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Veröffentlicht am 19.12.2024

Gruselige Ereignisse

Eisiges Glas
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Nach STILLE FALLE jetzt EISIGES GLAS, Andreas de la Motte scheint einen Narren an den Urban Explorers gefressen zu haben. Wieder machen sich zwei auf, um unerforschtes Terrain unerlaubt zu betreten. Ich ...

Nach STILLE FALLE jetzt EISIGES GLAS, Andreas de la Motte scheint einen Narren an den Urban Explorers gefressen zu haben. Wieder machen sich zwei auf, um unerforschtes Terrain unerlaubt zu betreten. Ich sage es vorsichtig: es bekommt ihnen nicht gut. Mehr will ich nicht verraten.
Leo Asker, die Kommissarin für hoffnungslose Fälle, ist in ihrem Kellerbüro nun nicht mehr provisorisch sondern hat den Chefposten ganz regulär inne. Auch ihr Preppervater Per ist wieder mit von der Party und ihr Jugendfreund Martin Hill auch.
Ich war von diesem zweiten Buch nicht mehr ganz so begeistert wie vom ersten, aber der Autor gibt sein Bestes, dass sich einem auch hier wieder die Nackenhaare aufstellen. Der Schreibstil ist gut, man liest das Buch schnell und flüssig, es ist spannend und wie gesagt, sehr gruselig (für mich jedenfalls).
Fazit: Gute Unterhaltung, Nervenkitzel und eine 1A-Resilienzübung.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Wer eine verrückte Mutter hat, leidet nie an Langeweile

Man kann auch in die Höhe fallen
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Nach dem Roman Alle Toten fliegen hoch ist es erst das zweite Buch, das ich vom Autor lese. Bei allen anderen, die ja immer hoch gelobt wurden in der Presse und anderen Medien, hatte ich zunehmend die ...

Nach dem Roman Alle Toten fliegen hoch ist es erst das zweite Buch, das ich vom Autor lese. Bei allen anderen, die ja immer hoch gelobt wurden in der Presse und anderen Medien, hatte ich zunehmend die Befürchtung, dass mir die Texte zu nahe gehen würden, mich zu traurig machen könnten. Nun also ein zweiter Versuch mit Meyerhoffs neuem Roman. Und ich wurde nicht enttäuscht, obwohl es so einige Stellen gab, die mir etwas an der Seele fraßen, fühlte ich mich mit dem Buch doch recht wohl. Ganz besonders die Beziehung Mutter – Sohn nahm mir bisweilen den Atem, mal vor Lachen, mal vor Staunen oder Entsetzen, aber immer mit einem ironischen Lächeln. So hat Meyerhoff es geschrieben und ich habe es so empfunden. Die total „verrückte“ (ich schreibe das lieber in Anführungszeichen, nicht dass ich falsch verstanden werde) Mutter ist ein echtes Unikum. So einen trockenen Humor und so eine geschärfte Zunge kann man sich eigentlich nicht ausdenken, da muss ein Mensch Modell gestanden haben.
Dass Meyerhoff auch selbst etwas wunderlich sein kann in seinen Erzählungen vom Hier und Jetzt, darauf muss man gefasst sein. Seine Frau und seine Kinder erscheinen beinahe ein wenig abgebrüht, wenn der Vater völlig derangiert aus Wien kommt und plötzlich seinen hässlichen orangen Koffer als gestohlen melden will. Aber das muss man selbst lesen, wie das ausgeht. Dass die Familie bisweilen bis an die Grenzen von seinen egozentrischen Anwandlungen gereizt wird, ist nicht verwunderlich. Vielleicht ist da bei seiner Frau auch ein Aufatmen, dass er mal eine Weile außer Sichtweite weilt.
Meyerhoff schreibt bisweilen sehr pointiert, die Anekdoten reihen sich aneinander wie die Perlen einer Kette. Dass die Geschichten über die Theatererlebnisse nicht so kurz und treffend sind, hat mich bisweilen etwas gestört. Egal, ob nach der Wende im Ostberliner Maxim Gorki Theater (ja, es schreibt sich ohne Bindestriche, das war schon in der DDR so) oder in Ulm oder Bielefeld, man braucht da etwas Geduld. Auch wenn sich Meyerhoff gern selbst im Spiegel der unsäglichen Ereignisse betrachtet, kann er eine gewisse Selbstverliebtheit schlecht verbergen. Seine pragmatische Mutter reißt so manches Mal das Ruder herum. Etwas gekürzt und auf den Punkt gebracht, dann hätte ich mich noch mehr amüsiert.
Meyerhoff jedenfalls versucht den Spagat von Wien nach Berlin mit einem längeren Aufenthalt bei seiner Mutter in der Nähe der Ostsee erträglicher zu machen. Seine Erlebnisse und Gedanken und die Hoffnung auf ein neues Buch legen den Grundstein für dieses, welches man ruhig lesen sollte. Es verbergen sich jede Menge Lebensweisheiten und Anekdoten darin, es ist unterhaltsam und macht nachdenklich. Danke dafür, Herr Meyerhoff.

MankannauchindieHöhefallen

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Mit 11 Übungen zum gelassenen Atmen

11 Atem-Übungen, die dein Leben verändern
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Mir ist Manuel Eckardt schon jahrelang ein treuer Begleiter für meine Gymnastik im eigenen Fitnesskeller. Egal, was er anleitet, Rückentraining, Faszientraining oder jetzt hier das Atemtraining. Er macht ...

