Cover-Bild Mein wildes blaues Wunder
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 21.06.2018
  • ISBN: 9783401603520
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Carlie Sorosiak

Mein wildes blaues Wunder

Ulrike Köbele (Übersetzer)

** Nichts ist so wild und schön wie die erste große Liebe **

Das Küstenstädtchen Winship in Maine ist ein magischer Ort. Hier blühen Blaubeersträucher im Winter und Wünsche hängen an den Bäumen. Quinn liebt die tosenden Wellen des Meeres und all seine Geheimnisse. Doch seit einem Unglück im letzten Sommer fühlt sie sich wie eine Insel inmitten ihrer Familie. Ihr Bruder Reed sieht durch sie hindurch und ihrer Schwester Fern tropfen die Worte wie Gift aus dem Mund. Erst als der stille Alexander ins Haus nebenan einzieht und sich Stück für Stück ihrer Insel nähert, spürt Quinn: Das Leben und der Ozean sind neben all den beängstigenden Dingen voll von unerforschten blauen Wundern.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Ein wundervoll atmosphärischer Roman

0

Das Jugendbuch "Mein wildes blaues Wunder" von Carlie Sorosiak fiel mir bei einem Discounter in die Hände. Es bestach mich zunächst mit seinem wunderschönen und ausdrucksstarken Cover, aber auch der Inhalt ...

Das Jugendbuch "Mein wildes blaues Wunder" von Carlie Sorosiak fiel mir bei einem Discounter in die Hände. Es bestach mich zunächst mit seinem wunderschönen und ausdrucksstarken Cover, aber auch der Inhalt machte mich mehr als neugierig. Bereits der Klappentext gibt uns einen Hinweis darauf, wie poetisch dieses Buch geschrieben ist und welche Gedanken und Gefühle die Hauptprotagonistin Quinn durchlebt. Die besondere Atmosphäre dieses Buches macht es zu einem absoluten Wohlfühlbuch und gleichzeitig strapaziert es die Emotionen, denn Quinn hat Schlimmes erlebt und verarbeitet die vergangenen Monate weitestgehend allein. Bis sie feststellt, dass die Menschen, die sie umgeben, ihr eine große Stütze sein können, wenn sie es nur zulässt.

Zitat: "Ich wünschte nur, ihr würdet zusammen trauern." Carlie Sorosiak: Mein wildes blaues Wunder (Seite 205)

Die Autorin:

Carlie Sorosiak studierte englische Literatur sowie kreatives Schreiben in Oxford und London. Sie liebt das Reisen und ist ein großer Fan der „Gilmore Girls“. Außerdem geht sie gern in Museen. Inzwischen pendelt sie zwischen den USA und Großbritannien, wo sie sowohl lebt als auch arbeitet.
Übersetzt von Ulrike Köbele.

Inhalt:

„Nichts ist so wild und schön wie die erste große Liebe
Das Küstenstädtchen Winship in Maine ist ein magischer Ort. Hier blühen Blaubeersträucher im Winter und Wünsche hängen an den Bäumen. Quinn liebt die tosenden Wellen des Meeres und all seine Geheimnisse. Doch seit einem Unglück im letzten Sommer fühlt sie sich wie eine Insel inmitten ihrer Familie. Ihr Bruder Reed sieht durch sie hindurch und ihrer Schwester Fern tropfen die Worte wie Gift aus dem Mund. Erst als der stille Alexander uns Haus nebenan einzieht und sich Stück für Stück ihrer Insel nähert, spürt Quinn: Das Leben und der Ozean sind neben all den beängstigenden Dingen voll unerforschten blauen Wundern.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Die Farben des Covers sind kräftig und strahlend. Trotz der tragischen Themen dieses Buches – denn es geht um Trauer, Verlust und Schuld – wird auch mit dem Cover die besondere Atmosphäre eingefangen. Das Meer mit seinen tosenden Wellen, aus dem ein Auge uns anzuschauen scheint. Das Boot und die Luftblasen drum herum, die eine tragische Szene der Geschichte widerspiegelt, aber auch die Bewältigung der Trauer. Der Mond scheint in den Wellen zu versinken, ein Ballon in Herzform steigt in den Himmel empor. Und noch ein paar weitere Dinge sind zu entdecken, die das Ganze zu einem absolut passenden Cover macht.

Zitat: "Gläser stoßen klimpernd aneinander. Während wir weiter auseinanderdriften." Carlie Sorosiak: Mein wildes blaues Wunder (Seite 37)

Die Geschichte wird in abwechselnden Episoden vor und nach dem einschneidenden Ereignis in Quinns Vergangenheit erzählt. Während die Gegenwart aus Quinns Sicht in der ich-Perspektie geschrieben ist, wird die Vergangenheit wie ein Brief an Quinns Freund Dylan dargestellt. Quinn erinnert sich an vergangene Ereignisse und spricht Dylan dabei direkt an. Während Quinn und ihre Schwestern in der Vergangenheit ein sehr enges Verhältnis zueinander haben, ist es in der Gegenwart zerrüttet. Wie es dazu kam, wird uns Stück für Stück offenbart, während wir Quinns innerem Kampf beiwohnen und ihre Heilung miterleben dürfen.

