„Ich hasse Aufträge aller Art“
„Ich hasse Aufträge aller Art“ sagt Caroline Peters bei passender Gelegenheit. So ein bisschen die Widerspenstige, die gezähmt werden will, das ist die Autorin und ihr Buch-Ich. Sie liest dieses Familienbuch ...
„Ich hasse Aufträge aller Art“ sagt Caroline Peters bei passender Gelegenheit. So ein bisschen die Widerspenstige, die gezähmt werden will, das ist die Autorin und ihr Buch-Ich. Sie liest dieses Familienbuch auch selbst und das ist wirklich das Allerbeste, was diesem Buch passieren konnte.
Das Buch könnte auch den Titel „Hanna und ihre Töchter und deren Väter“ haben. Caroline Peters berichtet aus der Sicht der jüngsten Tochter aus Hannas letzter Ehe. Die zwei Schwestern sind wesentlich älter und so kommt es, dass die Jüngste auch die Trennung ihre Eltern im noch jugendlichen Alter erlebt. Sie bleibt beim Vater, kümmert sich später auch um ihn bis zu seinem Tod. Ihre Geschichte nimmt seinen Ausgang bei der Beerdigung ihrer Mutter, mit ironischen, traurigen, amüsanten und ernsten Rückblicken. Hanna, die Mutter, ist bei fast allen der Dreh- und Angelpunkt, mit allen ihren Marotten und Schrullen. Obwohl sie bestimmt nicht dem idealen Muttertyp entspricht, sie ist ein echtes Unikum. Wer selbst Kinder von verschiedenen Vätern hat, findet endlich einmal eine echte Patchworkfamilie in der heutigen Literatur, die absolut echt wirkt und es wahrscheinlich auch ist. Autofiktionale Romane machen Spaß, wenn sie so liebenswert und humorvoll herüberkommen.
Fazit: ich empfehle dieses Hörbuch aus ganzem Herzen. Unbedingt 5 Sterne.