachvollziehbar und stimmig für die Handlung vor. Gerade weil sie eben nicht künstlich erzeugt wurden, sondern sich in den natürlichen Fluss der Dinge eingefügt haben.
Ganz toll ist für alle, die „Emilia. Dein Weg zu mir“ gelesen haben, dass wir hier auf die Protagonisten des Romans treffen. Sie kommen zwar nur am Rande vor, trotzdem ist es so schön zu sehen, wie es mit ihnen weitergeht. Ein bisschen wie ein Wiedersehen mit alten Freunden.
Hm … Irgendwie finde ich auch an der Handlung nicht auszusetzen.
Ihr seht schon, worauf das hinausläuft, oder?
Ich bin wirklich jemand, der sehr kritisch mit Texten umgeht, der in jedem Buch das Haar in der Suppe findet und so weiter. Aber ganz ehrlich? Ich will hier nicht danach suchen. Melindas und Armandos Geschichte hat mich einfach so wundervoll unterhalten, begeistert und zum Lächeln gebracht, dass ich nichts als diesen positiven Eindruck wiedergeben will.
Eine umwerfende Geschichte, die ans Herz geht.
Am Ende wird in Aussicht gestellt, dass die Reise ins Napa Valley vielleicht nochmal weitergehen könnte und auch mit welcher Figur. Und ich sage: Ja!!! Bitte! Ich möchte die Geschichte unbedingt lesen und freue mich jetzt schon darauf!!!
Fazit:
„Melinda. Dein Weg zu mir“ ist ein mitreißendes Buch voller toller Ideen und großartiger und unglaublich liebenswerter Figuren. Dazu der grandiose Schreibstil mit dem wunderbaren Humor und die einfach nur bezaubernden romantischen Szenen und schon hat man einen perfekten Liebesroman. Ich will und kann hier nichts Negatives finden.