Zitat:" Vielleicht darf ich nach allem, was ich getan habe, nicht mehr lächeln. Jedenfalls kann ich die Wut, die wie radioaktive Strahlung von Fern ausgeht, förmlich spüren." Carlie Sorosiak: Mein wildes blaues Wunder (Seite 189)

Quinn vermisst die Sorglosigkeit und die alten Rituale und Gemeinsamkeiten mit ihren Geschwistern. Aber auch Alexander hat etwas zu verbergen und das ist der Grund, wieso die beiden sich annähern. Sie sind sich ähnlich. Quinn wünscht sich Harmonie und Geborgenheit und kann das in Alexanders Gegenwart endlich wieder spüren. Alexander holt Quinn zurück ins Leben. Bringt sie zum Lachen, dazu etwas zu fühlen und sich der Vergangenheit zu stellen. Zusammen ergibt das eine tragische Geschichte, die trotzdem eine gewisse Leichtigkeit und Positivität vermittelt.

Zitat: "Die Worte tropfen nicht mehr wie Gift aus ihrem Mund. Sie flattern wie Schmetterlinge." Carlie Sorosiak: Mein wildes blaues Wunder (Seite 350)

"Mein wildes blaues Wunder" ist ein schönes und zugleich schmerzhaftes Jugendbuch. Es ist still, gedankenvoll und voller Kraft. Dieses gefühlsbetonte Buch, liest man langsam und lässt es auf sich wirken. Äußerst schade empfinde ich es daher, dass diese wundervolle Geschichte bisher so wenig bis gar keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Wieso nur so wenige Rezensionen auf den bekannten Plattformen zu finden sind, ist mir ein Rätsel. Leider ist es auch nur noch eingeschränkt über den Buchhandel zu erwerben, aber ich möchte es jedem ans Herz legen, der außergewöhnliche Bücher zu schätzen weiß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2018

Wunderschön

0

Bei diesem schönen Buch konnte vor allem der Klappentext meine Neugier wecken. Der Schauplatz Maine, direkt am Meer, hat mir schon immer gut gefallen. An diesem Ort kommt immer ein ganz besonderes Sommerfeeling ...

Bei diesem schönen Buch konnte vor allem der Klappentext meine Neugier wecken. Der Schauplatz Maine, direkt am Meer, hat mir schon immer gut gefallen. An diesem Ort kommt immer ein ganz besonderes Sommerfeeling auf. Bei dem Cover, muss ich gestehen, war es keine Liebe auf den ersten Blick. Ehrlich gesagt hat es mir anfangs gar nicht so wirklich gefallen. Als das Buch dann aber bei mir eintraf und ich es in Händen hielt, gefiel mir der liebevoll gestaltete Einband auf einmal richtig gut. Ich hoffte sehr, dass mich auch das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwarten würde, begeistern wird.

Quinn liebt ihr Heimatstädtchen Winship in Maine, direkt an der Küste. Sie liebt das Rauschen der Wellen und all die Geheimnisse, die dieser magische Ort verbirgt. Quinns Familie betreibt ein Sommercamp, welches in der warmen Jahreszeit stets sehr gut besucht ist. Alle Familienmitglieder packen jedes Jahr mit an und helfen bei der Betreuung der Gäste. Quinn freut sich immer wieder sehr auf die Sommer, wenn es wieder heißt, für die Camper Entdeckungstouren und Wasserschlachten zu veranstalten, Lagerfeuer zu machen und ausgiebig im Meer baden zu gehen. Doch dann ereignet sich eines Sommers ein schrecklicher Vorfall, der alles verändern soll. Vorbei ist es mit dem guten Zusammenhalt in der Familie. Quinns großer Bruder Reed schenkt ihr kaum noch Beachtung und ihre kleine Schwester Fern scheint sie regelrecht zu hassen. Quinn zieht sich immer mehr zurück. Erst als Alexander in das Haus nebenan einzieht, beginnt sie wieder mehr Freude am Leben zu haben. Alex charmante und stille Art ist gerade genau das, was Quinn braucht, um die Erlebnisse vom letzten Sommer zu verarbeiten. Ob es ihr wohl letztendlich gelingen wird, wieder komplett von ihrer einsamen Insel zurückzukehren?

