Wirklich nicht meins
Fakten
Autor: Carl Frode Tiller
Verlag: btb
Erscheinungsdatum: 31.08.2015
Genre: Roman
Seiten: 352
Inhalt
Der Klappentext verspricht, dass man David begleitet, der sein Gedächtnis verloren hat und mithilfe ...
Fakten
Autor: Carl Frode Tiller
Verlag: btb
Erscheinungsdatum: 31.08.2015
Genre: Roman
Seiten: 352
Inhalt
Der Klappentext verspricht, dass man David begleitet, der sein Gedächtnis verloren hat und mithilfe alter Bekannter sein Gedächtnis aufzufrischen versucht. In Wirklichkeit allerdings verfolgt man seinen Jugendfreund Jon, seinen Stiefvater Arvid und seine Jugendfreundin Silje und liest die Briefe, die sie an David schreiben. Aus Davids Gegenwart erfährt man rein gar nichts. Weder wie er die Briefe auffasst noch warum er sein Gedächtnis überhaupt verloren hat.
Gestaltung
Das Cover ist gut gemacht. Der Mann blickt nach oben auf der Suche nach Antworten. Der Titel hat mich sehr neugierig gemacht. Allerdings passt auch der nicht wirklich zum Inhalt.
Sprache
Das Buch ist in drei Teile untergliedert - "Jon", "Arvid" und "Silje". In diesen Teilen wechselt sich die Erzählung aus der Gegenwart der jeweiligen Person mit den Briefen, die die Person an David schreibt ab. Dies ist gut abgesetzt, da die Briefe kursiv geschrieben sind.
Allerdings gefiel mir der Schreibstil gar nicht. Die Dialoge sind seltsam. Ständig wird gestritten, aber man kommt zu keinem Ergebnis. Die Reaktionen der Gesprächspartner sind für mich meist überhaupt nicht nachzuvollziehen. Dauernd wird "wütend gelächelt", völlig grundlos laut gelacht und außerdem die Einwände des Gegenüber völlig ignoriert. Und es gibt auch unglaublich viele Wiederholungen von Phrasen wie "Sie wusste nicht wo diese Worte herkamen, aber merkte wie wahr sie waren". Alle Personen sind völlig unzufrieden in ihrem Leben, aber wollen oder können nichts daran ändern. Das zieht die Stimmung der ganzen Geschichte total runter.
Fazit - Sorry, hier geht's nicht ohne zu spoilern
Ich hatte mir bei diesem Buch etwas völlig anderes vorgestellt. Ich dachte man begleitet David, erfährt auch etwas über sein derzeitiges Leben. Stattdessen begleitet man erst einen pessimistischen, agressiv-depressiven Jon, der von seiner Band zu seiner Mutter und dann zu seiner Exfreundin flüchtet. Warum weiß man nicht, da er seine Mutter genauso wie seinen Bruder und seine Exfreundin hasst. Dann einen im sterbenliegenden Arvid, der mit seiner Situation nicht zurecht kommt. Und dann eine Silje, die unglücklich ist, obwohl sie alles zum Glücklichsein hat, und das schlimmste daran man erfährt einfach nicht warum.
Über David erfährt man durch die Briefe sehr seltsame Dinge... Er probiert sich sexuell mit Jon aus und ist gleichzeitig oder kurz darauf dann mit Silje zusammen und verstößt Jon. Er sammelt Knochen, eigene Haare, Hautschuppen, Zehnägel und ähnliches und datiert sie. Er beschäftigt sich viel mit Tod und Verwesung und startet dazu auch "Kunstprojekte" mit Silje. Wirklich verstörend der Typ.
Also sorry, aber das war für mich mal ein absoluter Flop. Ich habe es bis zum Ende gelesen, da ich dachte da käme noch eine Auflösung, eine Rekation von David, doch das war auch nichts.