Cover-Bild Der Friedhof der vergessenen Bücher
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 30.11.2022
  • ISBN: 9783596706150
Carlos Ruiz Zafón

Der Friedhof der vergessenen Bücher

Erzählungen
Lisa Grüneisen (Übersetzer), Peter Schwaar (Übersetzer)

Eine letzte Reise in die magische Erzählwelt von Carlos Ruiz Zafón

Der Friedhof der vergessenen Bücher ist der geheimnisvolle Ort, um den das gesamte Erzähluniversum von Carlos Ruiz Zafón kreist: Eine tief unter Barcelona verborgene Bibliothek, in der die Bücher darauf warten, ihre Seele an ihren Leser weiterzugeben. Im 2001 erschienenen Roman »Der Schatten des Windes« entführte uns Carlos Ruiz Zafón zum ersten Mal in dieses magische Labyrinth und schuf einen Weltbestseller.

Zafóns letztes Projekt war es, diesen Ort in Erzählungen weiter wachsen zu lassen. Es entstand ein Geheimfach von Geschichten, das hier vollständig geöffnet wird. Es war sein großer Wunsch, diese Texte in einem Buch zu sammeln, nun wurde es zum letzten Geschenk an seine Leser und Leserinnen.

Mit sieben bislang unveröffentlichten Erzählungen.

»Das dunkle, düstere, neblige Barcelona, das der Geheimnisse, Mysterien und faszinierenden Fabelgeschichten, dieses Barcelona gibt es nur noch in den Büchern Carlos Ruiz Záfons.« Alexander Kluy, Buchkultur

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Lesejury-Facts

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  • Geri hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2022

Abschiedsgeschichten

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Ein letztes Mal entführt uns Carlos Ruiz Zafón in seine Welt. In die Welt der Nebel, der Schattengestalten, der alten Paläste von Barcelona. Die verschiedenen Geschichten lassen den Autor nochmal lebendig ...

Ein letztes Mal entführt uns Carlos Ruiz Zafón in seine Welt. In die Welt der Nebel, der Schattengestalten, der alten Paläste von Barcelona. Die verschiedenen Geschichten lassen den Autor nochmal lebendig werden, eher er gefühlt ein letztes Mal grüßend im Nebel verschwindet. Ein Buch, dass einen in dunklen Winternächten in seinen Bann zieht und nicht komplett wieder freigibt.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Literarischer Genuss trotz punktueller Kritik

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REZENSION – Fünf Jahre nach Abschluss seiner zwischen 2003 und 2017 veröffentlichten Tetralogie um die Bibliothek der vergessenen Bücher, die den spanischen Schriftsteller Carlos Ruiz Zafón (1964-2020) ...

REZENSION – Fünf Jahre nach Abschluss seiner zwischen 2003 und 2017 veröffentlichten Tetralogie um die Bibliothek der vergessenen Bücher, die den spanischen Schriftsteller Carlos Ruiz Zafón (1964-2020) weltweit berühmt gemacht haben, dürfen seine Fans nun erneut in die mystisch-düstere Atmosphäre Barcelonas in der doch nur fiktiven Welt des Autors eintauchen: Nach der deutschen Hardcover-Ausgabe (2021) erschien Ende November beim S. Fischer Verlag nun auch die preiswertere Taschenbuchausgabe des Erzählbandes „Der Friedhof der vergessenen Bücher“. Mit seinen elf Erzählungen, von denen sieben bisher unveröffentlicht waren, setzt Zafón seiner Heimatstadt, die er allerdings schon 1994 als 30-Jähriger in Richtung Los Angeles verließ, erneut ein Denkmal.
Jede dieser elf Erzählungen, die zwischen dem 16. Jahrhundert und unserer heutigen Zeit spielen, nimmt der Autor einzelne Aspekte seiner vorangegangenen Tetralogie noch einmal auf, vertieft die Charaktere der Hauptfiguren – dazu gehören der Dichter David Martin, die Buchhändlerfamilie Sempere ebenso wie der geheimnisvolle Verleger Andreas Corelli –, lässt durch seinen alle Geschichten verbindenden Ich-Erzähler über deren Vorgeschichte berichten oder trägt damit zum umfassenderen Verständnis seiner magischen Welt um die tief unter Barcelona verborgene Bibliothek bei, in der die durch staatliche Willkür verbotenen und in Vergessenheit geratenen Bücher darauf warten, sich endlich ausgesuchten Lesern wieder öffnen zu dürfen.
Wie die vier Romane bilden auch die Erzählungen eine Erfolg versprechende Mischung aus Schauerroman und Thriller, aus historischem Roman und Liebesgeschichte. So dürfte Zafón mit diesem postum veröffentlichten Band eine breite Leserschaft ansprechen. Andererseits mag man gelegentlich auch ein Abgleiten ins Triviale und Kitschige beobachten, wenn immer wieder von engen, labyrinthischen Gassen Barcelonas, von düsteren, in Nebelschwaden eingetauchten Fassaden zu lesen ist, als würde in Spanien niemals die Sonne scheinen. Doch genau diese düstere Schein- oder Parallelwelt, diese mystische Atmosphäre ist es, die Zafóns Romane zu Bestsellern hat werden lassen.
Der vor 20 Jahren erschienene erste Band um die Bibliothek der vergessen Bücher, „Der Schatten des Windes“, ist nach Experten-Aussage „der größte spanische Bucherfolg seit Cervantes' Klassiker 'Don Quijote'“. Da passt es, dass Zafón gerade ihn in der atmosphärisch besonders beeindruckenden Erzählung „Der Fürst des Parnass“ wieder aufleben lässt. Wenn auch nur entfernt nach der realen Vita des spanischen Nationaldichters angelegt, erfahren wir hier vom Werdegang des zu Lebzeiten noch erfolglosen Miguel de Cervantes (1567-1616), der – so erzählt es Zafón – erst durch den teufelsgleichen Verleger Andreas Corelli, schon damals mit Engels-Brosche am Revers und uns aus „Das Spiel des Engels“ bekannt, zum Abfassen seines 1605 erstveröffentlichten und später zum National-Epos erhobenen Ritterromans „Don Quijote“ genötigt wird. Drucker und Verleger dieses Werks ist in Zafóns Geschichte Antoni Sempere, ein Ahnherr des aus „Der Schatten des Windes“ bekannten Buchhändlersohns und Dichters Daniel Sempere. Tatsächlich ist Cervantes in Madrid beigesetzt, doch Zafón lässt ihn in Barcelona begraben. Auf Cervantes' Grab errichtet Sempere ein Bauwerk, „einen Friedhof der Gedanken und Erfindungen, …. dass er eines Tages die größte aller Bibliotheken beherbergen würde, in der jedes verfolgte oder von der Ignoranz und Bosheit der Menschen verschmähte Werk eine Heimstatt fände und auf die Wiederbegegnung mit dem Leser wartete, den jedes Buch in sich trägt“.
Schon zwischen den einzelnen Bänden der Tetralogie vergingen Jahre, so dass es kaum möglich war, sich der jeweiligen Handlung bis zum nächsten Band zu erinnern. Andererseits ließ sich jeder Band auch unabhängig vom Vorgänger lesen. Dasselbe gilt für die nun veröffentlichten Erzählungen. Doch alle Bücher vereint die magische Erzählwelt Zafóns, die seine Werke so einzigartig machen, dass die Lektüre auch dieses Bandes trotz punktueller Möglichkeit zur Kritik schon sprachlich ein literarischer Genuss ist.