Zurzeit lese ich wirklich ein wundervolles Buch nach dem anderen. Auch dieses schöne Schätzchen hier konnte mich von den ersten Seiten an begeistern.
„Mein wildes blaues Wunder“ ist ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Es ist eher ruhig, viel Action darf man hier nicht erwarten. Traurig ist es auch und ernst, was man ja bereits dem Klappentext entnehmen kann. Der Autorin ist es aber durch ihren wunderbar humorvollen Schreibstil perfekt gelungen, die Handlung nicht zu bedrückend zu gestalten. Für mich gab es sogar recht viel zu schmunzeln - was den Humor betrifft scheinen die Autorin und ich genau auf einer Wellenlänge zu liegen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Quinn. Ich habe sie sofort ganz fest in mein Herz geschlossen und konnte mich jederzeit wunderbar in sie hineinversetzen. Mit ihr ist der Autorin wirklich eine unglaublich sympathische und wundervolle Protagonistin gelungen. Besonders gut an Quinn gefallen hat mir, dass sie sich trotz der Tragödie letzten Sommers einen Teil ihres Humors bewahrt hat. Es wird jedoch auch deutlich, wie sehr Quinn unter dem Vorfall zu leiden hat. Was genau damals geschehen ist, erfahren wir nur so nach und nach.

Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Einmal wird die Geschichte im Hier und Jetzt erzählt. Beginnen tut dieser Teil im Oktober, also gut drei Monate nach dem schlimmen Ereignis. In diesem Zeitraum beginnt auch das Buch. In Rückblenden erfahren wir dann so nach und nach, was damals im Juli geschehen ist. Diese Kapitel sind immer deutlich kürzer als die in der Gegenwart. Sehr geschickt von der Autorin gemacht, uns immer nur so häppchenweise mit Informationen zu versorgen. Als Leser möchte man unbedingt wissen, was genau sich damals zugetragen hat, sodass so ein Riss in der Familie entstanden ist, ganz besonders unter den Geschwistern. Auch möchte man natürlich erfahren, warum Quinn so große Schuldgefühle plagen. War es wirklich ihre Schuld, was zu der Tragödie im Sommer geführt hat? Oder redet sie sich da nur etwas ein und wird durch das Verhalten ihrer Geschwister nur noch in dieser Annahme bestärkt?
Ich konnte mir meinen Teil eigentlich schon recht früh denken und vermute, dass es vielen so gehen wird. Ein richtiges Aha-Erlebnis wird man am Ende nicht erleben, dennoch ist man beim Lesen immerzu am Mitfiebern und am Hoffen, dass sich die Vermutungen nicht bestätigen. Zumindest war es bei mir so.

Neben Quinn haben mir auch die Nebencharaktere wahnsinnig gut gefallen. Diese wurden wunderschön von der Autorin ausgearbeitet wurden. So fand ich Quinns beste Freundin Hana richtig klasse. Sie kann man als Quinns Anker bezeichnen, denke ich, dank ihrer quirligen, liebenswerten Freundin hält sich Quinn weiter aufrecht und fällt nicht komplett in ein tiefes Loch.
Neben Quinn mochte ich auch Alexander richtig gerne. Da hat man einfach vom ersten Moment an gespürt, dass er und Quinn sich super verstehen und sie etwas besonderes verbindet.
Auch Quinns Eltern und ihre Oma Nana haben mir richtig gut gefallen. Eher unsympathisch war mir die kratzbürstige Fern, allerdings wusste man da ja, dass im Sommer irgendetwas passiert sein muss, das dazu geführt, dass die große Geschwisterliebe so einen Knacks bekommen hat.

Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich innerhalb eines Tages durchgesuchtet. Als wirklich spannend würde ich es noch nicht mal bezeichnen, bitte erwartet hier keinen packenden Thriller. Ich würde „Mein wildes blaues Wunder“ als einen tiefgründigen, wunderschönen und zum Nachdenken anregenden Jugendroman bezeichnen, der durch die Rückblenden, die im Sommer spielen, auch ein gewissen Anteil Sommerfeeling erhält, sodass sich das Buch meiner Meinung nach für die warme Jahreszeit am besten eignet.
Allerdings habe ich aufgrund des Covers schon mit einer größeren sommerlichen Atmosphäre gerechnet. Die Kapitel in der Gegenwart, die hauptsächlich im Winter spielen, nehmen schon einen größeren Anteil des Buches ein, daher würde ich das Buch nicht so wirklich als einen Sommerroman bezeichnen. Dass mich das Cover hier ein bisschen in die Irre geführt hat, hat mich aber überhaupt nicht gestört. Ich habe „Mein wildes blaues Wunder“ von den ersten Seiten an geliebt und war am Ende auch ein wenig traurig, dass ich es so schnell durchgelesen habe.

Das Buch erzählt eine einfühlsame Geschichte über Familie, Freundschaft, Trauer und Verlust. Auch die Themen erste große Liebe, Vergebung und Schuld stehen sehr im Vordergrund der Handlung. Trotz der vielen doch recht ernsten Themen war „Mein wildes blaues Wunder“ ein richtiges Wohlfühl-Buch für mich. Ich habe das Lesen hier zutiefst genossen und ich bin wirklich froh, dass dieser wundervolle Jugendroman bei mir einziehen durfte.

Fazit: Für mich war dieses Buch ein richtiges Highlight. Ich habe es von den ersten Seiten an geliebt. Es ist bewegend und traurig, zugleich ist es aber auch humorvoll und verströmt so eine richtige Wohlfühlatmosphäre. Ich kann das Buch absolut empfehlen, mir hat es herrliche Lesestunden beschert. Hier vergebe ich sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!