Mir ist Manuel Eckardt schon jahrelang ein treuer Begleiter für meine Gymnastik im eigenen Fitnesskeller. Egal, was er anleitet, Rückentraining, Faszientraining oder jetzt hier das Atemtraining. Er macht das immer mit guten Grundlagenerklärungen und tatsächlich auch praktikablen Übungen. Da bei ihm die Sätze maximal 10 Minuten dauern, sind sie auch für die schnelle Fitness zwischendurch gut geeignet.

Das Buch gefällt mir gut, das Cover spricht an, die Schriftgröße ist auch für mich als Brillenträger gut lesbar. Einzig der Bundsteg hätte etwas breiter ausfallen dürfen. Fadenheftung wäre etwas haltbarer, die ersten Seiten haben schon gelöst. Man muss das Buch schon sehr auseinanderbiegen, gerade im Übungsteil klappt es sonst immer wieder zu. Aber zu einem Punktabzug hat das bei mir nicht geführt.

Sehr hilfreich sind die Videos im Internet bzw. die App, die ich auf dem iPhone nutze. Das macht der Autor nahezu perfekt.

Fazit: wer Geduld und Zeit hat, sich seinem Körper zu widmen, findet hier interessante Informationen und eine gute Anleitung fürs Atmen. Das braucht man schließlich immer und überall.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Hochspannungssommer

Roter Sommer
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Berna González Harbour, von dieser Autorin habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Der Pendragon Verlag hat da einen kleinen Edelstein entdeckt, dass es das Debüt der Autorin sein soll, das glaubt ...

Berna González Harbour, von dieser Autorin habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Der Pendragon Verlag hat da einen kleinen Edelstein entdeckt, dass es das Debüt der Autorin sein soll, das glaubt man kaum, so routiniert zieht sich ihr roter Spannungsfaden durch das Buch.
Der Krimi spielt im Sommer der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 und ist damit für die Spanier sowieso schon ein heißer roter Sommer. Ständig fallen Tore und überall wird mitgefiebert. Dass Spanien am Ende sogar Weltmeister wird, ist natürlich toll, aber mit dem Krimi hat das nichts zu tun. Hier zählt anderes als die Tore von Villa oder Iniesta.
Zwei verschiedene Morde, zwei verschiedene Tatorte, sehr verschiedene Protagonisten, viele Gefahren und jede Menge Spannung birgt dieser Kriminalroman, dass schon fast ein Thriller ist. Nur langsam kann Comisaria María Ruiz den berühmten roten Faden entdecken, der schon 40 Jahre zuvor von ihrem Gegenspieler, dem Journalisten Luna, einmal angefasst wurde. Der Täter bleibt lange Zeit im Dunklen, wie auch der Anlass für den Titel „Roter Sommer“. Der Leser muss sich gedulden, aber er wird belohnt.
Aufgeklärt werden die Morde an zwei jungen Männern, deren gemeinsamer Hintergrund in den Untiefen der katholischen Kirche, in vertuschten Fällen von Kindesmissbrauch durch die ehrwürdigen Priester zu finden ist. Wie sich dieser widerwärtige Fall bis zum Ende der Aufklärung widersetzt, ist hochinteressant und spannend zu lesen. Die Autorin schreibt in einem sehr authentischen Stil, da fallen schon einmal Schimpfwörter, aber aus meiner Sicht ist es die gut eingefangene Sprache des Alltags der Polizisten und Kriminellen.
Sehr sympathisch ist die Rolle der Comisaria, die einige Male bis an die Grenzen des Erlaubten und auch ihrer eigenen Leistungsfähigkeit geht. Erst ganz am Ende wird dem Leser ihr psychisch belastendes Geheimnis enthüllt. Ihr Kollege und einmaliger Liebhaber Tomás ist sehr um sie besorgt, auch wenn sie seine Vorgesetzte ist. Diese Beziehung setzt zusätzliche Spannungspunkte.
Den Gegenpart Luna hat die Autorin sehr realistisch geschildert, der Vollblutjournalist, der vor dem Ende seiner Karriere steht und doch immer noch die wilde Recherchelust im Blut spürt, den habe ich sehr ins Herz geschlossen.
Beiden sehr ans Herz gewachsen ist der ehemalige, nun pensionierte und kranke Kriminalpolizist Carlos, der auf seine Weise mit beiträgt zur Aufklärung dieses verzwickten doppelten Mordfalls.
Weniger angenehm sind die Begegnungen mit den Klerikalen, die nichts an sich heran- und alle Vorwürfe abperlen lassen. Es tut gut, wenn man weiß, dass einige zur Verantwortung gezogen werden können. Es tut jedoch nicht gut, wenn man weiß, dass an Stelle der abgeschlagenen Köpfe dieser Schlangen wieder neue nachwachsen.
Fazit: Ich empfehle dieses Buch gern weiter, mir hat es trotz des schwierigen Themas sehr gut gefallen, es liest sich flott und am Ende wünschte ich mir eine Fortsetzung mit Comisaria María, mit Tomás und Luna.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Wann, wenn nicht bald?

Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen
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Margareta Magnusson versuchte ihr Bestes, mich zum Entrümpeln und Aufräumen zu bewegen. Aber wie im richtigen Leben oder im literarischen, es kam immer etwas dazwischen. Die Texte haben mich gut unterhalten, ...

Margareta Magnusson versuchte ihr Bestes, mich zum Entrümpeln und Aufräumen zu bewegen. Aber wie im richtigen Leben oder im literarischen, es kam immer etwas dazwischen. Die Texte haben mich gut unterhalten, nicht mehr, nicht weniger.
Das Cover ist aus meiner Sicht nicht besonders gut gelungen, hat aber den Inhalt nicht behindert.

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