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Veröffentlicht am 15.06.2024

Heimat der Riesenwellen

Nazaré. Leben und Tod der Big Wave Surfer
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Nazaré bekannt als Surfhotspot aufgrund seiner Monsterwellen. Der Sportjournalist Matt Majendie hat das Glück Einblick in die Welt der Surfer zu bekommen und durfte einige der Profis eine Saison begleiten. ...

Nazaré bekannt als Surfhotspot aufgrund seiner Monsterwellen. Der Sportjournalist Matt Majendie hat das Glück Einblick in die Welt der Surfer zu bekommen und durfte einige der Profis eine Saison begleiten. Und diese Welt ist aufregend - das Spiel mit dem Leben, die Jagd nach Rekorden, die Wipeouts, die schlimmen Verletzungen und Nahtoderfahrungen, die langen Rehas nach Stürzen - all das wird sehr plastisch und mitreißend beschrieben. Sehr schön finde ich, dass zusätzlich zu den Surfern auch die Spotter auf den Felsen und die Jetskifahrer zu Wort kommen, welche zum einen den Sportler in die Wellen ziehen und zum anderen sie such bergen müssen und dafür nur wenige Sekunden Zeit haben. Auch wenn in den Videos meist der Surfer gefeiert wird, betonen diese immer wieder, dass ohne ihr Team nichts geht und es wird sich vor allem bei Rettungen auch teamübergreifend geholfen. Einer für Alle… Alle für einen - hier passt das noch. Ich habe den Einblick in diese Welt des Leistungssports sehr genossen und hoffe, dass jeder dieser sympathischen Menschen sein Glück und seine Welle findet. Ich kann das Buch auch Landratten nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ich bin sprachlos zurückgeblieben

Solito
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Stellt Euch vor ihr seid 9 Jahre alt und zieht zu Euren Eltern. Nur diese Reise wird nicht per Auto, Flugzeug oder Zug stattfinden, sondern mittels Schleppern, die beim illegalen Grenzübertritt ...

Stellt Euch vor ihr seid 9 Jahre alt und zieht zu Euren Eltern. Nur diese Reise wird nicht per Auto, Flugzeug oder Zug stattfinden, sondern mittels Schleppern, die beim illegalen Grenzübertritt die Gruppe führen - begleitet von Durst, der Angst erwischt zu werden, der Sehnsucht nach den Eltern und dem Heimweh nach dem bisherigen zu Hause- den Großeltern, der Tante, den Haustieren. Geht das, wenn man doch so jung ist? Oh ja - Javier ist 9 Jahre als er zu seinen Eltern in die USA aufbricht und sein altes Leben in El Salvador hinter sich lässt. Dieses Buch hat mich sehr berührt - der Autor schafft es den Jungen von damals nochmals zurückzuholen und berichten zu lassen mit seinen Wünschen, Ängsten, Hoffnungen und dem kindlichen Vertrauen, dass alles gut wird. Er wird, nachdem ihm sein Großvater ein Stück des Weges begleitet hat, von einer Flüchtlingsfrau und ihrer Tochter, sowie einem jungen Mitflüchtling nahezu liebevoll betreut. Diese drei werden zu seiner Ersatzfamilie.
Der Schreibstil ist wohltuend unaufgeregt, denn die Erlebnisse und die Ungewissheit sprechen für sich und doch gibt es Momente der Wärme und Menschlichkeit, die den Glauben an das Gute im Menschen zurückbringen . Ein sehr nachdenklich stimmender Roman, den man beim Lesen nicht aus der Hand legen möchte. Endlich bekommt ein Flüchtlingskind einen Namen, eine Stimme, stellvertretend für so Viele. Dieses Buch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.05.2024

(Alb)traumreise

Wo die Schwäne Trauer tragen
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Familie Fischer erhält vor ihrem 2. Australientrip merkwürdige Warnungen, es wird bei ihnen eingebrochen und als Einzigstes fehlt der Eukalyptusbaum, den sie aus Samen des letzten Australientrips gezogen ...

Familie Fischer erhält vor ihrem 2. Australientrip merkwürdige Warnungen, es wird bei ihnen eingebrochen und als Einzigstes fehlt der Eukalyptusbaum, den sie aus Samen des letzten Australientrips gezogen hatten. Wer tut so was? Spinner oder sind sie zufällig Zeuge etwas geworden, was nicht ans Licht kommen soll? Die 2. Reise wird es zeigen und verläuft... Das muss man schon selber lesen.

Die Geschichte besteht und das hat mir persönlich nicht so gut gefallen, aus 2 Teilen. Im ersten Teil mit dem Ich-Erzähler des Familienvaters Fischer geht es um die Familie, die Angehörigen und ihre Erlebnisse. Der 2. Teil beschäftigt mit der Aufklärung des Verbrechens im neutralen Erzählfluss. Dieser für mich zu harte stilistische und inhaltliche Bruch hat dem Buch aus meiner Sicht nicht gut getan. Ich hätte es schöner gefunden, man wäre hier sanfter vorgegangen. Aber ein durchaus lesenswertes und spannendes Buch, welches man auch gut mit in den Urlaub nehmen kann.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Heitere Urlaubslektüre

Vampire, Pech und P(f)annen
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Ein Buch, was für den Urlaub wie geschaffen ist. Es ist spannend, trotz der blutsaugenden Protagonisten lustig ohne in den Klamauk abzusinken und actionreich - so ein bisschen wie die Fahrt auf der Achterbahn. ...

Ein Buch, was für den Urlaub wie geschaffen ist. Es ist spannend, trotz der blutsaugenden Protagonisten lustig ohne in den Klamauk abzusinken und actionreich - so ein bisschen wie die Fahrt auf der Achterbahn. So schnell können aus Jäger und Gejagten Kollegen und mehr werden, man muss nur die Mafia ordentlich verärgern. Aber zum Glück hat die Hauptperson Linett schlagkräftige Argumente. Mädels vergesst Knoblauch und Kruzifixe und haut ordentlich mit einer Pfanne zu. Das hilft bei Vampiren scheinbar immer.
Einziger Wermutstropfen: die Figuren hätten besser ausgearbeitet werden können. Aber das ist bei Urlaubslektüre für mich nicht ganz so wichtig. Da steht der Unterhaltungswert im Vordergrund.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Wandlung

Wir waren nur Mädchen
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Der Roman zeigt eindrucksvoll die Wandlung der Hannie Schaft von der schüchternen Jurastudentin zur erbitterten Widerstandskämpferin, deren einziger Antrieb Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn ...

Der Roman zeigt eindrucksvoll die Wandlung der Hannie Schaft von der schüchternen Jurastudentin zur erbitterten Widerstandskämpferin, deren einziger Antrieb Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn waren. Ich habe gebannt der Entwicklung dieser jungen Frau zugesehen. Denn Hannie erzählt selbst - von ihrer Ratlosigkeit, ihrem Wunsch, ihren beiden jüdischen Freundinnen zu helfen und von dem Schmerz, der an ihr nagt. Der Schmerz eines jungen Menschen, der seine Seele und seine Zukunft zu Scherben zerfallen sieht.
Schade ist, dass das Buch ab und an aus meiner Sicht zu kurz bei Hannies Entwicklung greift. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so eine intelligente Frau einfach auf Anweisung eines Mannes, den sie zu diesem Zeitpunkt kaum kannte, auf einen Menschen schießt. Gut hier war es nur ein Test der Widerstandsgruppe. Aber das Schießen wird ja bald Realität sein.
Mir hat hingegen sehr gut gefallen, dass Hannie und nicht ein neutraler Erzähler das Wort hatte. Denn Neutralität wäre hier völlig unangebracht. Ich neige meinen Kopf vor ihrem Mut und dem ihrer Eltern. Ich hätte ihr und der Widerstandszelle ein bisschen mehr Kooperation mit anderen Zellen und genauere Planung gewünscht. Aber Hannie ist eine sehr mutige Frau und ich finde es schön, dass sie endlich mehr Gehör gefunden hat.

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